Gemeinsame Pressemitteilung
Pressemitteilung Nr. 51 | 30. November 2020

Wissenschaft fordert bedingungslose Freilassung von Ahmadreza Djalali Deutsch-iranische Wissenschaftskooperation gefährdet

Die Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen setzt sich vehement für die Freilassung des schwedisch-iranischen Wissenschaftlers Dr. Ahmadreza Djalali ein, dessen Hinrichtung in iranischer Haft droht. Sie fordert außerdem unverzüglich eine humane Behandlung mit medizinischer Versorgung, Zugang zu Familie und Rechtsbeistand für Dr. Djalali.

Sie schließt sich damit dem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) an Ayatollah Ali Khamenei, den Obersten Führer des Iran, an.

Die Wissenschaftsorganisationen halten eine nachhaltige Auswirkung auf die deutsch-iranischen Wissenschaftsbeziehungen für unausweichlich, sollte Djalali nicht verschont werden. Nach ihrer Auffassung ist es für die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft nicht tragbar, wenn eines ihrer Mitglieder jahrelang ohne rechtliche Grundlage und unter schwierigsten Bedingungen inhaftiert und mit dem Tod bedroht wird.

Die Allianz sorgt sich um die Kooperationen zwischen ihren Mitgliedseinrichtungen und deren iranischen Partnern. Ohne akademische Freiheit und Einhaltung der Menschenrechte fehlt die Basis für vertrauensvolle und erfolgreiche Partnerschaften, ist die Allianz überzeugt.

Dr. Djalali ist bereits seit viereinhalb Jahren im Iran inhaftiert. Im Oktober 2017 wurde der in Schweden lebende Wissenschaftler und Experte für Notfallmedizin wegen „Verdorbenheit auf Erden“ (ifsad fil-arz) zum Tode verurteilt. Einen Antrag auf Überprüfung des Urteils lehnte das oberste Gericht des Iran im Februar 2018 ab. Bereits seit längerer Zeit wird Dr. Djalali trotz des dringenden Verdachts auf eine Leukämieerkrankung eine adäquate medizinische Versorgung verwehrt.

Auch Scholars at Risk, das internationale Netzwerk zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler, setzt sich für Dr. Ahmadreza Djalali ein. Es erhebt den Vorwurf, dass iranische Sicherheitskräfte den Wissenschaftler gefoltert haben, und ruft zu Unterstützerschreiben an die iranische Regierung auf. Amnesty International berichtet von Versuchen, ein Geständnis zu erzwingen.

Medienkontakt:

  • Susanne Schilden
    Bereichsleiterin Kommunikation | Pressesprecherin
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