Konferenz „Literatur und auswärtige Kulturpolitik“ an der RGGU Moskau

(28.03.17) Vom 16.-18. März fand an der Staatlichen Russischen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) Moskau eine internationale Konferenz mit dem Titel „Literatur und auswärtige Kulturpolitik“ statt. Eingebettet als Jahrestagung des Instituts für russisch-deutsche Literatur- und Kulturbeziehungen (IRDLK) an der RGGU Moskau in den Kernmonat des DFG finanzierten deutsch-russischen Internationalen Graduiertenkolleg 1956 diskutierten Forschende drei Tage lang über die politische Dimension von Literatur sowie das Wechselverhältnis zwischen Literatur und Kunst und Politik.

v.l. Rektor Prof. Ivakhnenko (RGGU Moskau), Prof. Cheauré (IGK 1956, Universität Freiburg) und Prof. Zabotkina (RGGU Moskau) bei der Eröffnung der Konferenz

© RGGU

Zum Auftakt der Veranstaltung, die von Prof. Dr. Evgenij N. Ivachnenko, dem Rektor der RGGU Moskau eröffnet wurde, richteten u.a. Dorothea Rüland, Generalsekretärin des DAAD, Jan Kantorczyk, Leiter des Kulturreferats der Deutschen Botschaft Moskau, Wilma Rethage, Leiterin des DFG-Büros Moskau, und Paweł Zajas, Universität Poznán, ein Grußwort an die Teilnehmenden der Konferenz. Nach den Fachvorträgen von Michael Reiffenstuel, Beauftragter für Auswärtige Kulturpolitik im Auswärtigen Amt Berlin und Dorothea Rüland, die über den DAAD und seine auswärtige Wissenschaftspolitik referierte, präsentierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Russland, Polen, Schweiz, Österreich und Deutschland ihre aktuellen Forschungsthemen.

Neben Vertretern von DAAD und DFG, waren auch Rüdiger Bolz als Leiter des Moskauer Goethe-Instituts, Vertreter des Goethe Instituts München und des Instituts für Auslandsbeziehungen anwesend. Im Rahmen einer abendlichen Podiumsdiskussion, die vom Gesandten Andreas Meitzner, Ständiger Vertreter des Botschafters der Bundesrepublik Deutschland in der Russischen Föderation, und dem Rektor der RGGU eröffnet wurde, diskutierten der außerordentlicher Vertreter des Präsidenten der Russischen Föderation in Fragen der internationalen kulturellen Zusammenarbeit, Prof. Michail J. Schwydkoj, sowie Vertreter russischer Hochschulen und Institute mit den deutschen Gästen über die Rolle der auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik bei der Gestaltung der internationalen Beziehungen. Abschließend lud die DFG zu einem Abendempfang, der einen gelungenen Rahmen für den inoffiziellen Austausch und angeregte Gespräche bot.

Neben der Sprecherin des deutsch-russischen Graduiertenkolleg, Elisabeth Cheauré, nahmen auch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer des IGKs an dieser Konferenz teil – nicht zuletzt, da das IGK eng mit dem Institut für Russisch-deutsche Literatur- und Kulturbeziehungen (IRDLK) der RGGU verwoben ist. Direktor des IRDLK und Leiter des dort angesiedelten Thomas-Mann-Lehrstuhls ist Dirk Kemper, der als Ko-Sprecher des Kollegs auf russischer Seite fungiert. Das IRDLK ist ein vom DAAD finanziertes Gemeinschaftsprojekt der RGGU und der Universität Freiburg und dient als Ausbildungs- und Forschungszentrum für die germanistische Literatur- und Kulturwissenschaft in Russland. Zu weiteren forschungsstarken Bereichen der RGGU zählen die Philologien (Linguistik) und die Geschichtswissenschaften.

Die Staatliche Russische Geisteswissenschaftliche Universität ging 1991 aus der Fusion zweier Moskauer Hochschulen hervor, der Moscow Public University (gegründet 1908) und des Moscow State Institute for History and Archives (gegründet 1930). Insbesondere das Institut für Geschichts- und Archivwesen entwickelte sich rasch zu einem der führenden Forschungszentren für das Studium von Primärquellen in der Archäologie und in der Paläographie. An der RGGU sind heute 14.000 Studierende immatrikuliert.

Weitere Information:

Russische Staatliche Geisteswissenschaftliche Universität:

Internationales Graduiertenkolleg 1956: