Mehr Freiheit, Flexibilität, Erkenntnistransfer und Internationalisierung – Förderpolitische Ziele der DFG für das neue Jahr
„Die Universitäten stärken“ – mit diesem Motto umschrieb der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Matthias Kleiner, in einer Reihe von wissenschaftspolitischen Gesprächen im Laufe dieser Woche und beim Neujahrsempfang der DFG in Berlin eine zentrale Aufgabe der Forschungsgemeinschaft im neuen Jahr. Dabei betonte er besonders, dass Spitzenforschung und Lehre untrennbar zusammengehörten. Kleiner hob hervor, was die DFG in den vergangenen Jahren bereits zur Stärkung der Universitäten und der Grundlagenforschung in Einzelprojekten und Verbünden unternommen habe. Dazu gehörten die Schaffung von mehr Freiräumen durch Flexibilisierung und Pauschalisierung, die Starthilfen für junge Erstantragsteller, die Stärkung von Europäisierung und Internationalisierung, der Erkenntnistransfer, die Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards, die Reinhard Koselleck-Risikoprojekte, die Initiativen Digitale Information und Open Access, die Verbesserungen für Doktorandenstellen und bei der Förderung der Eigenen Stelle, die Verstetigung des SFB/Transregio-Programms. Der DFG-Präsident versicherte, dass all dies fortgesetzt und weiter ausgebaut werde.
Er unterstrich auch die prägende Wirkung der Exzellenzinitiative auf das gesamte Wissenschaftssystem. Durch die Entscheidungsprozesse in der ersten Phase der Exzellenzinitiative sei gleichsam eine ortsverteilte Spitzenuniversität mit mehr als 4.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und etwa 330 Professuren entstanden. Ausdrücklich betonte Kleiner, dass diese herausragenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur zur Forschung, sondern intensiv auch zur Lehre beitrügen. Denn sie wüssten genau, dass man nur dann dem Ideal der Einheit von Lehre und Forschung entsprechen könne, wenn man lehrt und forscht, so Kleiner wörtlich.
Auch der Hochschulpakt, dessen Verlängerung im vergangenen Jahr durch eine mutige und zukunftsweisende Entscheidung aus der Politik zusammen mit dem Pakt für Forschung und Innovation und der Fortsetzung der Exzellenzinitiative beschlossen wurde, zeige, dass die Förderung von Lehre und Forschung symbiotisch zusammengehöre, aber unterschiedliche Formen und Formate benötige. Lehre und Forschung dürften daher nicht in Konkurrenz zueinander gebracht werden.
Die Exzellenzinitiative habe nicht nur die Universitäten in ihrer Profilbildung gestärkt, sondern sie auch zu starken Partnern in Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen gemacht. Diese Entwicklung, so Kleiner, müsse fortgesetzt werden.
Auch in ihren Kooperationen mit Institutionen aus Wirtschaft und Gesellschaft müssten die Universitäten gestärkt werden. Die DFG habe begonnen, die Möglichkeiten des Erkenntnistransfers aus DFG-geförderten Projekten zu erweitern. Dies solle im gerade begonnenen Jahr durch ein Maßnahmenpaket und eine Informationskampagne noch intensiviert werden.
Die Fortsetzung der Europäisierung und Internationalisierung des Förderhandelns der DFG diene ebenfalls der Stärkung der Universitäten. Dazu habe die DFG etwa im vergangenen Jahr den Forschungs- und Förderorganisationen aus den G8-Staaten eine Initiative zur multilateralen Forschungsförderung vorgeschlagen. „Wir rechnen damit, dass in einer Pilotphase schon Ende dieses Monats die erste Ausschreibung erfolgt, und sind sehr gespannt auf die Resonanz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Deutschland, Frankreich, Japan, Kanada, Russland, Großbritannien und den USA.“ Er hoffe, so der DFG-Präsident, dass damit weitere Kooperationspotenziale in der Wissenschaft entdeckt und gestärkt würden.