Mariel Dirscherl und Nicolas Bourgon erhalten Auszeichnung im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung Mitte September in Köln
Für ihre vielversprechende und originelle geowissenschaftliche Forschung zu Beginn ihrer Laufbahn bekommen eine Forscherin und ein Forscher den Bernd Rendel-Preis 2022 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG): Mariel Dirscherl, Doktorandin am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Kooperation mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, und Nicolas Bourgon, Doktorand am Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sowie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wurden von einer Jury aus Mitgliedern der geowissenschaftlichen DFG-Fachkollegien ausgewählt. Die Preisträger erhalten je 2000 Euro aus der vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwalteten Bernd Rendel-Stiftung. Das Preisgeld soll ihnen unter anderem die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen ermöglichen. Verliehen wird der Preis während der Jahrestagung der Deutschen Geologischen Gesellschaft – Geologische Vereinigung e.V. vom 11. bis 15. September 2022 in Köln.
Mariel Dirscherl beschäftigt sich mit supraglazialen Seen – Seen, die sich aufgrund von Schmelzprozessen auf dem antarktischen Festlandeis bilden und eine wichtige Rolle für die Eisdynamik und insbesondere den fortschreitenden Eismassenverlust und daraus resultierenden Meeresspiegelanstieg spielen. Sie nutzt dafür Daten von Fernerkundungssatelliten, Methoden des maschinellen Lernens sowie eis- und felsmechanische und atmosphärenphysikalische Modellierungen. Beeindruckt hat die Jury, dass sich Dirscherl gekonnt an der Schnittstelle der beiden Forschungsgebiete Fernerkundung und Kryosphärenforschung bewegt und in beiden Communities bereits hochrangig publiziert hat. Sie hat zudem im Rahmen ihres Promotionsprojekts bereits fünf Publikationen als Erstautorin in international begutachteten Zeitschriften verfasst. Dirscherl will das Preisgeld einsetzen, um an einer Konferenz sowie einer begleitenden mehrtägigen Exkursion in vergletscherte Regionen Islands teilzunehmen.
Nicolas Bourgon arbeitet als Doktorand in einem gemeinsamen Projekt des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig sowie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Im Rahmen seiner Forschungen hat er eine Methode entwickelt, um über die Bestimmung von Zn-Isotopen im Zahnschmelz von Säugetieren und Menschen den Anteil an Pflanzen- und Tiernahrung in tropischen Ökosystemen des späten Pleistozäns zu erhalten. Die Ergebnisse dieses Projekts sind richtungsweisend und in hochrangigen Zeitschriften wie PNAS, Journal of Human Evolution und PLOS ONE publiziert worden. Bourgon hat zwei dieser Artikel als Erstautor verfasst, an sechs weiteren ist er als Co-Autor beteiligt. Seine Arbeiten schlagen eine wichtige Brücke zwischen der Archäologie und den Geowissenschaften. Das Preisgeld soll für Besuche von Konferenzen sowie Forschungsreisen eingesetzt werden.
Die DFG verleiht den Bernd Rendel-Preis seit 2002 jährlich an noch nicht promovierte Absolventinnen und Absolventen der Geowissenschaften für wissenschaftliche Zwecke wie die Teilnahme an internationalen Kongressen und Tagungen. Die Preisgelder werden vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft verwaltet. Die Stiftung wurde in Erinnerung an den jung verstorbenen Geologie-Studenten Bernd Rendel durch seine Familie gegründet.
Weitere Informationen zum Bernd Rendel-Preis sowie zu bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern unter:
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