Die Deutsche Forschungsgemeinschaft stellte ihre Programme zum Erkenntnistransfer auf zwei deutsch-russischen Konferenzen zu „Innovationen in Hochschulen und Forschungseinrichtungen: Wege in die Wirtschaft“ an zwei bedeutsamen Wissenschaftsstandorten Russlands - in Nischnij Nowgorod (17.-18.06.) und Nowosibirsk (23.-24.06.) - vor.
Ende Juni beteiligte sich die DFG zusammen mit weiteren Vertretern des Deutschen Wissenschafts- und Innovationshauses Moskau (DWIH) wie der Alexander von Humboldt-Stiftung, dem DAAD, der Helmholtz-Gemeinschaft und der Fraunhofer Gesellschaft an Veranstaltungen zur Stärkung des Innovationspotentials an deutschen und russischen Hochschulen. Die Foren wurden von der Deutschen Botschaft Moskau in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem DWIH-Moskau, dem russischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft, den Regionen Nischnij Nowgorod und Nowosibirsk sowie der Sibirischen Abteilung der Russischen Akademie der Wissenschaften (SO RAN) organisiert. An den Konferenzen nahmen über 200 Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft teil, u.a. der Minister für Investitionen der Region Nischnij Nowgorod, Nikolaj Satajew, der Gouverneur der Region Nowosibirsk, Wiktor Tolokonskij, und der Bildungsminister der Region Nowosibirsk, Wladimir Nikonow.
Diskutiert wurden Konzepte und Kooperationsfelder in der Innovationsförderung an deutschen und russischen Hochschulen. Dr. Jörn Achterberg, Leiter des DFG-Büros in Russland, präsentierte Strategien und Fördermöglichkeiten der DFG in den Bereichen Wissenstransfer und Ausgründungen an Hochschulen. Die DFG will den Erkenntnistransfer stärken und den Austausch zwischen Wissenschaft und Anwendungsbereichen im vorwettbewerblichen Bereich unterstützen, um Impulse für die Grundlagenforschung zu gewinnen.
Auf der Jahrespressekonferenz der DFG am 08.07. 2010 in Berlin betonte Präsident Prof. Matthias Kleiner, dass die DFG den Erkenntnistransfer bereits seit 15 Jahren in einzelnen Projekten und verschiedenen Programmen fördert. Obgleich dies bislang häufig auf die Ingenieurwissenschaften in Form des klassischen Technologietransfers beschränkt sei, bieten alle Wissenschaftsbereiche große Potenziale für Erkenntnistransfer. Dies belegt u.a. ein Sonderforschungsbereich an der Universität Hamburg zur „Mehrsprachigkeit“, dessen Ergebnisse z.B. in den schulischen Fremdsprachenunterricht oder in Fortbildungen für zweisprachige Krankenhausmitarbeiter einfließen. Damit die Erkenntnisse und Ergebnisse aus geförderten Projekten unterschiedlichster Forschungsbereiche noch besser wirksam werden, können bei der DFG Transferprojekte sowohl in der Einzelförderung als auch in den koordinierten Verfahren beantragt werden.
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