Information für die Wissenschaft Nr. 7 | 23. Januar 2025

DFG fördert nationale Servicestelle für Diamond Open Access

SeDOA-Konsortium nimmt Arbeit auf 

In seiner Sitzung am 11. Dezember 2024 hat der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das Vorhaben des Konsortiums „SeDOA“ zur Etablierung einer nationalen Servicestelle für Diamond Open Access bewilligt. Das im Rahmen der Ausschreibung „Neue Dynamik bei Diamond Open Access“ eingereichte Projekt wird zunächst für drei Jahre gefördert. Die nationale Servicestelle richtet sich an Wissenschaftler*innen, die als Herausgeber*innen von Publikationsorganen fungieren, sowie an alle weiteren mit der Betreuung von Publikationsorganen an öffentlich-rechtlich getragenen oder gemeinnützigen Einrichtungen befassten Personen. Die Dienstleistungen der Servicestelle sollen den Aufbau und die Weiterentwicklung dieser wissenschaftlichen Publikationsinfrastrukturen unterstützen.

Um die Leistungsfähigkeit der Diamond-Open-Access-Publikationsinfrastruktur in Deutschland zu erhöhen und ihre internationale Vernetzung zu stärken, hatte die DFG im Januar des vergangenen Jahres den Aufbau einer nationalen Servicestelle ausgeschrieben. Sie setzt damit ihr langjähriges Engagement für eine wissenschaftsadäquate Gestaltung des Publikationswesens fort und setzt neue Akzente auf diesem Gebiet.

Diamond Open Access ist als wissenschaftsgeleitete („scholarly led“) und von Wissenschaftler*innen bzw. Wissenschaftsinstitutionen selbst getragene („scholarly owned“) Publikationsform von hoher Bedeutung für ein von Vielfalt, Multiperspektivität, Bedarfsgerechtigkeit und Qualitätsorientierung geprägtes Publikationswesen.

Das als dezentrales Netzwerk organisierte SeDOA-Konsortium besteht aus 15 Wissenschaftseinrichtungen unter der Leitung der ULB Darmstadt und weiteren assoziierten Partnern. Sie werden einen Single Point of Contact mit einer effizienten Kommunikationsinfrastruktur aufbauen, das Diamond-Open-Access-Konzept in der Community bewerben, vorhandene Publikationsinfrastrukturen sichtbarer machen und zu deren Optimierung beitragen. Hinzu treten eigene ergänzende und innovative Angebote. Geplant sind u.a. Bedarfsanalysen, die Bereitstellung von Informationsmaterial, Richtlinien und Ratgebern, die Veranstaltung von Workshops und Schulungen, rechtliche Beratungen, die fallweise Erstellung von rechtlichen Gutachten, umfangreiche nationale und internationale Vernetzungs- und Kommunikationsarbeiten, Ermittlung und Berücksichtigung disziplinärer Besonderheiten über u.a. Fachgesellschaften, die Schaffung einer besseren Datengrundlage durch Aufbau einer Registry und die Dynamisierung von Diamond Open Access durch innovative Konzepte und Ansätze in einem SeDOA Innovation Lab (SIL). Als deutsches Diamond Capacity Centre wird SeDOA Teil eines europäischen Netzwerks sein und die internationale Zusammenarbeit stärken.

Die Förderung der nationalen Servicestelle erfordert Anpassungen am DFG-Förderprogramm „Infrastrukturen für wissenschaftliches Publizieren“. Die neue Fassung des Programm-Merkblatts 12.11 steht auf der Webseite des Programms zur Verfügung. 

Weiterführende Informationen

Website der Servicestelle für Diamond Open Access (SeDOA).

Ausschreibung „Neue Dynamik bei Diamond Open Access“: 

Förderprogramm „Infrastrukturen für wissenschaftliches Publizieren“.

Ansprechperson in der DFG-Geschäftsstelle

Dr. Sebastian Brandt
E-Mail: sebastian.brandt@dfg.de
Telefon: +49 (228) 885-2048