In dieser Rubrik werden aktuelle Fragen, die Wissenschaft und Öffentlichkeit zum Thema Lebensmittelsicherheit bewegen, aufgegriffen und Stellungnahmen und Empfehlungen der SKLM für interessierte Bürgerinnen und Bürger verständlich dargestellt.
Acetaldehyd kommt natürlicherweise in zahlreichen Lebensmitteln vor, wird aber aufgrund seines fruchtigen Aromas auch als Aromastoff zugesetzt. Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) stufte Acetaldehyd als möglicherweise krebserregend sowie in Verbindung mit der oralen Aufnahme über alkoholhaltige Getränke als humanes Kanzerogen ein. Vor diesem Hintergrund stellte sich die Frage, ob die Verwendung von Acetaldehyd als Aromastoff weiterhin vertretbar ist. Die SKLM hat daher die aktuelle Datenlage zur Bewertung des gesundheitlichen Risikos der Verwendung von Acetaldehyd als Aromastoff geprüft und hierzu eine Stellungnahme verabschiedet. Im vorliegenden Artikel wird die Stellungnahme anschaulich zusammengefasst und das Fazit der SKLM erläutert.
Nutzen und mögliche Risiken von Fluorid sind in der öffentlichen Gesundheitsvorsorge ein kontrovers diskutiertes Thema. Das Spurenelement kommt überall in der Natur vor. Zudem wird Fluorid z.B. Speisesalz und Zahnpasta zur Kariesprophylaxe zugesetzt. Jeder von uns nimmt somit täglich Fluorid über das Trinkwasser, Lebensmittel und Produkte der Mundhygiene auf. Während es unstrittig ist, dass Fluorid in empfohlenen Aufnahmemengen das Kariesrisiko reduziert, wird intensiv über die gesundheitlichen Risiken einer erhöhten Fluoridaufnahme diskutiert. Ein aktuell diskutierter Aspekt dabei: Fluorid soll die Intelligenzentwicklung von Kindern negativ beeinflussen. Die SKLM hat daher in einer aktuellen Veröffentlichung den wissenschaftlichen Kenntnisstand zur Entwicklungsneurotoxizität von Fluorid untersucht und dazu bisherige Erkenntnisse aus Tierversuchen, Experimenten mit Zellkulturen und Beobachtungsstudien am Menschen ausgewertet. Der vorliegende Artikel fasst die Ergebnisse der Auswertung anschaulich zusammen und erläutert das Fazit der SKLM.
Die potentielle Rolle von Insekten für die Lebensmittelherstellung findet in der Wissenschaft und in den Medien immer mehr Beachtung. In Europa werden Insekten zwar bislang nur vereinzelt als Lebensmittel angeboten, weltweit wird der Etablierung von Insektenfarmen jedoch große Bedeutung für die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung zugemessen. In vielen Ländern werden Insekten bereits traditionell von mehr als 2 Milliarden Menschen gegessen.
Mit dem Verzehr von Insekten oder der Nutzung von Insekten als Rohstoffquelle für Lebensmittel können aber nicht nur Vorteile sondern auch Risiken verbunden sein. Insbesondere mit diesen Risiken aber auch mit Aspekten der Artenauswahl, der Anzucht und der Verarbeitung von Insekten hat sich die SKLM in ihrer Stellungnahme zu Sicherheitsaspekten bei der Herstellung von Lebensmitteln und Lebensmittelinhaltsstoffen aus Insekten befasst und die rechtlichen Vorgaben zum Insektenverzehr in Europa erläutert. Der vorliegende Artikel gibt eine Übersicht über diese Stellungnahme und greift Diskussionspunkte zur Nachhaltigkeit von Insektenzuchten auf.