(01.07.14) Ende Mai besuchte das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH Moskau) vertreten durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), die Helmholtz-Gemeinschaft (HGF) und die Freie Universität Berlin (FU Berlin) das Kaliningrader Gebiet. Ziel des Besuches war der Informationsaustausch mit Rektoren und Wissenschaftlern der neuen Baltischen Föderalen Universität (BFU) und der Technischen Universität Kaliningrad (KSTU) sowie dem deutschen Generalkonsul vor Ort.
Die BFU zählt seit 2010 zum erlesenen Kreis der neun Föderalen Universitäten Russlands, die als Hochschulen neuen Typs zur Entwicklung der Regionen beitragen sollen. Beeindruckende Ergebnisse seien schon jetzt sichtbar, so Timur Garejev, Prorektor für Innovationen, im Gespräch mit der deutschen Delegation. Landesweit sei die BFU Spitzenreiter, was Berufungen, neu gegründete Labors und deren Ausstattung angeht. Zudem habe die Publikationsleistung der Universität um ein Vielfaches zugenommen. Die Hochschule versteht sich als Nachfolgeeinrichtung der traditionsreichen Königsberger Universität Albertina, die heute den Namen Immanuel Kants trägt, der hier über vierzig Jahre lang forschte und lehrte. Die Universität - mit 11 Fakultäten und 16.000 Studierenden - kooperiert aktiv mit Deutschland, Polen, Dänemark, Lettland, Litauen und den USA. Deutsche Partner der Hochschule stammen aus Berlin, Bremen, Göttingen, Marburg und München und forschen u.a. gemeinsam in der Medizin und in den Geisteswissenschaften.
Die zweite größere Hochschule des Standorts Kaliningrad ist die Technische Universität, die 1994 auf der Basis einer Agrarakademie gegründet wurde. Hier werden momentan 7.500 Studierende in 42 Facheinrichtungen ausgebildet. Die Hochschule arbeitet mit deutschen, polnischen, dänischen, finnischen und schwedischen Universitäten zusammen. Einen russlandweit einzigartigen Studiengang hat die Universität in Kooperation mit dem Institut für Politische Wissenschaft der RWTH Aachen eingerichtet. Das Europainstitut Klaus Mehnert (EIKM) bietet seit 2005 einen postgradualen deutschsprachigen Studiengang an, der sich inhaltlich der „europäisch-russischen Zusammenarbeit“ widmet und an Hochschulabsolventen aller Fachrichtungen richtet.