(11.12.20) Kolumbien ist ein wichtiger Partner für Deutschland, nicht nur in kommerzieller Hinsicht, sondern auch im wissenschaftlichen Bereich, und die DFG pflegt eine gute Zusammenarbeit mit dem Land. Um die Möglichkeiten der wissenschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Kolumbien und den Deutschen vorzustellen und zu verbreiten, fand am 28. Oktober der „Scientific Workshop on Colombian-German Cooperation“ statt.
Die von der Universidad de Antioquia (UdeA) gemeinsam mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) organisierte Veranstaltung fand online statt und hatte zum Ziel, interessierte Forscherinnen und Forscher mit den Möglichkeiten der Projektförderung vertraut zu machen und sie zu ermutigen, Forschungsanträge mit einem Kooperationspartner einzureichen. Die DFG hat 2019 ein Kooperationsabkommen mit der UdeA unterzeichnet, einer der renommiertesten Universitäten Kolumbiens, deren Geschichte mehr als 211 Jahre zurückreicht.
Die 104 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops hatten die Gelegenheit, ihre Fragen zu den Finanzierungsmöglichkeiten sowie zu den Förder- und Einreichungskriterien zu klären. Dr. Dietrich Halm, DFG-Direktor für Lateinamerika, und Dr. Sergio Cristancho Marulanda, Prorektor für Forschung an der UdeA, stellten abwechselnd das gemeinsame Förderprogramm vor. Die Kooperationsvereinbarung zwischen den beiden Institutionen sieht die Einreichung von Anträgen im kontinuierlichen Fluss vor, d. h. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der UdeA und ihrer jeweiligen deutschen Partner können jederzeit gemeinsame Anträge bei der DFG und der UdeA einreichen. Regelmäßige Projekte in jedem Wissensgebiet können gemeinsam gefördert werden.
Die Veranstaltung beinhaltete auch die Präsentation eines erfolgreichen Kooperationsprojekts zwischen den beiden Ländern. Dr. Christoph Baer von der Ruhr-Universität Bochum stellte das Projekt „Humanitäre Mikrowellendetektion von improvisierten Sprengkörpern in Kolumbien“ vor, das aus der Entwicklung einer neuen Methode zur Ultrabreitbandradardetektion von Landminen mittels bodendurchdringendem Radar besteht. Mithilfe von elektromagnetischen Wellen ist es möglich, sozusagen in den Boden zu schauen. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen deutschen und kolumbianischen Universitäten, darunter die Universidad Nacional de Colombia, die Ruhr-Universität Bochum und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus.
Die Partnerschaft zwischen der DFG und Kolumbien erfolgt auch über Kooperationsabkommen mit Miniciencias und der Universidad de los Andes. Die Vereinbarung zwischen der DFG und Miniciencias, die 2009 getroffen und 2011 erneuert wurde, sieht die Einreichung von Anträgen durch die Veröffentlichung gemeinsamer Ausschreibungen vor. Das Abkommen mit der Universidad de los Andes, das 2013 unterzeichnet und 2018 erneuert wurde, sowie das Abkommen mit der UdeA ermöglichen ebenfalls die Einreichung von Vorschlägen; die Antragstellung ist jederzeit möglich.
Die DFG und die UdeA sind der Ansicht, dass es in Zeiten großer Herausforderungen, wie z. B. 2020, unerlässlich ist, gemeinsame Forschungsmöglichkeiten zu fördern, insbesondere für die Entwicklung einer freien und integrativen Wissenschaft.