Stellungnahme der MAK-Kommission zur derzeitigen und zukünftigen Rolle von NAMs
Die Ständige Senatskommission zur Prüfung gesundheitsschädlicher Arbeitsstoffe (MAK-Kommission) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in der sie die Rolle der NAMs aus wissenschaftlicher Perspektive beschreibt und begründet.
Der Begriff „New Approach Methods“ (NAMs) wird seit einigen Jahren im Zusammenhang mit der Risikobewertung von Chemikalien auf europäischer und internationaler Ebene verwendet. Der Begriff umfasst unterschiedliche methodische Ansätze, neben Untersuchungen an Zellkulturen u. a. auch Datenintegrations- und Modellierungsansätze. Damit bieten die NAMs auch eine Chance, die Anzahl von tierexperimentellen Ansätzen zu reduzieren und vorhandene Datensätze systematischer als bisher zu nutzen. Die Entwicklung und Anwendung derartiger Methoden wird daher völlig zu Recht gefördert und unterstützt. Oftmals werden die NAMs aber in der öffentlichen und politischen Debatte als Gegenentwurf zur klassischen experimentellen Forschung dargestellt und die völlige Ausrichtung auf tierversuchsfreie Untersuchungsmethoden in der Toxikologie eingefordert.
Als zentrale Botschaft der Stellungnahme wird verdeutlicht, dass mit der zunehmenden Nutzung von NAMs ein wichtiger Beitrag zum 3R-Prinzip geleistet wird und die Risikobewertung in Kombination mit klassischen toxikologischen Ansätzen erheblich und sinnvoll erweitert werden kann. Aktuell muss aber noch viel Forschung in die Validierung sowie die wissenschaftliche Bewertung von methodischen Möglichkeiten und Limitierungen von NAMs investiert werden, bevor auf tierexperimentelle Forschungsansätze zur quantitativen Risikobewertung als Voraussetzung für die Ableitung von Grenzwerten verzichtet werden kann.
Die Stellungnahme in vollem Wortlaut findet sich im Internetangebot der DFG unter:
Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle: