Information für die Wissenschaft Nr. 120 | 20. Dezember 2023

DFG fördert den Ausbau wissenschaftlicher Geräteinfrastrukturen an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften

Thematisch vielfältige Förderungen von 16 Hochschulen in der dritten Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften 2023 mit einem Fördervolumen von insgesamt rund 15 Millionen Euro (zzgl. Programmpauschale)

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat in diesem Jahr die letzte von drei 2021 beschlossenen Großgeräteaktionen für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) durchgeführt. Diese speziell auf HAW ausgerichtete Fördermaßnahme zielt darauf ab, vorhandene gute wissenschaftliche Geräteinfrastrukturen mit Blick auf erkenntnisorientierte Forschung gezielt zu ergänzen und auszubauen. Die Förderung erschließt, eingebettet in die strukturellen und wissenschaftlichen Schwerpunkte der Hochschulen, das Potenzial der Einrichtungen für die Forschung und legt damit eine Basis für weitere DFG-Projekte. Gefördert wird die Beschaffung von wissenschaftlichen Geräten, zudem werden Mittel für Personal und weitere Maßnahmen bereitgestellt, um den Einsatz der Geräteinfrastrukturen für aktuelle Forschungsfragen zu stärken. HAW konnten jeweils ein Vorhaben mit einem Antragsvolumen von bis zu 1 Million Euro und einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren bei der DFG einreichen. 

Auch die Ausschreibung 2023 ist auf eine hohe Resonanz gestoßen. Vergleichbar mit den Vorjahren sind 65 Anträge mit einer großen thematischen und fachlichen Breite bei der DFG eingegangen. Alle Anträge wurden durch Expertinnen und Experten auf Begutachtungssitzungen ausführlich diskutiert. Die Ergebnisse der Begutachtung wurden vom zuständigen Bewertungsgremium, dem Ausschuss für Wissenschaftliche Geräte und Informationstechnik (WGI-Ausschuss) zusammengeführt.

Der Hauptausschuss der DFG ist den resultierenden Förderempfehlungen gefolgt und hat die Förderung von 16 Anträgen von hervorragender Qualität beschlossen. Die Anträge weisen ein facettenreiches Bild der HAW auf dem geräteinfrastrukturellen Sektor auf und dokumentieren den Willen der geförderten Standorte zur Stärkung der Forschungsaktivitäten sehr überzeugend. Die Förderentscheidungen summieren sich auf ein Fördervolumen von rund 15 Millionen Euro (zzgl. Programmpauschale), was einer Bewilligungsquote von 25 Prozent entspricht. 

Mit Abschluss der drei Ausschreibungsrunden befinden sich nun insgesamt 47 Vorhaben in der Förderung. Sie werden von der DFG begleitet, der WGI-Ausschuss wird zu gegebener Zeit die Wirkung der Fördermaßnahme evaluieren.  

Gefördert werden die folgenden 16 Vorhaben (nach Standort sortiert):

  • Aalen HS: Zeitaufgelöste Licht-Materie-Wechselwirkung
    (Antragsverantwortliche Person: Anne Harth)
  • Berlin BHT: tele.interaction – Teleoperation humanoider Roboter zur Interaktion mit Mensch und Umwelt
    (Antragsverantwortliche Person: Hannes Höppner)
  • Bielefeld HS: Prüfanlage für Photovoltaikmodule
    (Antragsverantwortliche Person: Eva Schwenzfeier-Hellkamp)
  • Bochum HS: CoBotCraftLab – Labor für Mensch-Roboter-Kollaboration und digitales Handwerk
    (Antragsverantwortliche Person: Daniel Schilberg)
  • Darmstadt hda: Zeitaufgelöstes High Throughput-Imaging von membranlosen Organellen zu Organmodellen
    (Antragsverantwortliche Person: Heinz Neumann)
  • Dresden HTW: Verbundlabor „Umweltverhalten von Polymeren in Boden-Gewässer-Vegetationskompartimenten“
    (Antragsverantwortliche Person: Kathrin Harre)
  • Hildesheim/Holzminden/Göttingen HAWK: Lichtblatt-Fluoreszenz-Mikroskop für die hochaufgelöste, zerstörungsfreie 3-D-Bildgebung in den Lebens- und Ingenieurwissenschaften (LSFM-HAWK)
    (Antragsverantwortliche Person: Christoph Russmann)
  • Kempten HS: Modulare Beschichtungsanlage für die Prototypenherstellung innovativer Brennstoffzellen und Elektrolysezellen (ProtoCell)
    (Antragsverantwortliche Person: Matthias Klingele)
  • Köln TH: PolyCon – Eine Einrichtung für chemisches und mechanisches µ-Imaging von Polymeren und ihren Alterungsprozessen im Kontext von Kulturerbe, Ressourcen- und Umweltschutz sowie Ingenieurwesen 
    (Antragsverantwortliche Person: Ester Simoes B Ferreira)
  • Köthen HS Anhalt: Hochauflösendes Massenspektrometer in Kombination mit einer Flüssigchromatographieanlage für die Metabolom-Analytik und Identifizierung potentiell antimikrobieller Wirkstoffe
    (Antragsverantwortliche Person: Wilfried Rozhon)
  • Krefeld HS Niederrhein: MALDI-Imaging-Massenspektrometrie: Von Molekül- und Oberflächencharakterisierung zu Struktur-Eigenschaftsbeziehungen (MOStE) 
    (Antragsverantwortliche Person: Martin Jäger)
  • Leipzig HTWK: Multimaterial-AM auf Basis von Powderbed- und Extrusionsverfahren
    (Antragsverantwortliche Person: Ingo Reinhold)
  • München HS: Verteiltes Power-Hardware-in-the-Loop Agenten-System (vPHILAS)
    (Antragsverantwortliche Person: Christoph Hackl)
  • Offenburg HS: Labor für die Additive Fertigung von Smart Materials für die Medizintechnik (AMSmartMed)
    (Antragsverantwortliche Person: Peter Quadbeck)
  • Rosenheim TH: Prozess- und Anlagentechnologie für die multifunktionale Imprägnierung von flächigen Faserhalbzeugen aus nachwachsenden Rohstoffen
    (Antragsverantwortliche Person: Peter Karlinger)
  • Saarbrücken htw saar: Rasterelektronenmikroskopie für interdisziplinäre Forschung
    (Antragsverantwortliche Person: Matthias Faust)

Weiterführende Informationen

Weitergehende HAW-fokussierte Informationen zu DFG-Förderangeboten finden sich unter:

Zur GEPRIS-Datenbank der DFG:

Ansprechperson zur Großgeräteaktion für Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in der DFG-Geschäftsstelle:

Dr. Michael Royeck
E-Mail: michael.royeck@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2976