Kognitionswissenschaftler soll auf Druck der Politik Versuche nicht fortführen
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) betrachtet mit Sorge den überraschenden Versuch der Bremischen Bürgerschaft, die Forschung des Kognitionswissenschaftlers Andreas Kreiter einzuschränken. Wie die Wochenzeitung "Die Zeit" in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, hat das Parlament Ende März 2007 einstimmig beschlossen, dass dem Forscher mit Auslauf der derzeitigen Genehmigungen Ende 2008 für seine Versuche an Rhesusaffen keine weiteren Genehmigungen erteilt werden sollen. Andreas Kreiter arbeitet derzeit in einem von der DFG geförderten Forschungsprojekt, für das er alle gesetzlich vorgesehenen Genehmigungen von der zuständigen Behörde, dem Lebensmittelüberwachungs-, Tierschutz- und Veterinärdienst des Landes Bremen, erhalten hat. "Der Beschluss des Landtags ist ein vom Wahlkampf motivierter Versuch, in die grundrechtlich verbriefte Freiheit der Forschung einzugreifen", sagt DFG-Präsident Matthias Kleiner. Die DFG hofft, dass die für die Erteilung von Tierversuchsgenehmigungen zuständige Behörde sich bei der Entscheidung über weitere Genehmigungen ausschließlich am geltenden Recht orientiert und der ausgeübte politische Druck keinen Einfluss auf diese Entscheidungen hat. Damit ist auch die Hoffnung verbunden, dass der Wissenschaftsstandort Bremen sich weiterhin als zuverlässiger Partner in der Forschung erweist.