Pressemitteilung Nr. 11 | 20. April 2022

DFG verstetigt Impulse ihrer Förderinitiative Hochdurchsatzsequenzierung

Langfristige Lösungen für Schlüsseltechnologie lebenswissenschaftlicher Disziplinen notwendig / Zunächst werden weitere 51 Projekte in vierter Ausschreibungsrunde gefördert

Langfristige Lösungen für Schlüsseltechnologie lebenswissenschaftlicher Disziplinen notwendig / Zunächst werden weitere 51 Projekte in vierter Ausschreibungsrunde gefördert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat eine positive Zwischenbilanz zu ihrer Förderinitiative Hochdurchsatzsequenzierung (Next Generation Sequencing, NGS) gezogen. Vor diesem Hintergrund wurde nun deren Weiterentwicklung beschlossen: So sollen nach Beendigung der Initiative 2023 die Fördermöglichkeiten für Projekte mit einem hohen Sequenzierbedarf weitergeführt und in das etablierte Förderportfolio der DFG integriert werden. Die DFG sieht in der Hochdurchsatzsequenzierung – das ist eine Technologie zur Bestimmung der Nukleotid-Abfolge in einem DNA-Molekül – eine Schlüsseltechnologie für viele lebenswissenschaftliche Disziplinen. Ihre breite Nutzbarmachung und ihre dauerhafte Finanzierung können nach Experteneinschätzung einen wichtigen Beitrag zur wissenschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands leisten.

„Wir haben mit der Förderinitiative zur Hochdurchsatzsequenzierung zur rechten Zeit einen wichtigen Impuls gesetzt und die Technologie für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an allen Forschungseinrichtungen in Deutschland zugänglich gemacht sowie gleichzeitig die dafür notwendige Infrastruktur an Hochschulen etabliert“, sagt Professor Dr. Axel Brakhage, DFG-Vizepräsident und Vorsitzender der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung. „Besonders erfolgreich war aus unserer Sicht, dass wir Infrastruktur- und Projektförderung in einem integrativen Ansatz zusammengeführt haben. Auf diese Weise entstand eine enge Verzahnung der Sequenzierzentren als Anbieter dieser wichtigen Technologien auf der einen und den Projektverantwortlichen auf der anderen Seite.“

In der mittlerweile vierten Ausschreibungsrunde der Initiative fördert die DFG weitere 51 Projekte mit insgesamt knapp 14 Millionen Euro für Sequenzierungskosten. Bislang hat die DFG damit in der NGS-Förderinitiative insgesamt 47 Millionen Euro für die Sequenzierkosten in knapp 200 Projekten bewilligt. Durch die Förderung konnten in allen Bereichen der lebenswissenschaftlichen Forschung Projekte zu hochrelevanten Fragestellungen angegangen werden, beispielsweise zur Bestimmung von Coronavirus-Varianten, dem allgemeinen Monitoring und der Vorhersage von Pathogenen, zur evolutionären Onkologie oder zur Bestimmung von „functional units“ in der Biodiversität.

Derzeit läuft die fünfte Ausschreibungsrunde, nach deren Abschluss die Förderinitiative ausläuft. Die Höhe der Fördermittel für die vier NGS-Kompetenzzentren selbst wird bis zum Ende der Förderinitiative etwa 24 Millionen Euro betragen. Damit wird das Gesamtvolumen der innerhalb der Initiative vergebenen Fördermittel, einschließlich der Mittel für wissenschaftliche Projekte, am Ende bei über 80 Millionen Euro liegen.

„Mit der Einrichtung von vier NGS-Kompetenzzentren sowie der zeitgleichen Bereitstellung von Sequenziermitteln haben wir seit 2018 eine wichtige Anschubförderung geleistet. Die DFG hat damit dem großen Handlungsbedarf im Bereich der Hochdurchsatzsequenzierung gerade an Hochschulen Rechnung getragen. Die langfristige Finanzierung einer Sequenzier-Infrastruktur in Deutschland kann die DFG jedoch nicht allein bewerkstelligen. Hier müssen wir mit Bund und Ländern gemeinsam dauerhafte Lösungen für diese Schlüsseltechnologie der Lebenswissenschaften entwickeln. Dabei könnten zudem Synergien mit anderen Netzwerken, wie etwa der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur, entstehen“, unterstreicht DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker.

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