Die DFG und der Stifterverband haben einen einmaligen „Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid19-Pandemie“ eingerichtet. Diese mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung erhält der Virologe Professor Dr. Christian Drosten von der Charité – Universitätsmedizin Berlin für „außerordentliche Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen Pandemieentwicklung“. Wie kein anderer Wissenschaftler stehe er derzeit für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Covid19-Pandemie zukommt, so die Begründung. Drosten habe es geschafft, dass die Wissenschaft in der Öffentlichkeit innerhalb sehr kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Management der Krise wahrgenommen wird. Er erkläre den Menschen auf anschauliche, transparente und faktenbasierte Weise, was die Wissenschaft weiß, wie sie arbeitet und welche Unsicherheiten bestehen.
Drosten korrigiere aber auch wissenschaftlich nicht belegte Thesen, kommuniziere die Grenzen seines eigenen Wissens und weise immer wieder darauf hin, dass zur Wissenschaft auch gehört, diese Grenzen ständig neu auszuloten und Gewissheiten zu revidieren. Mit diesem Ansatz erreiche der Sonderpreisträger Akzeptanz und Vertrauen bei einer großen Zahl an Menschen und auch in der Politik, für die er derzeit einer der wichtigsten Berater ist. Seine Kommunikation zeige laut DFG und Stifterverband exemplarisch, welchen Beitrag die Wissenschaft für Politik und Gesellschaft durch gute Kommunikation auch im akuten Fall einer Krise leisten kann.
Christian Drosten war zunächst seit 2000 in verschiedenen Positionen am Bernhard Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg tätig. 2007 wurde er Professor und Leiter des Instituts für Virologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Bonn, bevor er 2017 als Direktor des Instituts für Virologie an die Charité Berlin wechselte. Drosten ist seit 2013 Sprecher des gerade auslaufenden DFG-Schwerpunktprogramms „Ecology and Species Barriers in Emerging Viral Diseases“ (SPP 1596) und Antragsteller einer Reihe weiterer DFG-geförderter Forschungsprojekte. 2005 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
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