Leibniz-Preisträger von 1990 gemeinsam mit amerikanischer Wissenschaftlerin und britischem Wissenschaftler für Forschungen zu Schwarzen Löchern ausgezeichnet
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gratuliert Professor Dr. Reinhard Genzel zum Nobelpreis für Physik 2020. Der Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching erhält die diesjährige Auszeichnung gemeinsam mit seinem britischen Kollegen Roger Penrose und seiner amerikanischen Kollegin Andrea Ghez für ihre jeweiligen Forschungen zu Schwarzen Löchern, wie die Königliche Schwedische Akademie in Stockholm heute bekannt gab.
DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker sagte: „Die DFG freut sich sehr mit Reinhard Genzel, der für herausragende erkenntnisgeleitete Forschung zu einer der grundlegendsten Fragen unseres Universums steht. Ganz besonders freut uns, dass wir ihn bereits 1990 für die ersten bahnbrechenden Forschungsergebnisse auf demselben Gebiet mit dem Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet haben, die zusammen mit einer Reihe weiterer Durchbrüche nun zum Nobelpreis geführt haben.“
Bereits der Leibniz-Preis für Genzel galt insbesondere seinen Arbeiten zu Schwarzen Löchern. Mit ihnen konnte er zeigen, dass ein unsichtbares und extrem massereiches Objekt die Umlaufbahnen der Sterne im Zentrum unserer Galaxie beherrscht. Durch seine immer präziseren Beobachtungen ist ein supermassereiches Schwarzes Loch dafür heute mehr denn je die plausibelste Erklärung. Die wissenschaftlichen Durchbrüche erzielte er mithilfe hochgenauer, von seiner Arbeitsgruppe entwickelter Messgeräte im Infrarotbereich, die an den weltbesten Teleskopen zum Einsatz kommen. Bereits 1990 gehörte er zu den weltweit führenden Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Galaxienforschung.
Reinhard Genzel ist der achte Träger des seit 1985 verliehenen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preises der DFG, der danach den Nobelpreis erhielt – nach Hartmut Michel (Chemie, 1988), Erwin Neher und Bert Sakmann (Medizin, 1991), Christiane Nüsslein-Volhard (Medizin, 1995), Theodor Hänsch (Physik, 2005), Gerhard Ertl (Chemie, 2007) sowie Stefan Hell (Chemie, 2014).
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