Im Juni richtete das DFG-Büro Russland seinen alljährlichen Sommerempfang in Moskau aus. Vor über 200 Gästen aus Moskau, den Regionen Russlands sowie aus Deutschland dankte der DFG-Präsident Peter Strohschneider den russischen und deutschen Partnern für die erfolgreiche Zusammenarbeit.
(25.06.19) Im Namen der Deutschen Forschungsgemeinschaft eröffnete DFG-Präsident Peter Strohschneider in Anwesenheit des deutschen Botschafters in Moskau Freiherr Rüdiger von Fritsch sowie hochrangiger Vertreterinnen und Vertreter der russischen Wissenschaftspolitik den feierlichen Empfang und reflektierte die Erfolge des vergangenen Jahres in der gemeinsamen deutsch-russischen Forschungsförderung, das von „gegenseitigem partnerschaftlichen Vertrauen“ geprägt war.
In seinen Grußworten betonte Botschafter von Fritsch die herausragende Rolle, die die DFG seit Jahren bei der Förderung der bilateralen Grundlagenforschung einnimmt. Des Weiteren wandte sich auch der Berater des Präsidenten der Russischen Föderation in Wissenschaftsfragen Andrej Fursenko an die Festversammlung und würdigte die Arbeit der DFG in der Russischen Föderation. Schätzende Grußworte überbrachten zudem Alexander Khlunov, Generaldirektor der Russian Science Foundation (RSF) und Vladimir Fridlyanov, Stellvertretender Ratsvorsitzender der Russian Foundation for Basic Research (RFBR).
Der Ausbau länderübergreifender Wissenschaftskooperationen ist der DFG seit vielen Jahren ein besonderes Anliegen. Dies spiegelt sich vor allem in den regelmäßigen Ausschreibungen mit den beiden russischen Partnerorganisationen RFBR und RSF wieder, die von Jahr zu Jahr steigende Antrags- und Förderzahlen aufweisen. Einen weiteren Aspekt der Kooperation stellen langfristige Forschungsverbünde dar. So konnte im November 2018 die Weiterfinanzierung des größten Kooperationsprojekts, des Sonderforschungsbereiches zur Spintronik zwischen der TU Dortmund, der St. Petersburger Staatlichen Universität und dem Ioffe-Institut gewährleistet werden. Dies gilt auch für das deutsch-russische Internationale Graduiertenkolleg „Kulturtransfer und kulturelle Identität – Deutsch-russische Kontakte im Europäischen Kontext“, in dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg und der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität zusammen forschen.
In Vorbereitung des Deutsch-Russischen Themenjahres zur Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018-2020, das im Dezember 2018 von den Außenministern Heiko Maas und Sergej Lawrow eröffnet wurde, haben der DFG-Präsident und der Rektor der Lomonosov Universität Prof. Sadovnichy im Rahmen der Eröffnung des allrussischen Wissenschaftsfestivals bereits im Oktober 2018 eine gemeinsame Absichtserklärung zur institutionellen Zusammenarbeit unterzeichnet. Bereits im Geiste dieses Abkommens organisierte die Physikalische Fakultät der Lomonosov Universität gemeinsam mit der DFG am Vortag des Sommerempfangs einen DFG-MSU Workshop zu „Funding opportunities for scientific cooperation between Russia and Germany”. Eine DFG-Delegation gab Einblicke in das deutsche Wissenschaftssystem und tauschte sich mit den russischen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den Fakultäten für Physik, Chemie, Biologie, Mechanik und Mathematik über Wege der internationalen Kooperation, über wissenschaftliche Netzwerke, internationale Graduiertenkollegs und Möglichkeiten der institutionellen Kooperation aus.
Darüber hinaus erinnerte der DFG-Präsident in seiner Rede auch an die Etablierung von Formaten wie der Leibniz Lecture, den Nachwuchswochen und Diskussionsforen und bedankte sich sowohl bei den russischen Institutionen wie auch den deutschen Einrichtungen für die anhaltende Unterstützung und die gemeinsame Gestaltungskraft.
Im Vorfeld des Sommerempfangs nutzte der DFG-Präsident die Gelegenheit sich im Rahmen eines Rundgesprächs mit den Spitzen der Partnerorganisationen RFBR und RSF sowie Hochschulen wie der Saint Petersburg State University (SPBU), der Moscow State University (MSU) und dem Projekt der deutsch-russischen Universität in Kazan (GRIAT) über die aktuellen Entwicklungen und Perspektiven der Forschungsförderung und wissenschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu verständigen. Anette Schmidtmann (DFG Abteilungsleiterin, Abteilung Fachliche Angelegenheiten in der Forschungsförderung) und Karin Zach (DFG Programmdirektorin, Internationale Zusammenarbeit) berichteten über wissenschaftspolitische Entwicklungen in Deutschland im Rahmen der Exzellenzstrategie und des Paktes für Forschung und Innovation. Präsident Strohschneider informierte über die Digitalisierung in der Wissenschaft und die damit verbundenen Herausforderungen.
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