Die toxikologische Forschung befasst sich mit der gesundheitsschädlichen Wirkung einzelner Chemikalien oder Stoffgemische und der Aufklärung der Wirkmechanismen. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse kann das Risiko für die Gesundheit von lebenden Organismen beurteilt und Schutzmaßnahmen können ergriffen werden. Die Toxikologie stellt damit eine wichtige Voraussetzung für den präventiven Bevölkerungsschutz dar. Darüber hinaus ist die Zusammenführung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die in unterschiedlichen Modellsystemen gewonnen wurden, von je her eine wesentliche Forschungskomponente. Die kritische Betrachtung von Qualitätsparametern in Studien und die Entwicklung von innovativen Datenintegrationsansätzen sind essenzielle Bestandteile der Forschungsfragen, die auch für viele andere Wissenschaftsbereiche von Relevanz sind.
In der Regel können toxikologische Fragestellungen nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftsgebieten und in internationalen Netzwerken beantwortet werden. Im Rahmen ihrer strategischen Förderinitiative „Toxikologie“ setzt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) einen Schwerpunkt auf die Stärkung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der frühen Karrierephase in diesem Bereich. Ziel dieser Ausschreibung ist es, der nächsten Generation von hoch qualifizierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der toxikologischen Forschung eine attraktive Karrieremöglichkeit in der Wissenschaft zu bieten und die toxikologische Forschung in Deutschland zu fördern und strukturell zu stärken.
Die DFG fordert daher besonders qualifizierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in frühen Karrierephasen im Forschungsfeld der Toxikologie zur Antragstellung im Emmy Noether-Programm auf. Dieser Aufruf richtet sich an Personen aus den relevanten Fachrichtungen, deren Forschungsprofil in der toxikologischen Forschung verortet ist.
Förderfähig sind Vorhaben, die sich mit der gesundheitsschädlichen Wirkung von Chemikalien und Substanzgemischen sowie der Aufklärung der Wirkmechanismen im Menschen beschäftigen. Dies schließt ernährungstoxikologische ebenso wie umwelttoxikologische Fragen ein. Pharmakologische Fragestellungen stehen hingegen nicht im Mittelpunkt dieser Ausschreibung. Die Anwendung von „New Approach Methods“, insbesondere Datenintegrations- und Modellierungsansätze, aber auch die Etablierung von alternativen Ansätzen für tierexperimentelle Modelle sind explizit erwünscht. Die Einbindung in internationale Netzwerke sowie die interdisziplinäre Anbindung müssen im Antrag dargestellt werden. Erwartet wird darüber hinaus ein überzeugendes Konzept der aufnehmenden Einrichtung, welches die Unterstützung der infrastrukturellen Voraussetzungen und die strukturelle Schwerpunktbildung in diesem Forschungsfeld angemessen berücksichtigt.
Bezüglich der Antragsberechtigung gilt das Merkblatt Emmy Noether-Programm Vordruck 50.02, Abschnitt 2.1. Bewerben können sich Postdoktorandinnen und Postdoktoranden sowie befristet beschäftigte Juniorprofessorinnen und -professoren in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere sowie Inhaberinnen und Inhaber von vergleichbaren befristeten Qualifizierungsprofessuren.
Eine Bewerbung kann in der Regel zwei bis vier Jahre nach der Promotion erfolgen. Für approbierte Bewerberinnen und Bewerber aus der Medizin gilt eine Frist von maximal sechs Jahren nach der Promotion. Zur Berücksichtigung von Kindererziehungszeiten gilt die am 1. Juli 2020 in Kraft getretene Regelung (vgl. Merkblatt 50.02, Abschnitt 2.1.4. sowie die FAQ „Emmy Noether-Programm“). Es gelten die Regelungen des Merkblatts 50.02.
Die DFG ermuntert insbesondere auch Personen aus ausländischen Wissenschaftssystemen, die in das deutsche Wissenschaftssystem wechseln oder zurückkehren möchten, zu einer Bewerbung.
Es wird erwartet, dass Antragstellerinnen und Antragsteller eine Promotion mit einem herausragenden Ergebnis und besonders anerkannte und sichtbare, veröffentlichte Vorarbeiten vorweisen können. Auch entsprechende einschlägige Erfahrung in der industriellen Forschung sind erwünscht. Internationale Forschungserfahrung sollte beispielsweise durch Forschungsaufenthalte im Ausland, internationale Forschungskooperationen oder ein international geprägtes Arbeitsumfeld belegt werden.
Anträge in dieser Förderlinie des Emmy Noether-Programms sind in englischer Sprache bis zum 28. März 2023 über das elan-Portal einzureichen. Zur Einreichung wählen Sie bitte im elan-Portal die Ausschreibung mit dem Titel „Toxikologie“ aus. Die Begutachtung erfolgt auf Basis der im Emmy Noether-Programm üblichen Kriterien (vgl. DFG-Vordruck 10.210).
Bitte beachten Sie, dass Antragstellerinnen und Antragsteller im elan-Portal registriert sein müssen, um den Antrag einzureichen. Eine Registrierung muss bis zum 15. März 2023 erfolgt sein.
Weiter Informationen zum Emmy Noether-Programm:
Die Merkblätter DFG-Vordruck 50.02 und 10.210 sind zu finden unter:
Die Vorlage für Ihren Lebenslauf steht zur Verfügung unter:
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