Information für die Wissenschaft Nr. 37 | 24. April 2024

Herausragende Forscher*innen neu in der Emmy-Noether-, Heisenberg- und Reinhart-Koselleck-Förderung

Themen von den Beziehungen zwischen internationalem Privat- und Völkerrecht über Chrononutrition bis zu einem dekolonialen Ansatz zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels 

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Zeitraum vom 1. Januar bis 31. März 2024 23 Wissenschaftler*innen neu in die Emmy-Noether-Förderung, 16 in die Heisenberg-Förderung und vier in die Reinhart-Koselleck-Förderung aufgenommen.

Das Emmy Noether-Programm richtet sich an hervorragend qualifizierte Postdocs sowie befristet beschäftigte Juniorprofessor*innen in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere. Es ermöglicht ihnen, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Emmy Noether-Gruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

Das Heisenberg-Programm steht Wissenschaftler*innen offen, die bereits die Voraussetzungen erfüllen, um auf eine unbefristete Professur berufen zu werden. Es ermöglicht den Forscher*innen, an einem Ort ihrer Wahl eigene hochkarätige Projekte fortzusetzen und ihre wissenschaftliche Reputation weiter zu steigern und sich so innerhalb von bis zu fünf Jahren auf eine wissenschaftliche Leitungsfunktion vorzubereiten.

Reinhart Koselleck-Projekte werden an Wissenschaftler*innen vergeben, die sich durch exzellente wissenschaftliche Leistungen ausgewiesen haben. Die Projekte bieten ihnen die Möglichkeit, innerhalb von fünf Jahren ein besonders innovatives oder im positiven Sinne risikobehaftetes Forschungsvorhaben durchzuführen.

Die 23 neu Geförderten im Emmy Noether-Programm

(in alphabetischer Reihenfolge der Geförderten; Personen, die im oben genannten Quartal bereits in die Förderung aufgenommen wurden, aber die Ortswahl zur Ansiedlung der Emmy Noether-Gruppe noch treffen müssen, werden in einer der nächsten Informationen für die Wissenschaft mit dem dann feststehenden Ort aufgeführt):

  • Dr. Peter Coburger, „Carben- und Phosphansubstituierte Biradikale für die nachhaltige Katalyse“, TU München
  • Dr. Till Harter, „Vergleichende Physiologie der roten Blutkörperchen: Erforschung neuer Zellulärer Mechanismen, um die Folgen des Klimawandels für Fische vorherzusagen“, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel
  • Dr. Jens Herpolsheimer, „Afrikanische regionale Wirtschaftsgemeinschaften (RECs) in globaler Politik“, Universität Leipzig
  • Professor Dr. Fynn Holm, „Das Japanische Alpine Kolonialreich: Eine transnationale Umweltgeschichte der ‚alpinen‘ Landschaften Japans“, Universität Tübingen 
  • Dr. Yongyu Huang, „Auswirkungen der proximalen Internodienverlängerung auf Blütendegeneration, Lagerresistenz und Gemeinschaftsleistung bei Gerste“, Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, Gatersleben
  • Dr.-Ing. Thomas Ludwig Kaiser, „Verbesserung der reaktiven Mittelfeldanalyse von industriellen Brennergeometrien durch maschinelles Lernen zur Optimierung der Umwandlung von grünem Wasserstoff in elektrische Energie“, TU Berlin
  • Dr. Tobias Kube, „Defizite in der Verarbeitung neuer positiver Erfahrungen bei Depressionen – Verknüpfung von experimenteller Grundlagenforschung und klinischer translationaler Forschung“, RPTU Kaiserslautern-Landau, Landau
  • Dr.-Ing. Kevin Linka, „Computational Intelligence für die Mechanik weicher Materialien“, TU Hamburg
  • Dr. Martin Menten, „Nutzung multimodaler Lernsignale in der ophthalmologischen Bildgebung“, TU München
  • Dr. Casey Paquola, „Mikrostrukturelle Entwicklung des Gehirns: Den Ursprüngen höherer menschliche Kognition auf der Spur“, Forschungszentrum Jülich
  • Dr. Mathias Pierre, „Identifizierung des dunklen Sektors unseres Universums: Spuren früher Dynamik im späten Kosmos“, Deutsches Elektronen-Synchrotron, Hamburg
  • Dr. Markus Prim, „Enträtselung des D**“, Universität Bonn
  • Dr. Nakib Haider Protik, „Dragonics“, HU Berlin
  • Professorin Dr. Lauren Saunders, „Verständnis der Plastizität von spezifischen Zelltypen und ihren Nachkommen in der Entwicklung und Evolution des Schädelknorpels von Wirbeltieren“, Universität Heidelberg
  • Dr. Simone Schaub-Meyer, „Interpretierbare neuronale Netze für die Analyse von Bildern und Videos (XIVA)“, TU Darmstadt
  • Dr. Pascal Schlosser, „Kausale Inferenz durch maschinelles Lernen: Nutzung multidimensionaler omics-Daten für ein besseres Verständnis komplexer Krankheiten“, Universitätsklinikum Freiburg 
  • Dr. Tobias Serwatka, „Quantenphänomene in nanoskopisch beschränkten Systemen kleiner, polarer Moleküle: von Tensornetzwerken zu neuronalen Netzwerken“, Universität Bochum
  • Dr. Moritz Johannes Strowitzki, „Molekulare Mechanismen CO2-sensitiver Signalwege und deren Bedeutung bei der Heilung von intestinalen Anastomosen“, Universität Gießen
  • Dr. Abigail Kora Suwala, „Identifizierung von Transkriptionsfaktoren bei der malignen Progression von IDH-mutierten Gliomen“, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Dr. Carolyn Taratko, „Den Süden abkühlen: Technik, Gesellschaft und Thermal Regulation im 20. Jahrhundert“, Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam
  • Dr. Tatiana Tatarenko, „Verteilte Entscheidungsfindung in Echtzeit im autonomen Fahren und Smart Grid“, TU Darmstadt
  • Professorin Dr. Britta Velten, „Kri-kri: Entwicklung zugänglicher Analyseverfahren zur Inferenz regulatorischer Mechanismen aus hoch-dimensionalen CRISPR Screens mittels kausaler Modelle, Universität Heidelberg
  • Dr. Anton Stefan Zimmermann, „Internationales Privatrecht und Völkerrecht – Koevolution oder Entfremdung?“, Universität Heidelberg

Die 16 neu Geförderten im Heisenberg-Programm 

(in alphabetischer Reihenfolge der Geförderten; Personen, die im oben genannten Quartal bereits in die Förderung aufgenommen wurden, bei denen aber noch die Wahl der Heisenberg-Variante und des Ortes aussteht, werden in einer der nächsten Informationen für die Wissenschaft mit dem dann feststehenden Ort aufgeführt. Im Heisenberg-Programm ist mit dem Modul Stipendien eine Förderung auch im Ausland möglich):

  • Professor Dr. Sergey Bokarev, „Theoretische Röntgenspektroskopie und korrelierte Elektronendynamik in hochangeregten molekularen Systemen“, TU München
  • Privatdozent Dr. Felix Christen, „Literarische und philologische Ethik“, Universität Osnabrück
  • Professorin Dr. Angela Dorrough, „Eine interkulturelle Perspektive auf pro- und antisoziales Verhalten“, FernUniversität Hagen
  • Professor Dr. Oliver Eberl, „Politische Theorie nachkolonialer Bürgerschaft“, Universität Marburg
  • Professorin Dr. Cristina Espinosa Molina, „Second-Messenger-Nanodomänen in humanen atrialen Myozyten: von der lokalen Signalregulation bis hin zu personalisierten therapeutischen Ansätzen“, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • Dr. Julio Hechavarria, „Neuronale Netzwerke für der Vokalisierung bei Fledermäusen“, Ernst Strüngmann Institute for Neuroscience, Frankfurt
  • Professor Dr. Dieter-Henrik Heiland, „Räumlich und zeitliche Neuprogrammierung des Tumor-Ökosystems bei bösartigen Gehirntumoren“, Universitätsklinikum Erlangen
  • Professor Dr. Simon Lebek, „Präzises Gen-Editing zur Bekämpfung von kardiovaskulären Erkrankungen“, Universitätsklinikum Regensburg
  • Dr. Yingkun Li, „Arithmetik reellanalytischer automorpher Formen“, Universität Bonn
  • Privatdozent Dr. Jan Mohr, „Untersuchungen zur höfischen Epik und zur Andachtskultur in Mittelalter und Früher Neuzeit“, Universität Münster
  • Privatdozent Dr. Norbert Paulo, „Gedankenexperimente in der Praktischen Philosophie“, LMU München
  • Professorin Dr. Maria Pohn-Lauggas, „Methodenpluralität in der interpretativen Sozialforschung im Kontext von kollektiver Gewalt, Tradierung und kollektivem Gedächtnis“, Universität Göttingen
  • Privatdozentin Dr. Olga Ramich, „WANN und WAS sollte man essen: Chrononutrition für einen gesunden Stoffwechsel“, Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Potsdam-Rehbrücke
  • Privatdozentin Dr. Sarah Schulz, „Deuteronomistische Geschichtsschreibung – ein Phantom der Forschung? Zur Bedeutung deuteronomistischer Redaktion für die Entstehung der Vorderen Propheten“, Universität Erlangen-Nürnberg
  • Professorin Dr. Katharina Stornig, „Europäisierung von unten? Au-pair-Mobilität als transnationale Schnittstelle von Bildung, Arbeit und Familie im 20. Jahrhundert“, Universität Gießen
  • Professor Dr. Mirko Völkers, „mRNA Metabolismus und Translationskontrolle in Kardiomyozyten“, Universitätsklinikum Heidelberg

Die vier neu geförderten Reinhart Koselleck-Projekte

(in alphabetischer Reihenfolge der Einrichtungen der Geförderten):

  • Professor Dr. Frank Buchholz, „Erforschung langfristiger epigenetischer Silencing-Module zur Weiterentwicklung des Potenzials einer therapeutischen Genbearbeitung“, TU Dresden
  • Professor Dr. Matthias Drieß, „Stickstofffixierung, (Elektro)Reduktion und Funktionalisierung basierend auf Siliciumsystemen“, TU Berlin
  • Professorin Dr. Eveline Dürr, „Planetares Heilen als transformativer Prozess: ein dekolonialer Ansatz zum Umgang mit den Herausforderungen des Klimawandels“, LMU München
  • Professor Dr. Peter Gmeiner, „Strukturbasierte Evolution potenter nicht-opioider Analgetika“, Universität Erlangen-Nürnberg

Weiterführende Informationen 

Informationen zum Emmy Noether- und zum Heisenberg-Programm sowie zu den Reinhart Koselleck-Projekten:

Fachliche Ansprechpersonen in der DFG-Geschäftsstelle: 

Ansprechpersonen zu Verfahrensfragen in der Gruppe Qualitäts- und Verfahrensmanagement:

Emmy Noether-Programm: 

  • N.N.

Heisenberg-Programm: 

Reinhart Koselleck-Projekte: