Ein Zusammenschluss mehrerer europäischer Forschungsförderorganisationen
(cOAlition S) – unterstützt von der Europäischen Kommission und dem Europäischen Forschungsrat (ERC) – hat vereinbart, ab 2020 einen vollständigen und sofortigen offenen Zugang (Open Access) zu von ihnen geförderten wissenschaftlichen Veröffentlichungen verpflichtend einzufordern.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) arbeitet eng mit europäischen Förderorganisationen in Science Europe und Knowledge Exchange sowie mit allen einschlägigen nationalen Organisationen zusammen, um eine wissenschafts- und forschungsfreundliche Open-Access-Umgebung aufzubauen und zu gestalten. Sie begrüßt daher das koordinierte Zusammenwirken diverser Förderorganisationen zur Realisierung eines Open-Access-Ansatzes.
Die DFG unterstützt Open Access, da diese Form des freien Zugangs zu Veröffentlichungen den Wissensaustausch und Erkenntnistransfer fördert. Im Jahr 2003 unterzeichnete die DFG die Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen und verpflichtete sich damit auf die Vision einer weltweit frei zugänglichen Repräsentation des Wissens. Seit 2006 unterstützt sie Fördermittelempfänger dabei, ihre Forschungsergebnisse auf Open-Access-Basis kostenfrei im Internet zur Verfügung zu stellen. Außerdem überarbeitet sie ihre Open-Access-Richtlinie dahingehend, dass künftig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dazu aufgefordert werden, einen offenen Zugang zu geförderten Publikationen zu ermöglichen.
Die aktuelle Open-Access-Strategie der DFG – der zentralen Selbstverwaltungsorganisation der Wissenschaft in Deutschland – betont insbesondere die Rolle der Wissenschaftsgemeinschaft im Wandel hin zu Open Access. Gegenwärtig nimmt die DFG an, dass Open-Access-Verpflichtungen auch zu erhöhten Publikationsgebühren (Article Processing Charges, APC) führen können – ein Effekt, den es zu minimieren gilt. Darüber hinaus setzen solche Verpflichtungen einen grundlegenden Umbau der Systeme zur Leistungsmessung durch Forschungsorganisationen voraus. Insbesondere ist eine Abkehr von Indikatoren wie dem Journal Impact Factor notwendig; hier ist noch ein weiter Weg zu gehen.
Die DFG unterstützt Open Access weiterhin basierend auf den Interessen der Forscherinnen und Forscher und mit Blick auf eine bessere Kostentransparenz, sowohl hinsichtlich der Kosten für den Zugang zu Veröffentlichungen als auch hinsichtlich der Publikationsgebühren. Sie unterstützt die „cOAlition S“ bei einer Reihe von Maßnahmen, mit deren Umsetzung die DFG bereits in der Vergangenheit begonnen hat.
Open Access bei der DFG
Weiterführende Informationen
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