DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker zur erneuten Verschiebung der Exzellenzinitiative
"Während Deutschlands Wissenschaftssystem an einem kritischen Punkt steht und den Anschluss an die internationale Spitze zu verlieren droht, wird die Realisierung der unterschriftsreifen Exzellenzinitiative durch die erneute Blockade einiger Bundesländer weiter verhindert. Dafür fehlt mir jedes Verständnis", so kommentierte DFG-Präsident Ernst-Ludwig Winnacker den Ausgang der Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin in dieser Frage.
Während die Forschung auf europäischer Ebene erstarkt und der neue EU-Kommissar Janez Potocnik eine Verdoppelung der Forschungsausgaben für Europa angekündigt hat, herrsche in Deutschland das Prinzip der Kirchturmpolitik. "Einzelne deutsche Politiker schaden hierdurch nicht nur dem internationalen Ansehen der deutschen Wissenschaft, sondern gefährden auch die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes. Hervorragende Wissenschaftler werden Deutschland weiterhin den Rücken kehren, das Ziel, Deutschland zu einem Motor des europäischen Prozesses in Wissenschaft und Forschung zu machen, droht in weite Ferne zu rücken", so Winnacker. "Die deutschen Universitäten sind dringlich auf die lange erwartete Finanzspritze von insgesamt 1,9 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre angewiesen, um die notwendige Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit und die Profilbildung der Hochschulen erreichen zu können. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wäre ein positives Signal der Politik durch die Stärkung der Innovationskraft dringlicher denn je. Aus dem Ausland schaut man mit Unverständnis auf die föderalen Hindernisse und sieht darin ein weiteres Zeichen für die Schwerfälligkeit des deutschen Systems."
Gemeinsame Pressemitteilung der Mitglieder der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen - Exzellenzprogramm und Pakt für Forschung und Innovation in Ministerpräsidentenkonferenz nicht verabschiedet: Bestürzung in der Wissenschaft: www.hrk.de/95_2532.php