Start eines neuen „Research in Germany“-Wettbewerbformats im Herbst 2021
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zeichnet als Partnerorganisation der Initiative „Research in Germany“ acht Konzepte für internationales Forschungsmarketing aus. Im Rahmen des Ideenwettbewerbs Internationales Forschungsmarketing erhalten die Universität Greifswald, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster, die Freie Universität Berlin und die Julius-Maximilians-Universität Würzburg ein Preisgeld von je 100 000 Euro. Vier weitere Forschungseinrichtungen werden mit je 25 000 Euro für Pilot- oder weniger umfängliche Projekte prämiert, darunter bereits zum zweiten Mal eine Hochschule für Angewandte Wissenschaften, die Technische Hochschule Ingolstadt. Die weiteren ausgezeichneten Institutionen sind die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, die Ruhr-Universität Bochum und die Universität Vechta.
Zusätzlich zu den Preisgeldern erhalten ausgezeichnete Institutionen Digitalisierungszuschüsse in Höhe von insgesamt rund 190 000 Euro. Diese Mittel konnten einmalig für Digitalisierungserfordernisse aufgrund der globalen Pandemiesituation beantragt werden. Ziel des Ideenwettbewerbs ist, auf kreative Weise für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland zu werben und zum Beispiel Forschungskooperationen aufzubauen oder international herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu einem (virtuellen) Forschungsaufenthalt nach Deutschland einzuladen.
Eine Jury aus Expertinnen und Experten aus der internationalen Zusammenarbeit in der Wissenschaft, aus Kommunikation und Marketing sowie dem Wissenschaftsmanagement hob bei ihrer Auswahl die vielfältigen Herangehensweisen sowie Aktualität, gesellschaftliche Relevanz beziehungsweise Tragweite der Projektideen hervor, mit denen für den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland geworben werden soll. Im Fokus der fünften und letzten Ausschreibung des Ideenwettbewerbs Internationales Forschungsmarketing standen kooperative Anträge, die auch unter globalen Pandemiebedingungen umsetzbar sind. Die Preisverleihung ist für Herbst 2021 vorgesehen.
Die Universität Greifswald möchte Greifswald als internationales Zentrum für One-Health-Forschung – der Forschung zur Verknüpfung der Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt – etablieren. Die geplanten Aktivitäten umfassen unter anderem eine Hybridkonferenz mit einer Vielzahl von Austausch- und Präsentationsmöglichkeiten, Stipendien und eine interaktive Plattform zum Forschungsschwerpunkt. Die Universität kooperiert dabei mit dem Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (FLI), dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP).
Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster plant eine digitale Citizen-Science-Plattform zum interaktiven Austausch zwischen wissenschaftlichen Akteuren und interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Zweiter Schwerpunkt ist ein internationaler und interdisziplinärer Call zur Friedensforschung, dessen Ergebnisse beim Day of Peace der Stadt Münster präsentiert werden sollen. Die Stadt Münster und weitere regionale Akteure sind Partner des Projekts.
Im Fokus des von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden erarbeiteten Konzepts steht der internationale Forschungsnachwuchs in den MINT-Fächern. So soll ein Mobile Game für den Bereich Quantenphysik für Jugendliche entwickelt werden, das insbesondere auch Mädchen anspricht, um langfristig deren Unterrepräsentanz in naturwissenschaftlichen Fächern zu mindern. Neben spielerischen Elementen wird Hintergrundwissen zielgruppenspezifisch aufbereitet und das Spiel mit größtmöglicher Reichweite vermarktet.
Das Konzept „Affect and Colonialism Web Lab“ der Freien Universität Berlin sieht eine multimediale und multilinguale Plattform vor, auf der die enge Verflechtung von Affekt und Kolonialismus beispielsweise durch Podcasts, Videos und digitale Ausstellungen beleuchtet und diskutiert wird. An das zusammen mit der Humboldt-Universität zu Berlin umgesetzte Projekt ist zudem ein Fellowship-Programm angegliedert, das Forscherinnen und Forschern ermöglicht, ihre Arbeit auf der Plattform vorzustellen.
Ausgangspunkt für das Projekt „MeteoXchange: Strenghtening Atmospheric Exchange Processes – an International Network for Meteorologists“ der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ist der Bedarf an qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Bereich der Atmosphärenwissenschaft. Virtuelle Austauschmöglichkeiten, eine Webseite zu Atmosphärenwissenschaften in Deutschland, die Vergabe von Reisestipendien sowie eine virtuelle Konferenz werden eingesetzt, um insbesondere Zugänglichkeit und Inklusion zu stärken. Das Konzept wird im Verbund des Konsortiums UCAS (University Cooperation for Atmospheric Sciences) realisiert.
Das Projekt „basci.net – Artificial Intelligence (AI) Bridging Science and Society“ rückt den neuen Schwerpunkt Mobilität und künstliche Intelligenz der Technischen Hochschule Ingolstadt in den Fokus. Die Internationalisierung der Aktivitäten des Fachbereichs soll mittels einer internationalen Konferenzreihe zur künstlichen Intelligenz mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten umgesetzt werden. Die erste Konferenz wird aufbauend auf dem Lateinamerika-Netzwerk der Hochschule mit Brasilien als Partnerland durchgeführt.
Mehr internationale Sichtbarkeit für den Forschungsbereich der Neurowissenschaften sowie ein aktives Recruiting sind Ziele des Projekts „THINKglobal“ der Ruhr-Universität Bochum. Neben einem zielgerichteten Webauftritt und Social-Media-Kampagnen liegt ein besonderer Fokus auf digitalen Events bei Partnerinstitutionen in Australien, den USA und den Niederlanden, bei denen sich Postdoktorandinnen und -doktoranden um Reisestipendien bewerben können.
Das Pilotprojekt „Global Talents for Local Transformations“ der Universität Vechta zielt darauf ab, herausragende internationale Postdoktorandinnen und -doktoranden zu einem sechsmonatigen Gastaufenthalt nach Vechta einzuladen, um sich interdisziplinär mit dem Thema „Transformationsprozesse in ländlichen Räumen“ zu befassen. Die Forschungsergebnisse werden über eine Onlineplattform veröffentlicht und diskutiert, was auch den Austausch mit der lokalen Bevölkerung einschließt.
Im Ideenwettbewerb Internationales Forschungsmarketing wurden in insgesamt fünf Wettbewerbsrunden im Rahmen von „Research in Germany“ 27 internationale Forschungsmarketingkonzepte zur Umsetzung ausgewählt und Preisgelder und Digitalisierungszuschüsse in Höhe von insgesamt rund 2 Millionen Euro vergeben. Im Herbst 2021 startet ein neues Wettbewerbsformat zum Internationalen Forschungsmarketing, der Community Prize.
Der Ideenwettbewerb Internationales Forschungsmarketing ist Teil der Initiative „Research in Germany“. Die Initiative stellt den Forschungs- und Innovationsstandort Deutschland weltweit vor und schafft ein Forum für internationalen Austausch und Kooperation. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte „Research in Germany“ im Jahr 2006 und stellt Mittel für die aktuelle Projektphase bereit. Die Initiative wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst, der DFG, der Fraunhofer-Gesellschaft und dem DLR Projektträger gemeinsam umgesetzt.
Weitere Informationen zu den im Ideenwettbewerb Internationales Forschungsmarketing 2021 ausgezeichneten Konzepten in Kürze unter:
Zur BMBF-Initiative „Research in Germany“:
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