Mandatsverlängerung um drei Jahre / Fünf neue Kommissionsmitglieder / Prof. Brigitte Vollmar als neue Vorsitzende berufen
Am 4. Juli 2017 hat der DFG-Senat die Verlängerung des Mandats der Ständigen Senatskommission für tierexperimentelle Forschung um drei Jahre beschlossen und den Arbeitsauftrag für die nächste Mandatsperiode verabschiedet. Im Zuge der Mandatsverlängerung wurde Prof. Dr. med. Brigitte Vollmar als neue Vorsitzende der Kommission sowie neben ihr vier weitere neue Mitglieder berufen.
Mit der Mandatsverlängerung, die am 1. August 2017 in Kraft getreten ist, würdigte der Senat die bisherige Arbeit der Kommission und unterstrich die Bedeutung einer fundierten wissenschaftlichen Begleitung des Themas. Denn Tierversuche in der Forschung seien seit je her ein Dauerthema der politischen und gesellschaftlichen Diskussion und würden dies auf absehbare Zeit auch bleiben. „Die Abwägung zwischen wissenschaftlichem Erkenntnisgewinn und der Sicherung des Tierwohls verlangt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine besondere Verantwortung ab“, sagte DFG-Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider im Rahmen der Sitzung. Daher brauche die DFG ein Gremium, das sich mit den forschungsbezogenen, rechtlichen und ethischen Fragen des Tierschutzes in der tierexperimentellen Forschung befasst und sich der gesellschaftlichen Diskussion stellt.
Im Arbeitsauftrag für die kommende Mandatsperiode bleibt die Beratung der Gremien der DFG sowie von Parlamenten und Behörden auf EU-, Bundes- und Landesebene in allen Fragen des Tierschutzes und der tierexperimentellen Forschung nach wie vor zentrale Aufgabe der Senatskommission. Dazu gehört es, in Gesetzgebungsverfahren Sichtweisen aus dem Kreis der Wissenschaft einzubringen. Die Kommission berät auch einzelne Forscherinnen und Forscher oder wissenschaftliche Institutionen bei konkreten Fragen. Sie treibt außerdem die fundierte Ausbildung in der tierexperimentellen Forschung voran, indem sie zur inhaltlichen Weiterentwicklung spezifischer Lehrangebote beiträgt. Die Kommission soll durch wissenschaftlich fundierte Informationsangebote dazu beitragen, die Sachkenntnis der Öffentlichkeit über tierexperimentelle Forschung zu verbessern. Sie unterstützt auch die Informationsinitiative „Tierversuche verstehen“ der Allianz der Wissenschaftsorganisationen mithilfe der Kenntnis und Expertise der Mitglieder der Senatskommission.
Um für diese Aufgaben gut aufgestellt zu sein, berief der Senat im Juli fünf neue Mitglieder in die Kommission. Neben der künftigen Vorsitzenden Prof. Dr. med. Brigitte Vollmar sind dies: Prof. Dr. Christiane Herden (Gießen), Prof. Dr. Lars Lewejohann (Berlin), Prof. Dr. Stefan Schlatt (Münster), Prof. Dr. Hanno Würbel (Bern).
Die neue Vorsitzende der Senatskommission für tierexperimentelle Forschung leitet das Institut für Experimentelle Chirurgie der Universitätsmedizin Rostock. In ihren eigenen Forschungsarbeiten und in ihrer Verantwortung für die zentrale Versuchstierhaltung des Instituts ist Frau Prof. Vollmar sowohl mit den wissenschaftlichen als auch den administrativen, rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen tierexperimenteller Forschung intensiv befasst.
Vollmar übernimmt den Vorsitz der Kommission von Prof. Dr. Gerhard Heldmaier, der die Kommission über viele Jahre hinweg geleitet hat. Laut Strohschneider hat er dem sensiblen Thema tierexperimentelle Forschung in der DFG und in der Öffentlichkeit über lange Zeit ein Gesicht gegeben. Er habe das Amt mit höchster Fachkompetenz, großer Ausgewogenheit und außerordentlichem persönlichem Einsatz geleitet. Der Dank des Senats galt neben Heldmaier auch den übrigen ausscheidenden Mitgliedern der Senatskommission.