Internationale Graduiertenkollegs (IGKs) stellen eine Programmvariante der Graduiertenkollegs dar. Sie sind gemeinsame strukturierte Promotionsprogramme von deutschen Hochschulen und Einrichtungen im Ausland und dienen so der besonderen Förderung und Vertiefung bilateraler Kooperationen. Die systematische Forschungskooperation wird durch ein gemeinsames Forschungs- und Qualifizierungsprogramm, eine grenzüberschreitende Betreuung der Promovierenden beider Partnergruppen und längerfristige, koordinierte und wechselseitige Forschungsaufenthalte der Promovierenden an der Partnereinrichtung gefördert.
Zu den Mehrwerten von Internationalen Graduiertenkollegs zählt neben den Synergieeffekten durch die Nutzung komplementärer Expertisen und ggf. Ausstattungen an den Partnerstandorten und der Festigung institutionalisierter Hochschulpartnerschaften auch eine frühzeitige Integration der Promovierenden in internationale wissenschaftliche Netzwerke.
Bei etwa jedem sechsten DFG-geförderten Graduiertenkolleg handelt es sich um ein IGK. Eine Übersicht über die Partnerländer aktuell geförderter IGKs bietet die Abbildung. Grundsätzlich ist die Beantragung eines IGK jederzeit und mit Partnereinrichtungen in allen Ländern der Welt möglich. Voraussetzung ist die Zusage einer ausreichenden Gegenfinanzierung im Partnerland. In einigen Ländern verfügt die DFG überdies über Abkommen mit Partnerorganisationen im Ausland, die eine gemeinsame Beantragung und Förderung der IGKs ermöglichen. Gerne beraten wir Sie persönlich zu den Länderspezifika.
Aufgrund der Komplexität der Planung eines Internationalen Graduiertenkollegs bietet die DFG-Geschäftsstelle auf Wunsch Beratungsgespräche an, um Sie bei der Planung Ihres Vorhabens zu unterstützen. Grundlage hierfür sollte ein Konzeptpapier sein, aus dem der bisherige Planungsstand und die beteiligten Forscher*innen und Einrichtungen hervorgehen. Sprechen Sie gerne die für die betreffende Weltregion zuständige Ansprechperson an.
Die DFG eröffnet die Möglichkeit, Reisen zur Vorbereitung eines Antrags auf ein Internationales Graduiertenkollegs finanziell zu fördern. Beantragt werden können einmalig Mittel zur Durchführung eines vorbereitenden Workshops gemeinsam mit den ausländischen Partnerwissenschaftler*innen. Dieser Workshop kann im Ausland oder in Deutschland durchgeführt werden. Voraussetzung ist, dass bereits eine wissenschaftliche Kooperation besteht und die Planung eines Internationalen Graduiertenkollegs konkrete Formen angenommen hat.
Das RISE-Programm bietet die Chance, transatlantische Forschungskooperationen in Graduiertenkollegs zu intensivieren: Gefördert wird eine zeitlich überschaubare Einbindung von amerikanischen, britischen und kanadischen Studierenden als Forschungsstipendiat*innen in Dissertationsprojekte an Graduiertenkollegs in Deutschland. Der Austausch richtet sich in erster Linie an die lebens-, natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fachbereiche, ist jedoch – bei einem entsprechend fachlichen Bezug des Dissertationsprojekts – nicht auf diese beschränkt. Die Forschungsstipendiat*innen erhalten die Möglichkeit, jeweils im Sommer für sechs bis zwölf Wochen mit hiesigen Doktorand*innen ihres Fachgebiets zusammenzuarbeiten. meh