Die DFG fördert seit 2014 mit dem Förderprogramm „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ (FID) den Aufbau von überregionalen, leistungsfähigen und nutzungsorientierten Informationsinfrastrukturen für die Wissenschaften. Im Juli 2012 schlug der Hauptausschuss mit Einrichtung des Programms zugleich vor, dieses nach einem Zeitraum von fünf Jahren zu evaluieren und zu prüfen, ob die ursprünglich genannten Förderziele erreicht worden sind. Der AWBI setzte daher im Oktober 2016 eine Kommission ein und beauftragte diese, die Evaluierung zu begleiten und Empfehlungen zur weiteren Programmgestaltung auszuarbeiten. Im Auftrag der Kommission wurde eine Evaluationsstudie durch die Prognos AG durchgeführt, die im August 2018 vorgelegt wurde.
In der multiperspektivischen Studie wurden sowohl die Perspektiven der FID selbst, der das Angebot nutzenden Wissenschaftler*innen als auch der wissenschaftlichen Bibliotheken als Multiplikator*innen für die Dissemination und Weiterentwicklung der FID-Dienstleistungen berücksichtigt. Themenschwerpunkte der Studie sind die Entwicklung von Strategien der FID zur Abdeckung des Spezialbedarfs, Aufbau und Pflege komfortabler Nachweis- und Recherchesysteme, Bereitstellung digitaler Medien sowie Austausch mit anderen FID, Zufriedenheit der Nutzer*innen, Qualität der Versorgung und Kontakt mit den Nutzer*innen. Ausgangspunkt der Studie war eine Online-Befragung der verantwortlichen Antragsteller*innen der 38 bis zum Erscheinen der Studie geförderten Fachinformationsdienste. Die Perspektive der FID wurde ergänzt um Bibliotheken ohne FID sowie potenzielle und tatsächlich nutzende Wissenschaftler*innen. Zu allen beteiligten Gruppen wurden quantitative (Befragung, Sekundäranalyse) und qualitative Daten (Interviews, Fallstudien, Fokusgruppengespräche) erhoben.
Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entwickelte die AWBI Kommission über die Schlussfolgerungen der Studie hinaus eigene Empfehlungen für die weitere Programmentwicklung, die nun eine wichtige Grundlage für die Weiterentwicklung des Programms „Fachinformationsdienste für die Wissenschaft“ darstellen.
Das Präsidium der DFG hat in seiner Sitzung am 27.03.2019 der Veröffentlichung der Evaluationsstudie und der Stellungnahme der Kommission sowie der Weiterentwicklung dieses Programms zugestimmt, verbunden mit dem Hinweis, dass sich die DFG systematisch mit der grundsätzlichen Frage von längerfristigen Finanzierungsoptionen beschäftigen wird.