Arbeitsgruppen

AG MAK-Werte

Die Arbeitsgruppe „MAK-Werte und Einstufungen“ erarbeitet und überprüft wissenschaftsbasierte Vorschläge für Grenzwerte in der Luft am Arbeitsplatz; hierbei fließen kontinuierlich auch konzeptionelle Arbeiten mit ein.

Vorschläge zu den Einstufungen und Markierungen in Bezug auf die Spitzenbegrenzungen, die Kanzerogenität, die Keimzellmutagenität, die sensibilisierende Wirkung, der Beitrag der Hautresorption zur systemischen Toxizität sowie eine mögliche zusätzliche Gefährdung während der Schwangerschaft werden in der Arbeitsgruppe „MAK-Werte und Einstufungen“ vorgestellt, diskutiert und verabschiedet. Nähere Beschreibungen der Vorgehensweise der Kommission bei der Bewertung dieser Endpunkte finden sich in den entsprechenden Abschnitten der MAK‐und BAT‐Werte‐Liste. Ferner werden spezifische Stoffgruppen in Arbeitsgruppen betrachtet; hierzu gehören Schmierstoffe, Stäube, Nanomaterialien sowie Metalle und ihre Verbindungen. Konzeptionelle Arbeiten, die in spezifischen Arbeitsgruppen erarbeitet werden und in die Arbeit der Arbeitsgruppe „MAK-Werte und Einstufungen“ einfließen, sind beispielsweise die Extrapolation von Tierversuchsdaten auf den Menschen, aber auch Konzepte zur Einbeziehung früher, empfindlicher Parameter beispielsweise zur Verhinderung von Neurotoxizität und chronischer Entzündung.

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AG BAT-Werte

Die Arbeitsgruppe „Beurteilungswerte in biologischem Material (BAT-Werte)“ erarbeitet Konzepte und Beurteilungswerte für den Einsatz des Biomonitorings in der Arbeitsmedizin.

Evaluiert und reevaluiert werden:

  • Biologische Arbeitsstoff-Toleranzwerte (BAT-Werte),
  • Biologische Leitwerte (BLW),
  • Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe (EKA) sowie
  • Biologische Arbeitsstoff-Referenzwerte (BAR).

Für Stoffe, für die aufgrund der vorliegenden Studien und nach Diskussion kein entsprechender Wert abgeleitet werde kann, werden Dokumentationen über die aktuelle Datenlage verfasst.

Der als Mittelwert gesundheitsbasiert abgeleitete BAT-Wert schützt die Gesundheit eines Beschäftigten im Allgemeinen auch bei wiederholter und langfristiger Exposition. In Zusammenarbeit mit der AG „Entwicklungstoxizität“ werden die BAT-Werte systematisch geprüft und versucht, für Arbeitsstoffe der Schwangerschaftsgruppe B eine Konzentration in biologischem Material abzuleiten, für die eine fruchtschädigende Wirkung nicht anzunehmen ist. Für das biologische Monitoring von krebserzeugenden Arbeitsstoffen sind die Expositionsäquivalente für krebserzeugende Arbeitsstoffe (EKA) und der Biologische Leitwert (BLW) wichtige ärztliche Orientierungshilfen. Die EKA ermöglichen die Ableitung von stoffspezifischen Äquivalenzwerten in biologischem Material zu den in den Expositions-Risiko-Beziehungen (ERB) des Ausschusses für Gefahrstoffe (AGS) aufgestellten Akzeptanz- und Toleranzkonzentrationen, wobei die Extrapolation in den Niedrigdosisbereich und konkurrierende Quellen jeweils stoffspezifisch kritisch diskutiert werden. Anhand der Biologischen Arbeitsstoff-Referenzwerte (BAR) für die Allgemeinbevölkerung kann eine zusätzliche berufliche Belastung abgeschätzt werden.

Die Konzepte und Beurteilungswerte werden durch die Arbeitsgruppe laufend überprüft und durch die kontinuierliche Publikation der wissenschaftlichen Dokumentationen und Begründungen in deutscher und englischer Sprache in „The MAK Collection for Occupational Health and Safety“ transparent gemacht.

Die Arbeitsgruppe „Beurteilungswerte in biologischem Material“ schafft so, zusammen mit der Arbeitsgruppe „Biomonitoring“, die wissenschaftlich basierten Voraussetzungen für die Durchführung des Biomonitorings.

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AG Biomonitoring

Die Arbeitsgruppe „Biomonitoring“ erarbeitet, prüft und publiziert analytische Verfahren, mit denen gesundheitsschädliche Arbeitsstoffe, deren Metaboliten oder charakteristische Parameter des Intermediärstoffwechsels in humanbiologischen Materialien bestimmt werden können. Die Quantifizierung dieser Substanzen bzw. Parameter ist die Basis des in der Arbeitsmedizin und Umweltmedizin als „Biomonitoring“ oder „Humanbiomonitoring“ bezeichneten Verfahrens zur Früherkennung möglicher Gesundheitsrisiken. Aufgrund seiner Bedeutung für die Individualprävention ist das Biomonitoring unter anderem auch in den betreffenden Verordnungen des Gesetzgebers und den Grundsätzen der gewerblichen Berufsgenossenschaften verankert.

Die Besonderheit der von der Arbeitsgruppe veröffentlichten Verfahren besteht darin, dass sie hinsichtlich ihrer analytischen Zuverlässigkeit und ihrer Nachvollziehbarkeit geprüft sind. Um fundierte Aussagen über die Zuverlässigkeit eines Analysenverfahrens zu erhalten, erfolgt eine gründliche Prüfung durch die Reproduktion in mindestens einem unabhängigen Laboratorium. Um dies zu gewährleisten, besteht die Arbeitsgruppe aus Expertinnen und Experten, die über die notwendigen Erfahrungen in der Entwicklung und Validierung von Biomonitoringverfahren verfügen und in der Lage sind, extern erstellte Verfahren in ihren Laboratorien nachzustellen und zu prüfen.

Neben der Bereitstellung zuverlässiger Biomonitoringmethoden für die arbeitsmedizinische Praxis ist die Prüfung und Bewertung von Verfahren für Analysen in biologischem Material überaus bedeutsam für die Beurteilung arbeitsmedizinischer Studien, die zur Festsetzung von MAK- und BAT-Werten herangezogen werden. Schließlich erfolgen in der Arbeitsgruppe konzeptionellen Arbeiten zu spezifischen Analysentechniken und biologische Matrices.

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AG Luftanalysen

Die Arbeitsgruppe „Luftanalysen“ setzt sich zusammen aus Chemikern und Ingenieuren, aus Universitäten, Forschungsinstituten, Industriebetrieben und Behörden.

Ziel dieser Arbeitsgruppe ist, in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe „MAK-Werte“ der Kommission und mit anderen nationalen und internationale Gremien für Gefahrstoffe in der Luft am Arbeitsplatz validierte Analysenmethoden mit Hilfe von Fachliteratur und dem Sachverstand der Mitglieder zu entwickeln.

Die Methoden werden vor ihrer Veröffentlichung innerhalb der Arbeitsgruppe durch ein anderes Labor auf ihre Eignung für die Praxis geprüft.

Die Arbeitsgruppe hat seit ihrem Bestehen dieses Konzept nicht nur erfolgreich umgesetzt, sondern hat außerdem durch die Einführung der Methodenprüfung durch Plausibilitätsbetrachtung der Entwicklung Rechnung getragen für den Fall, dass eine experimentelle Prüfung durch ein zweites Labor infolge nicht vorhandener freier Laborkapazitäten nicht möglich ist.

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Zusammenarbeit der AG Luftanalysen der MAK mit der AG Analytik der DGUV

AG Entwicklungstoxizität

Die Arbeitsgruppe „Entwicklungstoxizität“ bewertet die behandelten Stoffe dahingehend, ob sich eine Exposition am Arbeitsplatz auf die Keimzellen oder in der Schwangerschaft schädlich auf die Entwicklung des ungeborenen Kindes auswirkt.

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AG Entzündung

Entzündungsreaktionen werden von vielen unterschiedlichen Gefahrstoffen am Arbeitsplatz hervorgerufen. Chronische Entzündungen gelten als Ursache für Kanzerogenese und auch als Ursache für Fibrose, beispielsweise hervorgerufen durch langfristige und vergleichsweise hohe Konzentrationen an feinen und ultrafeinen Stäuben auch ohne weitere chemische Reaktivität (sog. GBS), die eine chronische Überladung der Lunge verursachen. Andererseits kommen Entzündungsprozessen auch wichtige physiologische Funktionen zu, so z.B. bei der Wundheilung.

Um oben genannte chronische Erkrankungen beim Menschen zu verhindern, beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe der MAK-Kommission mit der Frage, anhand welcher Parameter entzündliche Wirkungen von arbeitsplatzrelevanten Gefahrstoffen möglichst frühzeitig identifiziert werden können, um generelle Kriterien für die Abschätzung und Bewertung zu erstellen. Zentrale Fragestellungen sind dabei die Abgrenzung von adversen entzündlichen Prozessen von physiologischen Reaktionen, der Übergang von akuter zu chronischer Entzündung unter Berücksichtigung der Reversibilität der Effekte, sowie der Speziesvergleich zur Abschätzung von möglichen qualitativen und quantitativen Unterschieden derartiger Reaktionen in Versuchstieren und beim Menschen. Ferner sollen geeignete Messparameter sowie morphologische und funktionelle Korrelate benannt werden, die sowohl im Tierversuch als auch beim Menschen, beispielsweise im Rahmen von Probandenstudien, erfasst werden können.

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AG Epidemiologie und Statistik

Die Festlegung von Grenzwerten für Arbeitsstoffe basiert auf Daten der Toxikologie und der Epidemiologie. Zu den wichtigsten epidemiologischen Studientypen gehören Fall-Kontroll-Studien und Kohortenstudien mit guten Daten zur Exposition, zu gesundheitlichen Endpunkten und zu potenziell konkurrierenden Risikofaktoren. Die im Herbst 2020 neu gegründete Arbeitsgruppe wird sich insbesondere Möglichkeiten und Grenzen epidemiologisch-statistischer Verfahren im Niedrigdosisbereich widmen.

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AG Allergie

In der Arbeitsgruppe „Allergie“ werden Arbeitsstoffe hinsichtlich einer (photo)sensibilisierenden/allergenen Wirkung nach Hautkontakt und/oder Inhalation bewertet. Die Arbeitsgruppe setzt sich aus Arbeitsmedizinern, Dermatologen, und Toxikologen zusammen.

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AG Hautresorption

Die Arbeitsgruppe „Hautresorption“ recherchiert und bewertet den aktuellen Kenntnisstand zur perkutanen Aufnahme (Hautresorbierbarkeit) von Gefahrstoffen; sie folgt bei der Stoffauswahl der MAK-Kommission. Die Arbeitsgruppe begründet die Vergabe von „H-Markierungen“ auf der Grundlage der von der Senatskommission in der MAK- und BAT-Werte-Liste genannten hierarchisch abgestuften toxikologischen Kriterien (Humandaten, tierexperimentelle Daten, in-vitro-Daten, Modellrechnungen).

Vorrang haben dabei die Ergebnisse experimenteller Untersuchungen oder Fallstudien. Fehlen entsprechende Erkenntnisse, werden mathematische Modelle zur Abschätzung des dermalen Fluxes eingesetzt. Die quantitative Bewertung der Studien oder Modellrechnungen erfolgt gemäß den „Kriterien für die Vergabe der H-Markierung“ (MAK Collection for Occupational Health and Safety, Vol. 2 Issue 3, S. 1112-1118). Darüber hinaus befasst sich die Arbeitsgruppe mit allgemeinen wissenschaftlichen Themen im Zusammenhang mit der Hautresorption von Gefahrstoffen.

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AG Kanzerogenese

Die Arbeitsgruppe "Kanzerogenese" der MAK-Kommission hat die Aufgabe, Arbeitsstoffe bezüglich ihres krebserzeugenden Potentials zu bewerten. Im Vordergrund stehen hierbei die Aufklärung der einer kanzerogenen Wirkung zugrundeliegenden Mechanismen und die sich daraus ableitende Risikobewertung für den Menschen. Zur Bewertung herangezogen werden alle zur Verfügung stehenden Informationen aus Beobachtungen am Menschen, epidemiologischen, tierexperimentellen und In-vitro-Studien sowie aus der Abfrage toxikologischer Datenbanken. Die allgemeinen Grundlagen, die zu einer Einordnung krebserzeugender Arbeitsstoffe entsprechend ihres Wirkmechanismus und ihrer Wirkungsstärke in unterschiedliche Kategorien führen, sind unter Abschnitt III in der MAK- und BAT-Werte-Liste zusammengestellt.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Arbeitsgruppe besteht in der Entwicklung bzw. Weiterentwicklung konzeptioneller Vorgehensweisen. Auch wenn letztlich immer eine Einzelfallbetrachtung notwendig sein wird, dienen diese längerfristig angelegten Arbeiten dazu, allgemeine Entscheidungskriterien zu entwickeln oder zu verfeinern. Hierzu gehört unter anderem die Frage, wie bestimmte im Tierexperiment erzeugte Tumoren bezüglich ihrer Bedeutung für den Menschen zu beurteilen sind. Hierzu ist mechanistisches Verständnis zur Entstehung dieser Tumorformen unabdingbar und es stellt sich u.a. die Frage, inwieweit Ergebnisse aus In-vitro-Studien, z.B. aus dem US Tox21/ToxCast-Programm, für Entscheidungen mit einbezogen werden können. Ferner dient die Heranziehung des Wirkungsmechanismus auch der Beurteilung, ob gesundheitsbasierte Grenzwerte auch für krebserzeugende Arbeitsstoffe vorgeschlagen werden können. Dies gilt insbesondere für nicht-genotoxische Kanzerogene (Kanzerogenitätskategorie 4). Aber auch für überwiegend genotoxische Substanzen werden differenzierte Bewertungskriterien erarbeitet, die beispielsweise die Hintergrundbelastung durch Stoffwechselprozesse mit einbeziehen.

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AG Schmierstoffe

Die Arbeitsgruppe „Bewertung von Schmierstoffen“ setzt sich aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Dermatologie, Toxikologie, Chemie und Arbeitsmedizin zusammen und widmet sich der Bewertung von Kühlschmierstoffen, Hydraulikflüssigkeitskomponenten und anderen Schmierstoffen.

Insbesondere die Exposition gegen Kühlschmierstoffe (Def.: Schmierstoffe in flüssiger Zubereitung) stellt mit dem Einsatz eines komplexen Gemisches von Komponenten, der möglichen Aerosolierung des Kühlschmierstoffes und dem häufig unvermeidbaren direkten Hautkontakt eine arbeitsmedizinisch-toxikologische Besonderheit dar.

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AG Metalle

Metalle und Metallverbindungen sind am Arbeitsplatz weit verbreitet. Allerdings haben sich viele Metalle und ihre Verbindungen als krebserzeugend beim Menschen und/oder im Tierversuch erwiesen und sind in die entsprechenden Kategorien für Kanzerogenität eingestuft worden. Weitere kritische Endpunkte sind ausgeprägte Entzündungsreaktionen sowie potentielle neurotoxische Wirkungen nach Inhalation. Auch hier spielen Bewertungskonzepte eine wichtige Rolle.

Da nicht für jede Metallverbindung ausreichende epidemiologische und toxikologische Daten vorliegen, hat die Kommission beispielsweise Ansätze erarbeitet, um zu überprüfen, ob anhand der Wirkungsmechanismen unter Einbeziehung der Bioverfügbarkeit gemeinsame Eingruppierungen der unterschiedlichen Metallspezies erfolgen sollten. Ferner wird überprüft, ob für einige krebserzeugende Metallverbindungen anhand des Wirkungsmechanismus eine Einstufung in Kanzerogenitätskategorie 4 erfolgen und ein MAK- und/oder BAT-Wert abgeleitet werden kann.

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AG Nanomaterialien

Nanomaterialien spielen eine zunehmende Rolle in vielfältigen Anwendungsbereichen. Voraussetzung für die Akzeptanz dieser Schlüsseltechnologie ist jedoch der sichere Umgang mit den jeweiligen Materialien, der eine fundierte Risikobewertung voraussetzt. Dabei hängen potentiell toxische Wirkungen nicht nur von der chemischen Zusammensetzung der Materialien ab, sondern u.a. auch von der Struktur und den Oberflächeneigenschaften der partikel- oder faserförmigen Nanomaterialien.

Da es auch in Zukunft nicht möglich sein wird, jedes Material separat zu betrachten, werden in einer Arbeitsgruppe Bewertungskonzepte für Gruppen von Nanomaterialien etabliert und Forschungsbedarf auf diesem Gebiet definiert. Eine Zusammenfassung des damaligen Stands der Wissenschaft wurde 2013 in einer DFG-Broschüre publiziert. Anhand der inzwischen vorliegenden Ergebnisse einer Langzeitstudie im Tierversuch mit Cerdioxid und Bariumsulfat werden derzeit Konzepte bezüglich der Wirkungsmechanismen und möglicher Gruppierungen verfeinert und Konsequenzen für Grenzwertsetzungen diskutiert.

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AG Neurotoxizität und Sensorik

Viele Arbeitsstoffe lösen gesundheitsschädliche Effekte durch Interaktionen mit dem peripheren (Sensorik) oder zentralen Nervensystem (Neurotoxizität) aus. Der enorme Erkenntnisgewinn in den Neurowissenschaften ermöglicht es nunmehr, die Mechanismen und gesundheitlichen Effekten von Arbeitsstoffen auf das Nervensystem genauer zu erfassen und deren gesundheitlichen Relevanz besser zu bewerten. Die Arbeitsgruppe bewertet aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen (z.B. bildgebende Verfahren, Biomarker) und deren Nutzung in wissenschaftlichen Studien zu neurotoxischen Arbeitsstoffen.

Dabei ist von besonderem Interesse die neurotoxischen Mechanismen, die durch Arbeitsstoffe ausgelöst werden mit Verhaltenseffekten (z.B. Gedächtnis- oder Aufmerksamkeitsdefizite) zu verbinden. So können neurobiologische Erkenntnis die Plausibilität der beobachteten kognitiven Defizite unterstützen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bewertung lokaler Reizwirkungen und die Begrenzung von Expositionsspitzen. Beim Menschen beruhen diese Reizwirkungen auf sensorischen Irritationen und die Arbeitsgruppe prüft für diese Substanzgruppe die vorliegenden Humandaten und gibt Empfehlungen zur Vermeidung akuter sensorischer Reizwirkungen.

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AG Stäube

Die Arbeitsgruppe „Festlegung von Grenzwerten für Stäube“ hat die Aufgabe, Grenzwerte für Stäube und staubförmige Gefahrstoffe am Arbeitsplatz abzuleiten. Staubbelastungen am Arbeitsplatz betreffen in Deutschland eine sehr große Zahl von Arbeitnehmern, Schätzungen gehen von etwa 6 Millionen aus. Deshalb ist die Kontrolle der Staubexposition nicht nur für die Gesundheit der einzelnen Beschäftigten wichtig, sondern auch ein volkswirtschaftlich relevantes Anliegen.

Allgemeine Grundlagen zu Definitionen, Eigenschaften und Wirkungen von Stäuben bzw. Aerosolen sind unter Abschnitt V in der MAK- und BAT-Werte-Liste zusammengestellt.

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