Information für die Wissenschaft Nr. 56 | 12. Juli 2022

Qualitätsfördernde Maßnahmen in DFG-Projektanträgen sichtbarer machen

Leitfaden für qualitätsfördernde Maßnahmen unterstützt Antragsteller*innen in der Medizin und Biomedizin bei der Formulierung des Antrags / Stärkere Berücksichtigung dieser Aspekte in Begutachtung und Bewertung

Leitfaden für qualitätsfördernde Maßnahmen unterstützt Antragstellende in der Medizin und Biomedizin bei der Formulierung des Antrags / Stärkere Berücksichtigung dieser Aspekte in Begutachtung und Bewertung

2021 wurde von der Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) der „Leitfaden für qualitätsfördernde Aspekte in der Medizin und Biomedizin“ veröffentlicht. Dieser soll Antragstellenden, Gutachterinnen und Gutachtern sowie Fachkollegien als Orientierung dienen, welche Aspekte der wissenschaftlichen Qualitätssicherung bei DFG-Anträgen in der Medizin und Biomedizin relevant sein können, und reagiert darauf, dass die Umsetzung qualitätssichernder Maßnahmen eine zunehmende Rolle bei der Begutachtung und Bewertung von Forschungsanträgen spielt. Antragstellende im Bereich der medizinischen und biomedizinischen Forschung sind aufgerufen, qualitätsfördernde Maßnahmen in ihren Anträgen darzulegen, damit diese im Rahmen der Begutachtung und der Bewertung durch die Fachkollegien berücksichtigt werden können.

In den letzten Jahren wurde in vielen Bereichen der Wissenschaft intensiv über die Validität von Forschungsprozessen und Reproduzierbarkeit von Forschungsergebnissen diskutiert. In den Lebenswissenschaften sind die Anforderungen aufgrund der Erforschung lebender Systeme besonders herausfordernd. In Forschungsfeldern mit klinischem Bezug besteht zusätzlich die Herausforderung, die Übertragbarkeit und Anschlussfähigkeit der Ergebnisse über die verschiedenen Stufen der Translationskette sicherzustellen. Gleichzeitig kommt der Validität der Ergebnisse in diesem Bereich eine besonders hohe und sensible Bedeutung zu.

Besonders relevante Aspekte sind hierbei die Wahl des Forschungsmodells oder des theoretischen Ansatzes, die Qualität von zentralen Datensätzen oder Bioproben, statistische bzw. biometrische Planungen und die kritische Reflektion von Bias. Um die Anschlussfähigkeit der Forschung zu gewährleisten, ist ein planvoller und durch einschlägige Datenrepositorien und Biobanken begleiteter Umgang mit Daten und Proben besonders wichtig.

Um die Antragstellenden im Hinblick auf Aspekte der Qualitätssicherung zu unterstützen, definiert der Leitfaden Mindestanforderungen für die Darstellung in den Anträgen und dient gleichzeitig als Orientierung für Gutachter*innen sowie für die vergleichende Bewertung im Fachkollegium.

Weiterführende Informationen

DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung 
„Leitfaden für qualitätsfördernde Aspekte in der Medizin und Biomedizin“ (2021)

Stellungnahme der DFG-Senatskommission für Grundsatzfragen in der Klinischen Forschung „Replizierbarkeit von Ergebnissen in der Medizin und Biomedizin“ (2018)

DFG-Stellungnahme „Replizierbarkeit von Forschungsergebnissen“ (2017)

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