Der Eigendrehimpuls von Elektronen in Halbleitern steht im Mittelpunkt des Transregios „Kohärente Manipulation wechselwirkender Spinanregungen in maßgeschneiderten Halbleitern“. Diese quantenmechanische Größe, der sogenannte Spin, beeinflusst die magnetischen Eigenschaften eines Materials. Spin-Effekte werden bereits heute für Speichermedien genutzt. Die Wissenschaftler*innen im internationalen Team des Transregios erarbeiteten Grundlagen, um den Spin mit minimalem Energieaufwand auch für Schaltprozesse zur Verarbeitung von Informationen kontrolliert einsetzen zu können.

Unser November-Motiv entstand im Rahmen eines vom Transregio initiierten Projekts, das künstlerische Werke zum Thema „2^X –Physik und Kunst zwischen Zeit und Raum“ generieren und dabei die Schnittstellen zwischen Kunst und Physik zu den Begriffen „räumliche und zeitliche Dimensionen“, „spezielle Relativitätstheorie“ und „Entropie“ ausloten sollte. Das Motiv basiert auf 653 Fotos, die Malin Emming (teilnehmende Künstlerin des Projekts) von einer Forschungsreise nach Frankreich mitbrachte. Diese wurden mit einem speziell entwickelten Computerprogramm nebeneinander aufgereiht und auf eine fixe Bildlänge komprimiert. Jeder einzelne Moment verkürzt sich dabei zwangsläufig räumlich und zeitlich um ein Vielfaches, indem das ursprüngliche Bildformat auf eine deutlich kürzere Strecke gestaucht wird. 

Die chronologische Aneinanderreihung dieser einzelnen Stauchungen speichert in komprimierter Form die Erlebnisse und Erinnerungen der Reise: ein Wissensspeicher, dessen Gesamteindruck an die visuellen Erfahrungen bei einer rasanten Beschleunigung erinnert.