Am 15. Juni 2011 lud der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Professor Dr.-Ing. Matthias Kleiner, bereits zum fünften Mal zum traditionellen Sommerempfang in Moskau. Über 200 russische und deutsche geladene Gäste aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft aus Moskau und dem Moskauer Gebiet folgten der Einladung. Die hohe Teilnehmerzahl spiegelt die Bedeutung der Veranstaltung und das Interesse an deutscher Wissenschaft und Forschung vor Ort wider. Der Empfang bietet breiten Wissenschaftskreisen aus beiden Ländern die Möglichkeit sich untereinander zu vernetzen aber auch direkten Kontakt zu den Forschungsförderern, zur Akademie der Wissenschaften (RAN), zu Ministerien sowie zur Deutschen Botschaft herzustellen.
Der DFG-Sommerempfang war Teil einer Veranstaltungsreihe im Rahmen des Ende Mai in Moskau eröffneten Deutsch-Russischen Jahres der Bildung, Wissenschaft und Innovation 2011/12. So bezog sich der DFG-Präsident in seiner Begrüßungsrede auch auf die lange Tradition der wissenschaftlichen Kooperationen zwischen Deutschland und Russland im Allgemeinen und den diesbezüglichen Beitrag der DFG im Besonderen. Die DFG legte u.a. nach 1990 Sonderprogramme für gemeinsame Forschungsvorhaben mit Russland auf und gründete 2003 ein eigenes Büro in Moskau, um die Zusammenarbeit und den Informationsfluss zwischen beiden Ländern nachhaltig zu verbessern.
Anlässlich des Empfangs fand der offizielle Relaunch der russischsprachigen Homepage der DFG statt. Professor Kleiner startete die Website symbolisch und präsentierte den Anwesenden das neue Corporate Design der DFG. Im Laufe des Abends konnten die Gäste dann selbst online auf den Internetseiten surfen und sich rund um die Forschungsförderung unter der neuen Adresse http://russia.dfg.de informieren.
In einem zweiten Grußwort sprach der Ständige Vertreter des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, Dr. Rudolf Adam, zu den Zielen und Themen des Deutsch-Russischen Wissenschaftsjahres 2011/12. Zudem würdigte er die jahrzehntelange Arbeit der DFG beim Ausbau der bilateralen Zusammenarbeit und unterstrich die Bedeutung des Sommerempfangs der DFG als Forum des Austauschs.
So konnten die Gäste an diesem Abend die Leitungen wichtiger russischer Wissenschaftseinrichtungen ansprechen, u.a. W.J. Fridljanow, den Vorsitzenden des Rates der Russischen Stiftung für Geistes- und Sozialwissenschaften (RGNF), N.A. Makarow, den Direktor des Instituts für Archäologie der RAN, W.J. Fortow, den Direktor des Institutes for High-Energy Densities der RAN. Zudem nutzte nicht nur DFG-Präsident Kleiner die Gelegenheit sich mit Vertretern der Russischen Stiftung für die Grundlagenforschung (RFFI), des russischen Ministeriums für Bildung und Forschung (MON), der Lomonossow Universität (MGU), der Bauman Universität (BGTU) und der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) über neue gemeinsame Förderprogramme und Kooperationen auszutauschen.
Neben ihrem Präsidenten Professor Kleiner wurde die DFG in diesem Jahr von Professor Peter Funke, Vizepräsident der DFG, Dr. Hans-Dieter Bienert, Programmdirektor Gruppe Geistes- und Sozialwissenschaften, Dr. Christian Schaich, Direktor Gruppe Internationale Zusammenarbeit, und Dr. Barbara Riesche, Referentin Gruppe Graduiertenkollegs, Graduiertenschulen, Nachwuchsförderung, vertreten. Die DFG-Delegation wurde von Professor Günter Schauerte, Vizepräsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Professor Matthias Wemhoff, Direktor des Berliner Museums für Vor- und Frühgeschichte der Staatlichen Museen in Berlin, und Professor Wilfried Menghin, Sonderbeauftragter des Präsidenten der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, begleitet.
Nach Treffen mit der Leitung von RFFI, Akademiemitglied Wladislaw Pantschenko, und der Direktorin des Moskauer Puschkin-Museums, Irina Antonowa, trat die Delegation am nächsten Tag ihre Weiterreise nach St. Petersburg an. Ziel der Gespräche in der nördlichen Hauptstadt Russlands war es, die Zusammenarbeit mit den Staatlichen Museen der Ermitage und der Kunstkammer sowie der St. Petersburger Staatlichen Universität und dem hiesigen Wissenschaftszentrum der RAN auszubauen.
Im laufenden Wissenschaftsjahr plant die DFG mit ihren russischen und deutschen Partnerorganisationen eine Reihe von weiteren Veranstaltungen, wie z.B. eine Woche für Nachwuchswissenschaftler in Kazan, eine Konferenz zur deutsch-russischen Forschermobilität in Berlin und ein Vernetzungstreffen deutsch-russischer DFG-Graduiertenkollegs in Moskau.