Gemeinschaftsschau zur Infektionsforschung als gelungenes Beispiel für Wissenschaftskommunikation / 15 Stationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Eine überaus positive Bilanz konnten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und das Robert Koch-Institut (RKI) jetzt nach dem Abschluss ihrer gemeinsamen Ausstellung „MenschMikrobe – Das Erbe Robert Kochs und die moderne Infektionsforschung“ ziehen: Mehr als 130 000 Besucherinnen und Besucher haben die interaktive Schau während ihrer vierjährigen Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz besucht. Die Ausstellung, die auf eine gemeinsame Idee von DFG-Generalsekretärin Dorothee Dzwonnek und Professor Dr. Jörg Hacker, dem ehemaligen Präsidenten des RKI und jetzigen Präsidenten der Leopoldina, zurückging, wurde im Juni 2010 in Berlin erstmals präsentiert. Sie war anschließend vor allem an Hochschulen und in wissenschaftlichen Museen zu sehen – unter anderem in Münster, Heidelberg, Wien, Basel und zuletzt in der Leopoldina in Halle – und zog alle Altersgruppen an, darunter fast 1400 Schulklassen mit rund 33 000 Schülerinnen und Schülern.
„Diese sehr erfreulichen Zahlen spiegeln ein großes öffentliches Interesse am Thema Infektionsforschung wider, das gerade in diesen Wochen gesellschaftlich und medizinisch erneut von hoher Aktualität ist, das aber vor allem auch wissenschaftlich besondere Relevanz besitzt. Als DFG haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Öffentlichkeit über wissenschaftlich relevante Themen und deren Erforschung zu informieren – umso mehr freuen wir uns über die große Resonanz“, unterstrich DFG-Präsident Professor Dr. Peter Strohschneider.
Mit der Ausstellung „MenschMikrobe“ sei es DFG und RKI gelungen, den öffentlichen Wunsch nach mehr Informationen über Themen aus Wissenschaft und Forschung einzulösen, sagte Strohschneider weiter und verwies auf das kürzlich veröffentlichte „Wissenschaftsbarometer 2014“. Diese im Auftrag der von den großen Wissenschaftsorganisationen getragenen Initiative Wissenschaft im Dialog (WiD) erstmals durchgeführte repräsentative Umfrage erhebt aktuelle Einstellungen der Bundesbürger zu Themen aus Wissenschaft und Forschung.
„MenschMikrobe“ hat mit der Infektionsforschung ein hierzulande wie weltweit bedeutendes Thema aufgegriffen“ sagte Professor Dr. Reinhard Burger, Präsident des Robert Koch-Instituts. Anlass für die Gemeinschaftsausstellung war der 100. Todestag von Robert Koch, einem Mitbegründer der modernen Bakteriologie. Mit interaktiven Exponaten, Audio-Features und anschaulichen Texten bot „MenschMikrobe“ einen Einblick in das heutige Wissen über Bakterien, Viren und Parasiten. So wurde auch die historische und soziale Dimension von Epidemien verdeutlicht.
Unterstützt wurde die Ausstellung durch den Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft. „Für uns ist „MenschMikrobe“ nicht zuletzt deshalb ein vorbildliches Beispiel für Wissenschaftskommunikation, da vor allem auch junge Menschen an ein wichtiges wissenschaftliches Thema herangeführt worden sind“, sagte der Generalsekretär des Stifterverbandes, Professor Dr. Andreas Schlüter. An jeder der 15 Ausstellungsstationen wurden Studierende geschult, die die Führung der Besucherinnen und Besucher an den Exponaten durchführten.
Die auch in den Medien vielfach beachtete Ausstellung wurde durch mehr als 70 öffentliche Vorträge renommierter Infektionsexperten begleitet, darunter der Medizin-Nobelpreisträger Harald zur Hausen. Die Website der Ausstellung verzeichnete monatlich rund 5000 bis 6000 Zugriffe, entsprechend etwa 250 000 bis 300 000 Besuchen insgesamt.