(10.03.16) Im März begann eine gemeinsam von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Russian Foundation for Basic Research (RFBR) geförderte Forschungskooperation in den Ingenieurwissenschaften, in der drei deutsche und vier russische Forschungsgruppen in den nächsten sechs Jahren neue Felder im Bereich der magnetischen Hybridmaterialien erschließen wollen. Beteiligt sind neben dem Sprecher der Initiative Professor Stefan Odenbach von der TU Dresden insgesamt 25 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ilmenau, Ekaterinburg, Moskau und Perm.
Ziel des bilateralen Projekts ist es, magnetisch steuerbare elastische Materialien zu erzeugen und für sensorische Anwendungen maßgeschneidert einzusetzen. Die deutsche Seite stützt sich dabei auf ihre Expertise in der mechanischen und magnetischen Charakterisierung, der Mikrostrukturaufklärung und dem technischen Einsatz dieser neuartigen Materialien, wobei sich die russischen Partner im Bereich der Theorie magnetischer Hybridmaterialien einbringen. Die Vorbereitungen für das Projekt liegen bereits einige Jahre zurück und basieren letztlich auf einer jahrzehntelangen Zusammenarbeit der beteiligten Arbeitsgruppen.
Im Rahmen des Deutschlandjahres in Russland luden die DFG und ihre russische Partnerorganisation RFBR 2013 zu einem eintägigen Workshop in das Präsidium der Akademie der Wissenschaften (RAN). Unter dem Motto „Prospects of German-Russian Scientific Cooperation in Clusters of Excellence (EXC) and Collaborative Research Centres (CRC)” erörterten 120 Wissenschaftler und Wissenschaftsadministratoren beider Länder Möglichkeiten des Ausbaus gemeinsamer Forschungsvorhaben. Prof. Odenbach, Lehrstuhl für Magnetofluiddynamik, Mess- und Automatisierungstechnik an der TU Dresden, stellte in Moskau laufende Projekte und neue Ideen für gemeinsame Forschungen vor.
Dr. Michael Lentze, zuständiger Programmdirektor in der DFG Geschäftsstelle in Bonn, und Dr. Jörn Achterberg, Leiter des DFG-Büros Russland/ GUS in Moskau, betonen neben der inhaltlichen Relevanz des Projekts aber auch dessen Bedeutung für den Ausbau der institutionellen Kooperation zwischen DFG und RFBR. Zum ersten Mal ist es den beiden Partnerorganisationen gelungen, einen sogenannten Paketantrag in dieser Größenordnung gemeinsam zu finanzieren. Pilotprojekte dieser Art sind wichtig, um den Weg für weitere bilaterale Kooperationen zu bahnen, die über das Normalverfahren der DFG hinausgehen. Schließlich wird das Interesse in Russland an gemeinsamer Förderung in den größeren koordinierten Verfahren der DFG immer größer.