Anstoß für vertiefte Beschäftigung mit Vermittlung und Rezeption von Wissenschaft im Internet / Folgen zu Social Media, Coronavirus-Pandemie und Klimawandel
Wie können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Erkenntnisse der Öffentlichkeit vermitteln und sich in gesellschaftliche Fragestellungen einbringen? Wie reagieren sie, wenn sie in sozialen Medien unsachlicher Kritik ausgesetzt sind? Wie kann Wissenschaftskommunikation auf Plattformen gelingen, auf denen subjektiv, dynamisch und hochemotional kommuniziert wird? Zu diesen und weiteren Fragen rund um die Vermittlung und Rezeption von Wissenschaft im Internet will die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) mit einer neuen dreiteiligen Videoreihe eine Auseinandersetzung anstoßen. Titel: „Ausgelotet – Gespräche über Wissenschaftskommunikation in sozialen Medien“. Die erste Folge wird am Dienstag, dem 9. März 2021, über die Social-Media-Kanäle der DFG veröffentlicht, die beiden weiteren Episoden folgen am 16. und 23. März.
Die Videoreihe ist vor dem Hintergrund entstanden, dass besonders während der Coronavirus-Pandemie viele politische Entscheidungen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen werden. Dies rückt die Wissenschaft und ihre Arbeitsweisen noch stärker als zuvor ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler stehen vor der Frage, wie weit sie sich in öffentliche Diskurse vorwagen und einmischen sollen – denn dort zählen aufsehenerregende Thesen oft mehr als wissenschaftliche Fakten. Insbesondere in sozialen Medien werden Diskussionen zu Wissenschaftsthemen emotional geführt, einzelne Communitys radikalisieren sich, gerade zu Themen wie Corona oder Klimawandel.
Den Auftakt bildet ein rund 30-minütiger Film, der sich mit den Herausforderungen von Wissenschaftskommunikation in sozialen Netzwerken beschäftigt. Die beiden folgenden Episoden beschäftigen sich mit Wissenschaftskommunikation zur Coronavirus-Pandemie sowie zum Klimawandel. In den drei Folgen setzen sich je zwei Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie ein YouTuber oder eine Sciencefluencerin mit dem jeweiligen Thema auseinander: Sie loten verschiedene Spannungsfelder aus, berichten von ihren Erfahrungen und Forschungsergebnissen und ordnen sie wissenschaftlich ein. Die Gespräche sollen ausdrücklich keine Plattform für einen Schlagabtausch verschiedener konträrer Positionen sein, sondern vielmehr ein konstruktiver Austausch mit unterschiedlichen Perspektiven.
Die Protagonisten der ersten Folge sind Professorin Dr. Julia Metag, Kommunikationsforscherin in Münster, Professor Dr. David Kaldewey, Wissenschaftsforscher in Bonn, und Jacob Beautemps, Social-Media-Akteur aus Köln. Sie tauschen sich zu drei zentralen Fragen aus: Wie wird Wissenschaftskommunikation in den sozialen Medien derzeit erlebt? Wie anwendbar müssen Informationen aus der Wissenschaft sein? Und passen Wissenschaftskommunikation und Social Media überhaupt zusammen?
Die zweite der drei Folgen dreht sich um das Thema „Wissenschaftskommunikation zur Coronavirus-Pandemie“. Getragen wird die Folge von den drei Protagonisten, Professorin Dr. Cornelia Betsch, Heisenberg-Professorin für Gesundheitskommunikation in Erfurt, Professor Dr. Cornelius Puschmann, Professor für Medien und digitale Kommunikation in Bremen, sowie Social-Media-Akteur Robin Blase aus Berlin. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie werden News zur Coronavirus-Pandemie erlebt? Was macht Fake News und Verschwörungstheorien so attraktiv? Und wie können wir uns so ausdrücken, dass in der Öffentlichkeit das ankommt, was mitgeteilt werden soll?
Die dritte Episode macht „Wissenschaftskommunikation zum Klimawandel“ zum Thema. Die drei Protagonisten sind Kommunikationswissenschaftlerin Professorin Dr. Hannah Schmid-Petri aus Passau, Professor Dr. Stefan Cihan Aykut, Soziologe und Mitglied des Exzellenzclusters „Climate, Climatic Change, and Society“ in Hamburg und Social-Media-Akteurin Katja Sterzik aus Dortmund. Sie widmen sich im Gespräch diesen Fragen: Was sind besonders umstrittene Positionen bei Diskussionen um den Klimawandel? Wieso ist es so schwer, Fakten zu kommunizieren? Und welche Art von Kommunikation würde mehr Vertrauen in Nachrichten zum Klimawandel bringen?
Ziel der Videoreihe ist es nicht, auf die aufgeworfenen Fragen allgemeingültige Antworten zu geben, sondern Spannungsfelder von Wissenschaftskommunikation im Internet aufzuzeigen und so eine breit angelegte Beschäftigung mit dem Themenkomplex anzustoßen.
Die erste Episode der Videoreihe ist ab 9. März 2021 auf dem YouTube-Kanal der DFG verfügbar:
Weitere Informationen zum Format „Ausgelotet“ im Magazin der DFG:
Kommentare, Likes und Debattenbeiträge können auf den Social-Media-Kanälen der DFG geteilt werden: