Information für die Wissenschaft Nr. 83 | 26. September 2024

Förderprogramm Fachinformationsdienste für die Wissenschaft

FIDplus: Ergänzung der Projektförderung für Fachinformationsdienste um längere Förderperioden und die Möglichkeit einer fortgesetzten Antragstellung

Als forschungsunterstützende Infrastrukturen bieten Fachinformationsdienste (FID) eine am Spezialbedarf der wissenschaftlichen Fächer orientierte, vorrangig digitale und standortunabhängige Informationsversorgung an. Die FID-Förderung erfolgt mit dem Anspruch, dass sich die Informationsdienste in überzeugender Art und Weise am Bedarf der Wissenschaft ausrichten und in enger Rückkoppelung mit den adressierten Communities (weiter-)entwickelt werden. Die Leistungen der FID gehen deutlich über die Grundaufgaben wissenschaftlicher Bibliotheken und Informationseinrichtungen hinaus und stellen damit einen nachweislichen Mehrwert für die Forschung dar. Darüber hinaus wirkt die FID-Förderung auf eine verbindliche Kooperation zwischen den Fachinformationsdiensten hin und ermöglicht Wissenstransfer, die Nachnutzung von Technologien, abgestimmte Aufgabenteilungen sowie die gemeinsame Entwicklung von Diensten.

Das bestehende Förderprogramm erlaubt es den antragstellenden Einrichtungen, alle drei Jahre Fortsetzungsanträge zu stellen, wobei die Förderhöchstdauer derzeit zwölf Jahre beträgt. Diese wird für einige FID Ende 2026 erreicht sein.

In seiner Sitzung am 26. September 2024 hat der Hauptausschuss der DFG die Ergänzung der Projektförderung für FID um längere Förderperioden und die Möglichkeit einer fortgesetzten Antragstellung (FIDplus) beschlossen. Ziel der Förderlinie FIDplus ist es, die bedarfsorientierte, überregionale Informationsversorgung für die Forschung in Deutschland über die derzeitige Förderhöchstdauer hinaus sicherzustellen. In der Förderlinie FIDplus ist es möglich, Folgeanträge ohne festgelegte Förderhöchstdauer zu stellen. Dabei beträgt die Laufzeit von Projekten, die in der Programmlinie FIDplus gefördert werden, fünf Jahre.

Als Voraussetzung für eine Förderung in FIDplus müssen differenziert formulierte Qualitätskriterien erfüllt werden. Damit wird sichergestellt, dass nur diejenigen FID weiter durch die DFG gefördert werden, die für die angesprochenen wissenschaftlichen Communities zu einem unverzichtbaren Dienst geworden sind und sich bedarfsorientiert weiterentwickeln. Die Qualitätskriterien sind in einer mehrdimensionalen Indikatorik abgebildet. Die qualitativen und quantitativen Indikatoren für FIDplus ergänzen die etablierten Fördergrundsätze des bisherigen FID-Programms und ermöglichen zudem ein standardisiertes Begutachtungs- und Bewertungsverfahren, das hohe Ansprüche an die Förderung stellt.

Eine FIDplus-Antragstellung ist erst nach abgeschlossener zwölfjähriger Förderung in der regulären Förderung möglich. Damit ist sichergestellt, dass ein ausreichend hoher Konsolidierungsgrad und fundierte Erfahrungen im Betrieb der Dienste vorhanden sind.

Eine vom Ausschuss für Wissenschaftliche Bibliotheken und Informationssysteme (AWBI) eingesetzte Kommission hat die Förderlinie FIDplus inhaltlich vorbereitet. Die AWBI-Kommission wurde von Mitgliedern des AWBI geleitet; Mitglieder der Kommission waren außerdem ausgewiesene Expert*innen aus dem Bereich der Informationsinfrastrukturen sowie Wissenschaftler*innen mit ausgeprägten Methodenkenntnissen zur Entwicklung qualitativer und quantitativer Indikatoren. Vertreter*innen der Gremien der FID-Gesamtstruktur begleiteten die Arbeit der AWBI-Kommission als Gäst*innen. Die Ausgestaltung der Förderlinie profitierte außerdem von einer intensiven Einbindung der FID-Community, die in zahlreichen Workshops und anderen Arbeitsformaten wertvolle Beiträge für die Arbeit der AWBI-Kommission und dabei insbesondere zur Entwicklung der Indikatorik leistete.

Die Veröffentlichung der Programmdokumente für FIDplus ist für das erste Quartal 2025 geplant. Erste Antragstellungen in der neuen Programmlinie werden im Jahr 2026 möglich sein. Damit ist sichergestellt, dass FID, die in der anspruchsvollen FIDplus-Begutachtung überzeugen, im Anschluss an die laufenden Projektphasen weiterhin projektförmig gefördert werden können.

Ansprechpersonen in der DFG, Gruppe Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme:

Dr. Franziska Limbach
E-Mail: franziska.limbach@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2094
Michael Kassube
E-Mail: michael.kassube@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2699