Information für die Wissenschaft Nr. 13 | 6. Februar 2015

DFG startet siebte Nachwuchsakademie Medizintechnik

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) startet unter dem Titel „Biophysikalische Grundlagen der Medizinischen Bildgebung" eine siebte Nachwuchsakademie in der Medizintechnik (NAMT). Sie richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus den Naturwissenschaften und der Medizin, die ihre Promotion kürzlich abgeschlossen haben oder spätestens im Jahr 2015 abschließen werden und die selbst noch keine DFG-Förderung eingeworben haben. Das Interesse an einer Karriere im Wissenschaftssystem wird vorausgesetzt. Ziel ist ein DFG-Projekt in der Einzelförderung (Sachbeihilfe) mit begrenztem finanziellem Umfang.

Generelles Ziel von Nachwuchsakademien ist es, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere auf die eigenständige Durchführung von Forschungsprojekten vorzubereiten und an die Leitung ihres ersten eigenen DFG-Projekts heranzuführen. Mit ihnen sollen herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möglichst frühzeitig für interdisziplinäre Forschungsansätze sensibilisiert und gewonnen werden. Ein wesentliches Ziel von Nachwuchsakademien ist es darüber hinaus, dem Mangel an exzellent ausgebildetem wissenschaftlichem Nachwuchs auf interdisziplinären Gebieten entgegenzuwirken.

Thema der Nachwuchsakademie

Medizinische Bildgebung ist für die moderne Diagnostik elementar. Etablierte Techniken im CT, MRT und Ultraschall ermöglichen die Aufnahme hochaufgelöster Schnittbilder zur Darstellung morphologischer Eigenschaften von Körpergewebe. Die dabei erzielten Bildinformationen geben allerdings nur selten geräteunabhängige, konstitutive Gewebeeigenschaften oder biophysikalische Prozesse direkt wider, die sich ohne subjektive Interpretation zur Charakterisierung und Abgrenzung von Krankheiten eignen. Daraus ergeben sich lange Trainingszeiten in der Radiologie, Unsicherheiten in der Diagnosestellung sowie Schwierigkeiten bei der Graduierung von Krankheitsverläufen. Darüber hinaus erfordert die wissenschaftliche Überprüfbarkeit bilddiagnostischer Kenngrößen deren Quantifizierung auf der Grundlage biophysikalischer Parameter, unabhängig vom Messsystem. Letztendlich erlaubt erst deren Validierung mit Referenzmethoden Rückschlüsse auf zugrunde liegende Kontrastmechanismen bis in den mikroskopischen, zellulären Bereich. Deshalb ist es für die Weiterentwicklung der medizinischen Bildgebung von hohem Interesse, physikalische Kontrastmechanismen zu erforschen und für die klinische Diagnostik nutzbar zu machen.

Teilnahme an der Nachwuchsakademie

An der Teilnahme Interessierte bewerben sich mit folgenden Unterlagen, die ausschlaggebend für die Auswahl sind:

  • Projektskizze (max. vier Seiten)
  • aktueller Lebenslauf (max. zwei Seiten)
  • Publikationsliste und Konferenzbeiträge (soweit vorhanden)

Die Projektskizze braucht keinen Arbeitsplan und keine Budgetplanung zu enthalten. Wichtig ist eine kurze Zusammenfassung des Hintergrunds und möglicher eigener Vorarbeiten, eine verständliche Beschreibung der Fragestellung (inklusive der geplanten Methoden) und eine kurze Argumentation zur Relevanz oder Originalität der Projektidee. Deren Thema muss zur Ausrichtung der Nachwuchsakademie passen. Im Rahmen der Nachwuchsakademie werden keine klinischen Studien gefördert.

Die Bewerbungsunterlagen sind in einer pdf-Datei bis spätestens 31. März 2015 an die Mailadresse zu senden.

Die Leiter der Nachwuchsakademie prüfen die Bewerbungen und laden bis zu 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zur Veranstaltung ein. Bis Ende April 2015 erfolgt die Rückmeldung an die Bewerberinnen und Bewerber, ob sie an der Nachwuchsakademie teilnehmen können.

Fahrtkosten (Bahn, 2. Klasse), Unterkunft und Verpflegung werden übernommen. Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird eine Eigenbeteiligung in Höhe von 100 € erwartet.

Nachwuchsakademie Teil I

Wie alle DFG-Nachwuchsakademien der Medizintechnik beginnt auch die siebte NAMT zu „Biophysikalischen Grundlagen der Medizinischen Bildgebung" mit einer Veranstaltungswoche. Vom 24.–28. August 2015 werden die Teilnehmenden in Berlin durch Vorträge, Diskussionen und Exkursionen Kenntnisse über die Beziehung zwischen gewebestrukturellen Veränderungen im Krankheitsverlauf und resultierenden Signalveränderungen im radiologischen Schnittbild erarbeiten und vertiefen. Im Anschluss an ein dreitägiges wissenschaftliches Symposium werden die Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in den letzten beiden Tagen der Akademie gezielt bei der Vorbereitung eines eigenen DFG-Förderantrags unterstützt. In diesem Rahmen stellen die Teilnehmenden ihre Projektideen vor und diskutieren diese mit den anwesenden Experten.

Nachwuchsakademie Teil II

Im zweiten Teil sollen die Teilnehmenden basierend auf den Erfahrungen der Veranstaltungswoche ihre Projektskizzen zu regulären DFG-Sachbeihilfe-Anträgen ausarbeiten. Anfang 2016 richtet die DFG ein eintägiges Antragskolloquium mit Begutachtung aus, bei dem die Teilnehmenden ihre aus den Projektskizzen entwickelten und bei der DFG eingereichten Projektanträge vorstellen. Auf dieser Basis wird über die Bewilligung der Anträge entschieden.

Für die Förderung wird der Abschluss der wissenschaftlichen Ausbildung, in der Regel die Promotion, vorausgesetzt. Die geplante Laufzeit des Projekts soll ein Jahr betragen, die eigene Stelle soll möglichst nicht Inhalt des Antrags sein. Ein Antrag auf Auslandsaufenthalt über ein DFG-Forschungsstipendium ist auch möglich.

Weiterführende Informationen

Kontakt für Fragen zur Nachwuchsakademie und Hinweise der Veranstalter zur Bewerbung und zum Bewerbungsverfahren unter:

Organisatorische Fragen beantwortet:

Wissenschaftliche Fragen beantwortet der Koordinator der Nachwuchsakademie:

Fachlicher Ansprechpartner in der DFG-Geschäftsstelle: