Am 14. November 2019 fand am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund im Rahmen der 60. Plenarsitzung der SKLM ein internationales Rundgespräch zu Glykierungsreaktionen und deren Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit statt.
Beim gemeinsamen Erhitzen von Aminosäuren und reduzierenden Zuckern laufen Glykierungsreaktionen im Lebensmittel ab. Dabei können eine Vielzahl an sogenannten Glykierungsprodukten entstehen, z.B. Amadori-Produkte, reaktive Carbonylverbindungen sowie Aminosäure- und Proteinderivate, die auch als sogenannte AGEs („advanced glycation end products“) bezeichnet werden. Viele der Glykierungsprodukte besitzen eine hohe Reaktivität, was zur Modifikation von Proteinen und DNA führen kann. Diabetes, Urämie und Entzündungsprozesse werden mit erhöhten Gehalten an reaktiven Carbonylverbindungen in Zusammenhang gebracht; die Relevanz für den Menschen ist aber derzeit noch unklar. Um einen Austausch zwischen Expertinnen und Experten mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten auf diesem Gebiet zu ermöglichen und Forschungsaktivitäten anzustoßen, hat die Kommission ein Rundgespräch organisiert. Große Wissenslücken bestehen in Bezug auf Bildung, Struktur-Wirkungsbeziehungen und insbesondere die derzeit angewandten analytischen Verfahren zur Konzentrationsbestimmung und Charakterisierung der Glykierungsprodukte. Die Kommission hat Qualitätsstandards für die Forschung zu Glykierungsreaktionen diskutiert und in einem Positionspapier dargestellt.