Thematisch vielfältige Förderungen von 16 Hochschulen in der Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2021 mit einem Fördervolumen von insgesamt 15 Millionen Euro
Thematisch vielfältige Förderungen von 16 Hochschulen in der Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2021 mit einem Fördervolumen von insgesamt 15 Millionen Euro
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im März dieses Jahres eine Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) etabliert und zugleich die erste von drei Ausschreibungen gestartet. Diese speziell auf HAW ausgerichtete Fördermaßnahme zielt darauf ab, vorhandene gute Geräteinfrastruktur mit Blick auf erkenntnisorientierte Forschung zu ergänzen und auszubauen. Die Förderung erschließt, eingebettet in die strukturellen und wissenschaftlichen Schwerpunkte der Hochschulen, das Potenzial der Einrichtungen für die Forschung und will damit auch eine Basis für weitere DFG-Projekte legen. Im Rahmen der Großgeräteaktion wird die Beschaffung von wissenschaftlichen Geräten gefördert, zudem werden Mittel für begleitende Maßnahmen und Personal bereitgestellt, um die Nutzung und den Einsatz der Geräteinfrastrukturen für die Forschung zu stärken.
HAW konnten jeweils ein Vorhaben mit einem Antragsvolumen von bis zu 1 Million Euro und einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren bei der DFG einreichen. Die Ausschreibung 2021 ist auf eine hohe Resonanz gestoßen: Es sind 72 Anträge mit einer großen thematischen und fachlichen Breite eingegangen. Alle Anträge wurden durch fachlich ausgewiesene Expertinnen und Experten auf Begutachtungssitzungen ausführlich diskutiert. Die Ergebnisse der Begutachtung wurden vom zuständigen Bewertungsgremium, dem Ausschuss für Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik, vergleichend zusammengeführt und priorisiert.
Der Hauptausschuss der DFG ist den resultierenden Förderempfehlungen gefolgt und hat auf seiner Dezember-Sitzung die Förderung von 16 Anträgen von hervorragender Qualität beschlossen. Die Anträge zeichnen seines Erachtens ein facettenreiches Bild der HAW auf dem geräteinfrastrukturellen Sektor und dokumentieren das Forschungspotenzial der beteiligten Arbeitsgruppen. Die Förderentscheidungen gehen dabei mit einer Erhöhung des Fördervolumens der Großgeräteaktion von den ursprünglich vorgesehenen 10 Millionen Euro auf circa 15,2 Millionen Euro einher, was in einer Bewilligungsquote von 22,5 Prozent resultiert.
Gefördert werden die folgenden 16 Vorhaben (nach Standort sortiert):
- Aalen HS: Additive Fertigung mit Strukturauflösung im Nanometer-Bereich (NanoADD) (Antragsverantwortliche Person: Andreas Heinrich)
- Amberg-Weiden OTH: Intentionserkennung ungeschützter Verkehrsteilnehmer in urbaner Umgebung (Antragsverantwortliche Person: Alfred Höß)
- Aschaffenburg TH: Konfokales Laser-Scanning-Mikroskop mit Lichtblattmodul für die Analyse neuronaler dreidimensionaler Zellkulturen und Organoide (Antragsverantwortliche Person: Christiane Thielemann)
- Furtwangen HFU: TAP: Tissue Handling and Analysis Plattform – Strukturelle und funktionelle Analyse von Geweben in vivo, ex vivo und in vitro
(Antragsverantwortliche Person: Margareta M. Müller) - Gießen THM: Servohydraulische Hochgeschwindigkeitsprüfmaschine für dynamische Untersuchungen an Werkstoffen und Bauteilkomponenten
(Antragsverantwortliche Person: Stephan Marzi) - Jena EAH: Höher, präziser, multifunktional – Von mikro- zu mesoskaligen Strukturen durch „Next-Level-Laserlithografie“ als Kernbaustein einer leistungsfähigen Prozesstechnologie (mesoTrace) (Antragsverantwortliche Person: Robert Brunner)
- Köln TH: Chemical and Environmental Analytics Core Facility – Advanced Mass Spectrometry for Interdisciplinary Research (ChEAF)
(Antragsverantwortliche Person: Matthias Hochgürtel) - Krefeld HS Niederrhein: FE-Tex: Flexible Electronics meets Textiles (Antragsverantwortliche Person: Ekaterina Nannen)
- Landshut HS: Entwicklung, Fertigung, Charakterisierung und Modellierung von mittels selektivem Laserschmelzen hergestellten Leichtbaustrukturen
(Antragsverantwortliche Person: Holger Saage) - Leipzig HTWK: Mehrdimensionale und skalenübergreifende Werkstoffforschung (Antragsverantwortliche Person: Robert Böhm)
- Mannheim HS: Integrierte Organoidanalytik ermöglicht mechanistische Studien in der pharmazeutischen Forschung: Entwicklung, Volatilomics, Single Cell Metabolite/Lipid Fingerprinting und Funktion (Antragsverantwortliche Person: Rüdiger Rudolf)
- Mittweida HS: Vorhandene Laser-Infrastruktur stärken und mit der Biophotonik die Zukunft der Laserforschung an der Hochschule Mittweida gestalten – BIOphotonik und LAsertechnologien Sachsen (BIOLASAX) (Antragsverantwortliche Person: Richard Börner)
- München HS: Kombinierte Rasterkraft- und Konfokalmikroskopie zur Untersuchung von Struktur-Funktionsbeziehungen in Zellen und Gewebe auf der Mikro- und der Nanometer-Skala (Antragsverantwortliche Person: Hauke Clausen-Schaumann)
- Offenburg HS: Einflussfaktoren auf die sichere zweibeinige Bewegung von Menschen und Robotern im Advanced Motion Lab Offenburg (AMLO)
(Antragsverantwortliche Person: Steffen Willwacher) - Trier HS: Interaktives Echtzeit- und High-Speed-System zur interdisziplinären Analyse von funktionalen und physiologischen Bewegungsprozessen
(Antragsverantwortliche Person: Steffen Müller) - Zittau/Görlitz HSZG: Hochspannungsgleichspannungsprüfanlage 800 kV (Antragsverantwortliche Person: Stefan Kornhuber)
Die geförderten Projekte werden in der GEPRIS-Datenbank der DFG erscheinen.
Zu Beginn des Jahres 2022 ist mit der Veröffentlichung der zweiten Ausschreibung im Rahmen der Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zu rechnen.
Weiterführende Informationen
Ausführliche Informationen zur DFG-Förderung im Bereich Wissenschaftlicher Geräte und Informationstechnik finden sich unter:
Zur GEPRIS-Datenbank der DFG:
Ansprechperson zur Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in der DFG-Geschäftsstelle:
- Dr. Michel Royeck
Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik
Tel. +49 228 885-2976
michael.royeck@dfg.de