Pressemitteilung Nr. 17 | 31. Mai 2022

Europa-Preis: DFG zeichnet ausgewählte „Jugend forscht“-Siegerinnen und -Sieger aus

Mentorenpreis bereitet vier Jungforscherinnen und zwei Jungforscher auf europäische Wettbewerbsrunde in Leiden/Niederlande vor

Mentorenpreis bereitet vier Jungforscherinnen und zwei Jungforscher auf europäische Wettbewerbsrunde in Leiden/Niederlande vor

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat ausgewählten Siegern des Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ ihren Europa-Preis verliehen. Vier Jungforscherinnen und zwei Jungforscher erhielten die Auszeichnung jetzt beim „Jugend forscht“-Finale in Lübeck zusätzlich zu ihren Bundessiegen in verschiedenen Wettbewerbskategorien. Sie sollen mit dem DFG-Europa-Preis gezielt auf den europäischen Nachwuchsforscherwettbewerb European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) im September in Leiden vorbereitet werden.

In diesem Jahr geht der Europa-Preis der DFG an zwei Forschungsteams und eine Einzelforscherin:

Die drei bayerischen Jungforscherinnen Hannah Amrhein (17), Lena Fries (16) und Hanna Fries (16) erhielten den Europa-Preis zusätzlich zu ihrem Bundessieg im Fachgebiet Chemie. Im Labor fanden sie einen Ansatz, um den wertvollen Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zu über 80 Prozent zurückzugewinnen. Hierfür nutzten sie die „Elektroflotation“, bei der winzige Flocken Phosphate binden und in einem elektrischen Feld an die Oberfläche transportieren. Die Methode ist offenbar effektiver als das normalerweise in Klärwerken verwendete Verfahren.

Im Bereich der Technik überzeugten das Duo Johann Elias Stoetzer (17) und Steven Gurgel (17) aus Berlin die Jury. Sie erweiterten die Möglichkeiten ihres 3-D-Druckers, indem sie dem Kunststoff Industrieruß beifügten. So gelang es ihnen, elektrisch leitfähige Schaltkreise herzustellen, die sich als Sensoren zur Messung von Kräften, Berührungen oder Biegeprozessen nutzen lassen. Die Jungforscher konnten ihre 3-D-Sensoren sogar auf Textil drucken, was viele neue Anwendungsmöglichkeiten erlaubt.

Als Einzelforscherin war auch Vanessa Guthier (18) aus Sachsen-Anhalt, die sich im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften durchsetzen konnte, beim Europa-Preis erfolgreich. Sie schrieb Programme, um die Daten von Sternhaufen und Gammastrahlung, die durch deren Wechselwirkungen entstehen kann, aus Katalogen statistisch zu analysieren. So konnte sie die Bedingungen nachweisen, unter denen diese Strahlung entsteht. Die Ergebnisse könnten zukünftig helfen, derartige Phänomene noch besser zu verstehen.

Der Europa-Preis der DFG wurde den sechs „Jugend forscht“-Siegern von DFG-Generalsekretärin Dr. Heide Ahrens überreicht. Damit verbunden ist ein Preisgeld von 1000 Euro pro Team/Einzelforscher.

Die DFG will mit ihrem 2010 geschaffenen Preis die Bedeutung der Internationalisierung für eine erfolgreiche Forscherkarriere unterstreichen. Deshalb werden die Jungforscher am European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) teilnehmen, der in diesem Jahr vom 13. bis 18. September in Leiden stattfindet. Zur Vorbereitung werden sie von Mentorinnen und Mentoren betreut und begleitet. Diese sucht die DFG unter den von ihr geförderten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern, etwa im Emmy Noether-Programm, aus. Dies soll auch eine dauerhafte Vernetzung zwischen den Wissenschaftlergenerationen ermöglichen.

Weiterführende Informationen

Medienkontakt:

  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG
    Tel. +49 228 885-2109

Weitere Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern 2022 finden sich in Kürze auf der Seite des Europa-Preises der DFG:

Informationen zu den diesjährigen Siegerinnen und Siegern von „Jugend forscht“ unter: