Pressemitteilung Nr. 54 | 12. Oktober 2009

SFB/Transregio künftig fest im DFG-Förderprogramm

Standortübergreifende Forschungsprojekte werden fortgeführt und etabliert

Standortübergreifende Forschungsprojekte werden fortgeführt und etabliert

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) setzt die Förderung von SFB/Transregio-Projekten fort und nimmt diese Variante der klassischen Sonderforschungsbereiche (SFB) nach einer erfolgreichen zehnjährigen Pilotphase fest in ihr Förderprogramm auf. Dies beschloss der Hauptausschuss der DFG jetzt auf seiner Herbstsitzung in Bonn. Damit können Hochschulen in Deutschland auch künftig eng vernetzt und standortübergreifend Forschungsprojekte zu grundlegenden Fragestellungen beantragen und durchführen.

Der Entscheidung des Hauptausschusses lag eine umfangreiche Evaluation der seit 1999 geförderten SFB/Transregio zugrunde, deren Ergebnisse in den vergangenen Monaten in den Gremien der DFG diskutiert worden und in die nun beschlossenen Empfehlungen zur Fortführung und Etablierung dieser Programmvariante eingeflossen waren. Der Evaluation der österreichischen Forschungs- und Beratungsgesellschaft Technopolis zufolge haben die SFB/Transregio in hohem Maße die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, zu einem Forschungsthema die besten Arbeitsgruppen aus ganz Deutschland zusammenzubringen und durch die enge Kooperation herausragende Forschungsergebnisse zu ermöglichen. "Die Programmvariante SFB/Transregio leistet einen Beitrag zur Profilbildung an den antragstellenden Hochschulen, fördert wissenschaftliche Exzellenz und schafft Synergien durch die standortübergreifende Zusammenarbeit der beteiligten Gruppen", heißt es in dem Abschlussbericht der Evaluation.

Diesen mehrfachen Nutzen hob nun auch DFG-Präsident Professor Matthias Kleiner anlässlich der Entscheidung des Hauptausschusses hervor: "Insbesondere die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler möchten nicht mehr auf die Möglichkeit verzichten, vernetzt mit Kolleginnen und Kollegen von zwei oder drei Hochschulstandorten bis zu zwölf Jahre lang bestens ausgestattet forschen zu können. Die Universitätsleitungen wiederum schätzen das Förderinstrument, um hiermit wissenschaftliche Schwerpunkte setzen und ausbauen zu können." Kleiner betonte: "Deshalb ist es sinnvoll und konsequent, die SFB-Transregio fest im Förderprogramm der DFG zu verankern."

Die wichtigsten Eckpunkte der SFB/Transregio sollen dabei auch nach ihrer Etablierung unverändert bleiben. Wie bisher sollen in der Regel bis zu drei Universitäten gemeinsam einen Antrag auf Forschungsförderung stellen können. An jedem beteiligten Standort sollen bis zu 30 Prozent auch außeruniversitäre Institutionen mitarbeiten können. Weiterhin wichtigste Kriterien für eine Förderung sind die wissenschaftliche Qualität des geplanten Forschungsprojekts und die beabsichtigte Schwerpunktsetzung an den antragstellenden Universitäten.

Im Einzelfall sollen die Förderbedingungen situations- und themengerecht ausgelegt werden können. Dies betrifft etwa die Frage, ob SFB/Transregio statt an drei auch an vier Standorten durchgeführt oder ob an einem Standort auch mehr als 30 Prozent außeruniversitäre Institutionen beteiligt werden können.

Als neue Module können Gastprofessuren und Gastprojekte für eine Dauer von bis zu zwei Jahren beantragt und gefördert werden. Diese Möglichkeit besteht ab sofort auch für die klassischen Sonderforschungsbereiche. "Damit kann künftig verstärkt auch externe Expertise in die Verbünde integriert werden", unterstrich DFG-Präsident Kleiner.

Die DFG fördert derzeit unter ihren 243 Sonderforschungsbereichen 47 SFB/Transregio. In den vergangenen Jahren lag dabei der Anteil der SFB/Transregio an den neu eingerichteten SFB bei etwa 30 Prozent. Die nächsten Entscheidungen über die Förderung weiterer SFB/Transregio und SFB werden im November dieses Jahres getroffen.

Der Evaluationsbericht der Forschungs- und Beratungsgesellschaft Technopolis zu den SFB/Transregio findet sich unter:

Die Stellungnahme der DFG zur Evaluation des Förderprogramms SFB/Transregio findet sich unter:

Ansprechpartnerin in der DFG-Geschäftsstelle

  • Dr. Regina Nickel
    Gruppe Sonderforschungsbereiche, Forschungszentren, Exzellenzcluster
    Tel. +49 228 885-2556