Deutschlands Exzellenzstrategie als Vorbild für Europa

Gemeinsamer Beitrag der DFG-Präsidentin und des WR-Vorsitzenden in der FAZ

Porträtbild von DFG-Präsidentin Katja Becker und WR-Vorsitzender Wolfgang Wick

DFG-Präsidentin Katja Becker und WR-Vorsitzender Wolfgang Wick

© DFG / David Ausserhofer, Wissenschaftsrat / S. Pietschmann

In einem Gastbeitrag in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung plädieren Katja Becker und Wolfgang Wick für eine europäische Exzellenzstrategie, die von den Erfahrungen des Exzellenzwettbewerb in Deutschland profitiert. Ausgangspunkt ihres Vorschlags ist der jüngste Bericht von Mario Draghi zur Wettbewerbsfähigkeit Europas, der massive Investitionen in Forschung und Innovation fordert. Die Präsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Vorsitzende des Wissenschaftsrats unterstützen Draghis Vorschlag, dass der Europäische Forschungsrat ERC künftig nicht nur Projekte, sondern wie in der deutschen Exzellenzstrategie ganze Einrichtungen dauerhaft fördert. Die nächste Runde der Exzellenzstrategie hierzulande biete die Chance, Raum für neue Ideen und Experimente zu schaffen, die Deutschland wie Europa gleichermaßen voranbringen. 

„Eine europäische Exzellenzstrategie, die von unseren Erfahrungen profitieren kann, könnte neben zusätzlichen wissenschaftlichen Impulsen Investitionen generieren, die ein Land allein nicht stemmen kann, die aber in der globalen Konkurrenz benötigt werden“, betonen Becker und Wick. Maßgeblich dürften dabei allein streng wissenschaftsgeleitete Kriterien und Verfahren sein, auch wenn die Versuchung auf europäischer Ebene groß sein möge, regionalen Proporz oder andere politische Interessen einfließen zu lassen. Die Exzellenzstrategie zeige, wie man mit einem relativ kleinen finanziellen Hebel möglichst viel bewegen kann, indem wenig auf inhaltliche Vorgaben und viel auf die Kreativität der Wissenschaft gesetzt wird.

Becker und Wick empfehlen außerdem, ähnlich wie in Deutschland auf das Prinzip einer verteilten Exzellenz zu setzen, dessen Stärke in einem System von vernetzten Standorten liege. Eine Weiterentwicklung der Exzellenzförderung in Deutschland in Richtung immer stärkerer Vernetzung könne ein Modell auch für eine Zusammenarbeit von Knotenpunkten in ganz Europa sein, die gemeinsam Strukturen nutzen.

Der Beitrag von Becker und Wick – der auch eine gemeinsame Wortmeldung der beiden durchführenden Organisationen der Exzellenzstrategie in der aktuellen Debatte um die Zukunft des Wettbewerbs sein soll - ist am 6. November in der FAZ erschienen.

Empfehlenswerter F.A.Z. Beitrag: Die deutsche Exzellenzstrategie als Vorbild für Europa