Im Jahr 2008 einigten sich die Mitgliedseinrichtungen der DFG im Rahmen einer Selbstverpflichtung auf „Forschungsorientierte Gleichstellungsstandards“. Damit sollte ein Beitrag geleistet werden, um die Beteiligung von Frauen in der Wissenschaft auf allen Karrierestufen des deutschen Wissenschaftssystems zu erhöhen und die Thematik „Gleichstellung“ auf Leitungsebene zu verankern.
Die Studie „Die Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG: Umsetzung und Wirkungsweisen“ blickt auf die Maßnahmen und Ergebnisse der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards zurück. Sie wurde von der DFG unter Beteiligung von JOANNEUM (JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH, Wien) und dem CEWS (Leibniz-Institut der GESIS Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung, Köln) erstellt. Die Studie speist sich aus verschiedenen Datenquellen und Analyseansätzen. Die Entwicklung der Repräsentanz von Wissenschaftlerinnen im nationalen und internationalen Kontext wird auf Basis der amtlichen Statistik und der Berichte der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) zu den aktuell 426 Hochschulen in Deutschland nachgezeichnet. Für die 68 Mitgliedshochschulen der DFG, die sich an der Umsetzung der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ beteiligten, wurde betrachtet, wie sich der Anteil von Frauen unter dem Wissenschaftlichen Personal entwickelte und inwiefern die selbst gesetzten Zielwerte erreicht werden konnten. Im Rahmen der Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards haben die Einrichtungen alle zwei Jahre Gleichstellungsberichte (2009, 2011, 2013) verfasst, in denen die Maßnahmen beschrieben wurden, die sie ergriffen haben. Aus den Berichten einer Stichprobe von 31 Einrichtungen wurde ein Datensatz von insgesamt ca. 3.000 Gleichstellungsmaßnahmen erstellt (CEWS), der es erlaubt, die Art und Entwicklung Maßnahmen zu analysieren. Zusätzlich wurden insgesamt 30 Interviews mit verschiedenen gleichstellungsrelevanten Akteur*innen aus fünf ausgewählten Einrichtungen geführt (JOANNEUM). Diese Fallstudien geben Einblick in die Entscheidungs-, Umsetzungs- und Wirkungsprozesse auf zentraler und dezentraler Ebene.
Die der Mitgliederversammlung 2017 vorgelegte empirische Studie zur Umsetzung und Wirkungsweise der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ diente der Vorbereitung und Unterstützung der Entscheidungsfindung über deren weitere Zukunft. Auf den Ergebnissen der Studie aufbauend hat eine von der Mitgliederversammlung eingesetzte Arbeitsgruppe Empfehlungen für die Zukunft der „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“ erarbeitet.