„Kontakt, Begegnung und Dialog“

August │ 24. GAIN-Jahrestagung

Rund 500 Teilnehmer*innen, darunter 270 Postdocs, nutzten vom 23. bis 25. August in San Francisco auf der größten Netzwerkveranstaltung für internationale Wissenschaftskarrieren in Deutschland die Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen.

GAIN zog erneut zahlreiche interessierte Teilnehmer*innen an, die das internationale Forum über drei Tage hinweg für intensive Diskussionen, Beratung und informelle Gespräche nutzten.

© GAIN/Barak Shrama

Auf Einladung des German Academic International Network (GAIN) konnten sich Wissenschaftler*innen in frühen Karrierephasen aus Deutschland, die auf dem amerikanischen Kontinent tätig sind, sowie internationale Postdocs bei der 24. GAIN-Jahrestagung zu den unterschiedlichsten Themen rund um den Wissenschaftsstandort Deutschland informieren: Ob Karriereweg Professur, Einstieg ins Wissenschaftsmanagement, Wechsel in die forschende Wirtschaft oder die Gründung eines Start-ups: Karrierewege und Rückkehroptionen wurden vielseitig beleuchtet. GAIN fand erstmals seit 2019 wieder an der Westküste der USA statt. 

Gemeinsam mit GAIN-Programmdirektorin Anna Oberle-Brill, Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger, DAAD-Präsident Professor Dr. Joybrato Mukherjee und Dr. Thomas Hesse, Generalsekretär a.i. der Alexander von Humboldt Stiftung (AvH), begrüßte Dr. Heide Ahrens, Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die Teilnehmer*innen. „Kontakt, Begegnung und Dialog stehen im Zentrum von GAIN“, sagte Ahrens. Ziel sei es, gemeinsam auszuloten, wie wissenschaftliche Exzellenz am besten gedeihen kann, aber auch, sich zu öffnen und die eigene Begeisterung für Wissenschaft zu teilen. An dieser Stelle rückte Ahrens die Diskussion um Open Science als ein zentrales Thema in den Fokus.

Ein Kernanliegen von Open Science sei es, die Wissenschaft selbst zu öffnen und den gesamten Forschungszyklus zugänglich zu machen, so Ahrens. Dies berge bei allen Vorteilen jedoch auch empfindliche Risiken: „Zum einen kann die Kommerzialisierung und Kapitalisierung der frei zur Verfügung gestellten Forschungsergebnisse durch große globale Konzerne nachteilige Effekte entfalten“, betonte die Generalsekretärin. Zum anderen würden angesichts der aktuellen geopolitischen Lage aus der Offenheit in der Wissenschaft erhebliche Risiken für die Forschungssicherheit erwachsen, nicht nur im Bereich der internationalen Kooperationen. „Es stellt sich auch die Frage, welche Risiken nicht nur der Wissenschaft, sondern auch der Gesellschaft, der Wirtschaft und dem Staat aus einem schrankenlosen Zugang zu Forschungsergebnissen, Daten und Methoden entstehen“, so Ahrens. 

Diesen Risiken könne man im Sinne des Leitmotivs „So offen wie möglich, so geschlossen wie nötig“ mit geeigneten Maßnahmen effizient begegnen. Ahrens sieht einen vielversprechenden Ansatz in abgestuften Systemen von Zugangsmöglichkeiten. So sei es beispielsweise möglich, Daten auffindbar und zugänglich zu machen, ohne direkt auch die zugrundeliegenden Daten selbst offenzulegen. Außerdem brauche es ein breiteres Bewusstsein für die Notwendigkeit klarer rechtlicher Bestimmungen, in welcher Weise Forschungsergebnisse durch Dritte genutzt werden dürften. 

Neben der Diskussion zentraler aktueller Fragen aus der Wissenschaft und ihrer Rahmenbedingungen sind Vernetzung und Beratung feste Bestandteile von GAIN. So stellten auf der „Talent Fair“ rund 60 Einrichtungen den Postdocs Karrieremöglichkeiten vor und präsentierten offene Stellen. In guter Tradition lud die DFG zudem zu einem Empfang der rund 50 Postdocs, die sich gerade mit einem DFG-Stipendium in den USA befinden. Abgerundet wurde das Programm durch unterhaltsame Wissenschaftskommunikation: In einem Science Slam präsentierten Wissenschaftler*innen aktuelle Forschungsergebnisse. Das nächste GAIN-Netzwerktreffen findet vom 29. bis 31. August 2025 in Boston, USA statt. Zuvor bietet GAIN am 19. September 2024 jedoch noch einen digitalen Workshop-Tag für interessierte Postdocs an, die nicht an der GAIN24 teilnehmen konnten.

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