Information für die Wissenschaft Nr. 94 | 24. Oktober 2024

Herausragende Forscher*innen neu in der Emmy Noether-, Heisenberg- und Reinhart Koselleck-Förderung

Themen von der mentalen Gesundheit im Kindesalter über die Religionsgeschichte der Uiguren bis zur Neurobiologie großer Hirne am Beispiel des Elefanten

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Zeitraum vom 1. Juli bis 30. September 2024 15 Wissenschaftler*innen neu in die Emmy Noether-Förderung, 15 in die Heisenberg-Förderung und fünf in die Reinhart Koselleck-Förderung aufgenommen.

Das Emmy Noether-Programm richtet sich an hervorragend qualifizierte Postdocs sowie befristet beschäftigte Juniorprofessor*innen in einer frühen Phase ihrer wissenschaftlichen Karriere. Es ermöglicht ihnen, sich durch die eigenverantwortliche Leitung einer Emmy Noether-Gruppe über einen Zeitraum von sechs Jahren für eine Hochschulprofessur zu qualifizieren.

Das Heisenberg-Programm steht Wissenschaftler*innen offen, die bereits die Voraussetzungen erfüllen, um auf eine unbefristete Professur berufen zu werden. Es ermöglicht den Forscher*innen, an einem Ort ihrer Wahl eigene hochkarätige Projekte fortzusetzen und ihre wissenschaftliche Reputation weiter zu steigern, um sich so innerhalb von bis zu fünf Jahren auf eine wissenschaftliche Leitungsfunktion vorzubereiten.

Reinhart Koselleck-Projekte werden an Wissenschaftler*innen vergeben, die sich durch exzellente wissenschaftliche Leistungen ausgewiesen haben. Die Förderung bietet ihnen die Möglichkeit, innerhalb von fünf Jahren ein besonders innovatives oder im positiven Sinne risikobehaftetes Forschungsvorhaben durchzuführen.

Die 15 neu Geförderten im Emmy Noether-Programm

(in alphabetischer Reihenfolge der Geförderten; Personen, die im oben genannten Quartal bereits in die Förderung aufgenommen wurden, aber die Ortswahl zur Ansiedlung der Emmy Noether-Gruppe noch treffen müssen, werden in einer der nächsten Informationen für die Wissenschaft mit dem dann feststehenden Ort aufgeführt):

  • Dr. Farah Noreen Afzal, „Erforschung des Mesonenspektrums mit 3π Photoproduktion und die Suche nach dem exotischen Hybridmeson π1(1600) mit Hilfe des GlueX-Experiments“, Universität Bochum
  • Dr. Nico Bast, „LOCUS-MENTAL – Das Locus-Coeruleus-Norepinephrine-System als Prädiktor mentaler Gesundheit im Kindesalter“, Universitätsklinikum Frankfurt/Main
  • Dr. Carmen Becker, „Die Reproduktion von Religion in säkularen Gesellschaften (RelSec)“, Universität Hannover
  • Dr. Adrien Florio, „Von klassischen zu Quantensimulationen der Dynamik der chiralen Anomalie“, Universität Bielefeld
  • Dr. Brandt Gaches, „Auf dem Weg zur nächsten Generation in der Astrochemie der kosmischen Strahlung“, Universität Bonn
  • Dr. Martin Halla, „T-Koerzivität und Zielsignaturen in der Simulation von Wellenausbreitungsphänomenen“, KIT Karlsruhe
  • Dr. Caroline Hambloch, „Lokale Arbeitskämpfe in globalen Wertschöpfungsketten: Kontrolle und Handlungsfähigkeit von Kleinbäuer*innen und Landarbeiter*innen bei Exportgütern im globalen Süden“, Universität Bonn       
  • Dr. Emre Kocakavuk, „Longitudinale Analyse und therapeutische Erschließung von Strahlentherapie-Resistenzmechanismen in Gliomen [R2-GLIO]“, Universitätsklinikum Essen
  • Dr. Katharina Kreuder-Sonnen, „Entwicklung transregional planen und managen (1950–1990)“, Universität Köln
  • Dr. Irina Martynenko, „DNA-Origami-programmierbare optische Metaoberflächen und Quantenlichtquellen“, TU München
  • Dr. Nora Moog, „Schwangerschaftsbezogene neuronale und hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit Depressionsrisiko“, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
  • Dr. Chi Ngo, „Die Verknüpfung von entwicklungsbedingten Veränderungen in alltäglichen Erinnerungen mit kontrollierten Messungen und neuronaler Reifung“, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
  • Dr. Andres Ordonez, „Kohärente und hoch enantioselektive Molekülmanipulation durch Multiphotonen-Anregung mit strukturiertem Licht“, FU Berlin
  • Dr. Urban Seifert, „Moiré-Gitter in Raum und Zeit: Quantenmaterie konstruieren“, Universität Köln
  • Dr. Stephan Welte, „Ein Multi-Qubit Quantennetzwerk-Knoten für die Quantenkommunikation und Quantencomputing“, Universität Stuttgart

Die 15 neu Geförderten im Heisenberg-Programm 

(in alphabetischer Reihenfolge der Geförderten; Personen, die im oben genannten Quartal bereits in die Förderung aufgenommen wurden, bei denen aber noch die Wahl der Heisenberg-Variante und des Ortes aussteht, werden in einer der nächsten Informationen für die Wissenschaft mit dem dann feststehenden Ort aufgeführt. Im Heisenberg-Programm ist mit dem Modul Stipendien eine Förderung auch im Ausland möglich):

  • Dr. Philipp Altrock, „Dynamik der Krebsökologie und Krebsevolution“, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Kiel
  • Professor Dr. Saeed Amirjalayer, „Multiskalenmethoden für responsive Moleküle in hierarchischen Nanomaterialien“, Universität Heidelberg
  • Professor Dr. Jonas Bens, „Die materielle Kultur der kolonialen Gegenwart: Kolonialismus, Kapitalismus und Recht“, Universität Hamburg
  • Dr. Yasin Dagdas, „Vergleichende mechanistische Analyse der selektiven Autophagie bei Pflanzen“, Universität Heidelberg
  • Privatdozentin Dr. Yukiyo Kasai, „Religionsgeschichte der Uiguren. Netzwerk und Austausch in Zentral- und Ostasien (9.–14. Jh.) (RELIGUR)“, Universität Bochum
  • Professor Dr. Jens Kremkow, „Multiregionale Schaltkreise: Grundlage von sensomotorischen Verhaltensweisen“, Universität Magdeburg
  • Privatdozentin Dr. Nic Leonhardt, „Globale Theatergeschichte – Dis:konnektivitäten, Herausforderungen, Infrastrukturen“, Universität Köln
  • Dr. Gilbert Shang Ndi, „Von Schienen und Minen: Netzwerke tropischer Kolonialität in der afrikanischen und lateinamerikanischen Literatur“, Universität Bayreuth
  • Professor Dr. Oliver Nebel, „Untersuchungen von vulkanischen Magma-Generatoren“, GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, Kiel
  • Privatdozent Dr. Tobias Petzold, „Molekulare Prävention der Thromboinflammation: Erforschung und Umsetzung von Mechanismen in kardiovaskuläre Therapieansätze“, Charité – Universitätsmedizin Berlin
  • Dr. Leona Polyanskaya, „Die Einwirkung sprachlicher Erfahrung auf Metakognition, metalinguistisches Bewusstsein, Entscheidungsstrategien und soziale Toleranz“, Universität Flensburg
  • Privatdozent Dr. Patrick Schmidt, „Ingenieurskunst in der Steinzeit: Die Bedeutung von materialverändernden Techniken für die kulturelle Evolution in Afrika und Europa“, Universität Tübingen
  • Professor Dr. Patrick Johannes Schuler, „Modulation der Immunsuppression in Patienten mit Kopf-Hals-Karzinom“, Universitätsklinikum Heidelberg
  • Professorin Dr. Julia Stenzel, „Gewissheitsäquivalente. Szenologien von Vergewisserung und Ungewissheit in Theater, Performance und Gesellschaft (20./21. Jh.)“, Universität Hannover
  • Dr. Wolfgang Wieland, „Lokale Observable der Quanten-Raumzeit-Struktur“, Universität Erlangen-Nürnberg

Die fünf neu geförderten Reinhart Koselleck-Projekte

(in alphabetischer Reihenfolge der Einrichtungen der Geförderten):

  • Professor Dr. Michael Brecht, „Untersuchung der Neurobiologie großer Gehirne am Beispiel des Elefanten“, HU Berlin
  • Professorin Dr. Irmela Jeremias, „Identifizierung neuer zielgerichteter Krebs-Therapien mittels in vivo CRISPR/Cas9 dropout screens in PDX-Modellen“, Klinikum der Universität München
  • Professor Dr. Stefan Mecking, „Quantifizierung des Bioabbaus von Polyethylen vermittels katalytischer Methoden“, Universität Konstanz
  • Professor Dr. Marc Timme, „Stark angetriebene nichtlineare Netzwerkdynamik“, TU Dresden
  • Professor Dr. Christian Weber, „Beeinflussung nicht-kanonischer Funktionen von microRNAs in der Atherosklerose“, Klinikum der Universität München

Weiterführende Informationen

Informationen zum Emmy Noether- und zum Heisenberg-Programm sowie zu den Reinhart Koselleck-Projekten:

Fachliche Ansprechpersonen in der DFG-Geschäftsstelle: 

Ansprechpersonen zu Verfahrensfragen in der Gruppe Qualitäts- und Verfahrensmanagement: