Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat am 12. Dezember über die Anträge entschieden, die im Rahmen der Ausschreibung „Wissenschaftliche Monografien und monografische Serien im Open Access" eingereicht worden waren. Von den 17 eingereichten Anträgen wurden zwei Vorhaben bewilligt. Sie stammen aus der Linguistik und den transkulturellen Studien. Insgesamt erhalten die bewilligten Projekte eine Fördersumme von circa 800000 Euro für zwei Jahre.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unterstützt die Publikation von Forschungsergebnissen im Open Access in vielfältiger Weise. Mit der Ausschreibung „Wissenschaftliche Monografien und monografische Serien im Open Access" wurde erstmals auch ein gezieltes Förderangebot für Fächer geschaffen, deren Hauptmedium nicht der Zeitschriftenartikel ist. Die Fördermaßnahme zielt darauf ab, dass im Rahmen von Pilotprojekten tragfähige und nachnutzbare Geschäftsmodelle für die Publikation von Monografien im Open Access entwickelt und umgesetzt werden.
Die geförderten Vorhaben haben nach Ansicht des Hauptausschusses sowohl in organisatorischer als auch in technischer Hinsicht überzeugende Modelle zur Finanzierung, Publikation, Verbreitung und Archivierung von qualitätsgesicherten Open-Access-Monografien für ihr jeweiliges Fach vorgelegt, die auch von anderen Fächern nachgenutzt werden könnten. Zu diesem Zweck wird von den Projekten eine offen zugängliche Dokumentation der Umsetzung angefertigt werden. In der Begutachtung wurde zudem auch die gute Einbindung sowohl von Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern als auch von informationsfachlichen Einrichtungen bei der Etablierung der Publikationsinfrastruktur als besonderer Vorteil dieser Vorhaben gewertet.
Die international ausgerichtete „Language Science Press", die von Prof. Müller und Prof. Haspelmath an der Freien Universität Berlin ins Leben gerufen wurde, wird zahlreiche Serien für unterschiedliche Aspekte der Linguistik im Open Access der Wissenschaft zugänglich machen. Dabei ist ein innovatives organisatorisches Modell zur Einbindung der Fachwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in den Begutachtungs- und Produktionsprozess geplant.
Die „Heidelberg Studies in Transculturality" werden vom Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context" und von der Universitätsbibliothek Heidelberg etabliert. Anhand dieser Serie wird ein modular aufgebautes Geschäftsmodell entwickelt, das als Grundlage für die nachhaltige und langfristige Produktion von qualitativ hochwertigen und international sichtbaren Open-Access-Buchpublikationen dienen soll. In enger Zusammenarbeit mit dem Public Knowledge Project (PKP) wird die Funktionalität der Open-Source-Software „Open Monograph Press" (OMP) erweitert, um den Produktionsablauf zu optimieren.
Die Webseite der Language Science Press finden Sie unter:
Die Projektbeschreibung und Milestones zur Language Science Press finden Sie unter:
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