(19.12.17) Vom 04. bis 05. Dezember nahm die DFG Kolleg-Forschergruppe „Russischsprachige Lyrik in Transition“ unter der Leitung von Prof. Henrieke Stahl (Universität Trier) an einer internationalen Konferenz zum Thema „China in der Gegenwartslyrik (Russland, Europa und Amerika)“ an der Staatlichen Russischen Geisteswissenschaftlichen Universität (RGGU) in Moskau teil.
Die Konferenz, die auf russischer Seite in Kooperation mit der RGGU sowie den zwei Moskauer Akademieinstituten für Weltliteratur und Sprachwissenschaft organisiert wurde, bildete den wissenschaftlichen Kern der 10. Internationalen Biennale der Poeten in Moskau, die im Jahr 2017 dem Themenschwerpunkt „Chinesische Lyrik“ gewidmet wurde. Nach Grußworten der RGGU-Prorektorin für Internationales und Innovation, Vera Zabotkina, der Leiterin des DFG-Büros in Moskau, Wilma Rethage, und der Leiterin der DFG Kolleg-Forschergruppe, Henrieke Stahl, analysierten die Konferenzteilnehmerinnen und Konferenzteilnehmer das Chinabild in der russischen Dichtung, China im Spiegel poetischer Übersetzungen und in poetischen Praktiken sowie das Chinesische und die poetische Sprache. Für die DFG Kolleg-Forschergruppe (FOR 2603), die im Oktober 2017 an der Universität Trier eingerichtet wurde, bildete diese Konferenz den Auftakt für eine Reihe von Veranstaltungen, die in den kommenden vier Jahren unter dem Thema "Russischsprachige Lyrik in Transition: Poetische Formen des Umgangs mit Grenzen der Gattung, Sprache, Kultur und Gesellschaft zwischen Europa, Asien und Amerika" stattfinden werden.
Derzeit ist dies die einzige (Kolleg)-Forschergruppe der DFG im Bereich der Slavistik; gleichzeitig ist es auch die erste Kolleg-Forschergruppe der Universität Trier. Mit ihrem Forschernetzwerk, das aus 150 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 23 Ländern und 10 Fachgebieten besteht, untersucht die Leiterin des Projektes Prof. Stahl Transitionsprozesse in der neueren Lyrik seit 1985. Im Zentrum der Forschung stehen die weltweit aktive russischsprachige Lyrik in ihrer Interaktion sowie ihr Vergleich mit der Lyrik in verschiedenen Ländern Europas, Asiens und Amerikas. Auch etwa 50 russische Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler sind an diesem Projekt beteiligt. Zu den russischen Partnerinstitutionen der Forschergruppe zählen das Institut für Sprachwissenschaft, das Vinogradov-Institut für russische Sprache sowie das Institut für Weltliteratur der Russischen Akademie der Wissenschaften, die RGGU Moskau und die Staatliche Universität Sankt Petersburg.
Kolleg-Forschergruppen sind ein Förderinstrument der DFG, das auf die typischen Arbeitsformen und Bedürfnisse in den Geistes- und Sozialwissenschaften zugeschnitten ist. Unter Leitung einer ausgewiesenen Wissenschaftlerin oder eines ausgewiesenen Wissenschaftlers wird über eine max. Förderdauer von acht Jahren ein Thema bearbeitet, das so weit gefasst ist, dass es vorhandene Interessen und Stärken vor Ort aufgreifen und zugleich einen Rahmen für die Integration individueller Forschungsideen bieten kann. Darüber hinaus soll das Projekt den wissenschaftlichen Nachwuchs integrieren und ein Fellow-Programm entwickelt werden, das Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland miteinander in den Kontakt und wissenschaftlichen Austausch bringt. Derzeit fördert die DFG 195 Forschergruppen in allen Wissenschaftsbereichen, darunter 56 Projekte in den Geistes- und Sozialwissenschaften.
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