Information für die Wissenschaft Nr. 3 | 12. Januar 2012

Neuausrichtung überregionaler Informationsservices

Die wissenschaftliche Forschung in Deutschland beschleunigt mit ihren neuen Arbeitsweisen und Organisationsformen einen dynamischen Wandel, der sich durch das wachsende Angebot und die gleichzeitig zunehmende Komplexität digitaler Informationen auszeichnet. Hieraus ergibt sich für alle Informationsinfrastruktureinrichtungen die Notwendigkeit, diesen Wandel in jeweils qualitativ neuen Informationsangeboten zu antizipieren. Sowohl im DFG-Positionspapier „Weiterentwicklung der Bibliotheksverbünde als Teil einer überregionalen Informationsinfrastruktur“ als auch in den „Empfehlungen [des Wissenschaftsrates] zur Zukunft des bibliothekarischen Verbundsystems in Deutschland“ sowie der darauf aufbauenden gemeinsamen Erklärung von Wissenschaftsrat und DFG wird festgestellt, dass der wissenschaftliche Informationsaustausch in Deutschland stärker an die mit diesem Wandel verbundenen neuen Anforderungen der Wissenschaft anzupassen und weiterzuentwickeln ist. Ein Prozess der schrittweisen Umstrukturierung ist erforderlich, der ein integriertes Informationssystem aller Medienformen zu Ziel hat. Um diesen Umstrukturierungsprozess anzustoßen, der auch im Kontext der Empfehlungen der Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur (KII) „Gesamtkonzept für die Informationsinfrastruktur in Deutschland“ sowie der Arbeitsgruppen der Allianzinitiative „Digitale Information“ zu sehen und gestalten ist, ruft die DFG zur Antragstellung auf.

Die Ausschreibung fokussiert vier Themenfelder, in denen die Entwicklung neuer Strukturen und Services am vordringlichsten erscheint:

  • Bibliotheksdateninfrastruktur und Lokale Systeme

  • Langzeitverfügbarkeit

  • Electronic Resource Management – das Management digitaler Publikationen

  • Forschungsnahe Informationsinfrastruktur

Allen Themenfeldern ist gemeinsam, dass neben den innovativen infrastrukturfachlichen Aspekten die Erwartungen der wissenschaftlichen Nutzerinnen und Nutzer maßgeblich berücksichtigt werden.

Die Ausschreibung richtet sich an alle einschlägigen Informationsinfrastruktureinrichtungen und Verbünde, die überwiegend öffentlich-rechtlich finanziert sind. Eine Antragstellung durch Konsortien, die mehrere Informationsinfrastruktureinrichtungen, Verbünde oder eine Kombination (mit) anderer(n) Einrichtungen umfassen könnte, wird begrüßt. Das zweistufige Antragsverfahren sieht die Interessenbekundung, die Antragsskizze sowie den Vollantrag vor. Mit den Anträgen können Mittel für unterschiedliche projektgebundene Maßnahmen eingeworben werden.

Interessenbekundungen sind der Geschäftsstelle der DFG, Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme, bis zum 30. März 2012, Antragsskizzen bis zum 15. Mai 2012 und die Vollanträge bis zum 15. Oktober 2012 vorzulegen. Die Teilnahme an diesem Verfahren muss spätestens ab Einreichung der Antragsskizze erfolgen.

Die DFG richtet zu dieser Ausschreibung am 7. Februar 2012 von 11 bis 14 Uhr eine Informationsveranstaltung in den Räumen der Geschäftsstelle (Theodore von Kármán-Saal, Raum E-015) aus. Anmeldungen werden bis zum 1. Februar 2012 erbeten an Ursula Benden (Ursula.Benden@dfg.de).

Weiterführende Informationen

Genaue Informationen zu den Voraussetzungen und Förderungsmöglichkeiten dieser Ausschreibung erhalten Sie unter:

Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle:

  • Dr. Sigrun Eckelmann
    Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme
    Tel. +49 228 885-2344
    Sigrun.Eckelmann@dfg.de