Namen im Wandel der Zeiten

Von der „Notgemeinschaft“ zur „Deutschen Forschungsgemeinschaft“

Briefkopf der Mitteilung der Notgemeinschaft an das Reichsinnenministerium vom 18.5.1933 über die Selbstauflösung des Präsidiums

Briefkopf der Mitteilung der Notgemeinschaft an das Reichsinnenministerium vom 18.5.1933 über die Selbstauflösung des Präsidiums

© Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde: R 73/14168, Deutsche Forschungsgemeinschaft

Im Jahr 1920 gründete sich die „Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung – Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft – E.V.“. Die verkürzt zur „Notgemeinschaft“ gewordene Institution veränderte dann zum ersten Mal 1929 im Zuge von Reformbemühungen ihren Namen. Sie sollte nun heißen: „Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft)“. Über diese Namensänderung setzte Gründungspräsident Friedrich Schmidt-Ott am 19. Dezember 1929 alle Abteilungen der Notgemeinschaft mit einem entsprechenden Schreiben in Kenntnis.

Das Schreiben zur ersten Namensänderung der „Notgemeinschaft“

Das Schreiben zur ersten Namensänderung der „Notgemeinschaft“

© Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde: R 73/37, Blatt 5, Deutsche Forschungsgemeinschaft

Diese Namensgebung setzte sich jedoch nicht durch; und schon früh schlich sich die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ in den Sprachgebrauch. So nannte die Geschäftsordnung vom 9. September 1929 sich bereits „Geschäftsordnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft). Präsident Schmidt-Ott benutzte aber bis zu seiner Absetzung 1934 weiterhin lieber die alte Bezeichnung „Notgemeinschaft“. In den Briefköpfen fand sich die Bezeichnung „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“, allerdings mit dem Untertitel „Deutsche Forschungsgemeinschaft“.

 

Auszug aus dem Vereinsregisterauszug vom 27. April 1938

Auszug aus dem Vereinsregisterauszug vom 27. April 1938

© Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde: R 73/14168, Deutsche Forschungsgemeinschaft

Mit der Präsidentschaft von Johannes Stark ab 1934 bürgerte sich die Bezeichnung „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ immer mehr ein. Präsident Rudolf Mentzel (1936 - 1945) ließ 1938 diesen Namen im Zuge der Satzungsänderung in das Vereinsregister eintragen.

Weitere Informationen

Zugang zu den historischen Akten

Erschließungsinformationen zu den Förderakten und weiteren Dokumenten der Notgemeinschaft und der DFG aus der Zeit bis nach dem Zweiten Weltkrieg (Bestandssignatur R 73) finden sich in der Rechercheanwendung invenio des Bundesarchivs. Förderakten finden sich in der Kategorie "nicht klassifiziert", weitere Dokumente mit einem Klick auf den Pfeil bei R 73.

Historische Förderfälle in GEPRIS Historisch

Die im Jahr 2020 anlässlich des hundertsten Gründungstages der DFG-Vorgängereinrichtung „Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft“ veröffentlichte Datenbank GEPRIS Historisch macht mehr als 50.000 Förderfälle der Jahre 1920 bis 1945 unter Beteiligung von über 13.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern recherchierbar. Das System wird ergänzt um einen umfangreichen Textapparat, der in mehreren Kapiteln auch auf Fragestellungen mit Bezug zu den Gründungsjahren der Notgemeinschaft eingeht.

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