Mehr als 36 000 Besucher sahen 2010 die interaktive Ausstellung zur Infektionsforschung
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Robert Koch-Institut (RKI) initiierte Wanderausstellung „MenschMikrobe – Das Erbe Robert Kochs und die moderne Infektionsforschung“ hat sich schon im ersten Jahr als Besuchermagnet erwiesen. Die interaktive Ausstellung lockte an den drei Standorten Berlin, Bonn und Würzburg insgesamt mehr als 36 000 Besucher an, darunter 400 Schulklassen. Damit verschafften sich an den 151 Öffnungstagen rund 240 Besucher pro Tag einen fundierten und allgemein verständlichen Einblick in die Erforschung der Mikroben und in die historische und soziale Dimension von Infektionskrankheiten. Anlass für die Ausstellung war der 100. Todestag des Nobelpreisträgers und Mitbegründers der Bakteriologie Robert Koch am 27. Mai 2010.
Für das Jahr 2011 sind bereits Stationen in Münster, Hamburg und München verabredet – weitere Standorte werden zurzeit geprüft. Darüber hinaus soll im Jahre 2011 eine englischsprachige Version der Ausstellung entstehen, die ab 2012 auch an ausgewählten Standorten im Ausland gezeigt werden kann.
„MenschMikrobe“ richtet sich an ein breites Publikum und beantwortet mit zehn Themenstationen grundlegende Fragen – etwa nach der Natur der Mikroorganismen und der Funktion der Körperflora, nach den ökologischen und sozialen Entstehungsbedingungen von Epidemien, der Bedeutung und den Grenzen der Antibiotikatherapie und den Möglichkeiten der Krankheitsverhütung.
Die modern gestalteten Ausstellungswände aus Glas werden durch interaktive Exponate ergänzt, darunter eine virtuelle Pandemie-Simulation, ein Krankenhausmodell zum Explorieren von Infektionsquellen sowie ein überdimensioniertes Stoffbakterium, das die Wirkungsweise von Antibiotika verständlich macht. Zudem erzählen Audio-Features von den sozialen und kulturellen Auswirkungen historischer Seuchenereignisse wie der Pest im Mittelalter oder der Cholera-Epidemie 1892 in Hamburg. Durch spezielle Kindertexte und eine eigene Kinderstation werden grundlegende Zusammenhänge für junge Besucher ab dem Grundschulalter aufbereitet. Eine Besucher- und Lehrerbefragung am ersten Standort im Thaersaal der Humboldt-Universität zu Berlin hatte ein ausgesprochen positives Echo. 80 Prozent der befragten Besucher bewerteten die Ausstellung inhaltlich als „bereichernd“ und gestalterisch „modern und lebendig“. Unter den Lehrern, die mit ihrer Schulklasse an einer Ausstellungsführung teilgenommen hatten, stuften zwei Drittel das Ausstellungsthema als „sehr relevant“ für ihren Unterricht ein.
In Bonn fand die Ausstellung ein temporäres Zuhause im Museum König und erhielt am 9. September hohen Besuch aus der Politik: Bundesgesundheitsminister Dr. Philipp Rösler nahm sich, begleitet unter anderem vom Präsidenten des Robert Koch-Institutes Professor Reinhard Burger, mehr als eine Stunde Zeit und interessierte sich besonders für die Themenstation zur Hygiene im Alltag.
Die letzte Station des Jahres 2010, das DFG-Forschungszentrum „Experimentelle Biomedizin / Rudolf-Virchow-Zentrum“ hatte sich vor allem auf die Ansprache von Schulen konzentriert. Fast 150 Schulklassen und mehr als 5300 Besucher besuchten die Ausstellung im modernen Foyer des Forschungszentrums.
Damit wurde einem besonderen Anliegen der Veranstalter, der Information und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, an allen drei Stationen des Jahres 2010 Rechnung getragen.