(19.12.19) Anlässlich des laufenden „Deutsch-Russischen Themenjahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018–2020“ fand Anfang Dezember 2019 ein bilaterales „Forum für universitäre Forschung“ in Moskau statt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) berichtete auf Panels über die Zusammenarbeit mit ihren russischen Partnerorganisationen und über laufende Projektförderungen wie den Sonderforschungsbereich/TRR 160 und das Internationale Graduiertenkolleg GRK 1956.
Anfang Dezember richteten zur Halbzeit des „Deutsch-Russischen Themenjahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018–2020“ die Ministerien für Auswärtige Angelegenheiten und die zuständigen Fachministerien beider Länder ein zweitägiges „Deutsch-Russisches Forum für universitäre Forschung“ aus. Die Veranstaltung fand an der Nationalen Universität für Forschung und Technologie (MISiS) in Moskau statt, die gemeinsam mit dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) in Moskau als Koordinatoren des Themenjahres fungieren.
Zur Eröffnung wurden die zahlreichen Gäste u. a. von Staatsministerin Michelle Müntefering (Auswärtiges Amt) und der Gesandtin Beate Grzeski (Deutsche Botschaft), dem russischen Präsidentenberater Andrej Fursenko und dem Vizeminister für Wissenschaft und höhere Bildung Grigorij Trubnikow begrüßt. Am Forum nahmen 300 Vertreterinnen und Vertreter deutscher und russischer Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen teil, so beispielsweise auch der Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Jörg Hacker.
Auch die DFG reiste mit einer Delegation nach Moskau, um sich an den Podiumsdiskussionen zur Internationalisierung der Hochschulen und zur gemeinsamen Forschungsförderung mit ihren russischen Partnerorganisationen, der Russian Foundation für Basic Research (RFBR) und der Russian Science Foundation (RSF), zu beteiligen. Die DFG schreibt seit Jahren regelmäßig „Calls for Proposals“ mit beiden russischen Förderorganisationen aus. Am 3. Dezember kündigte die DFG dann auch ihre neue Ausschreibung zu Förderung von bilateralen Forschungsprojekten mit der RFBR (Deadline 2. März 2020) an. Bis zum 9. Dezember konnten sich Forscherinnen und Forscher beider Länder noch bei der RSF um Fördermittel für das kommende Jahr bewerben. Die DFG fördert jedes Jahr rund 300 Projektanträge mit russischer Beteiligung.
Im Rahmen einer Posterausstellung von über 30 Hochschulen und Forschungseinrichtungen stellten sich auch viele von der DFG geförderte Projekte vor, wie zum Beispiel der deutsch-russische Sonderforschungsbereich/TRR 160 aus der Physik, der mit Co-Sprecher Juriy Kusrayev (Ioffe-Institut, St. Petersburg) und Evgeniy Zhukov (TU Dortmund) vertreten war. Dirk Kemper von der Moskauer Staatsuniversität für die Geisteswissenschaften (RGGU) präsentierte das Internationale Graduiertenkolleg GRK 1956, das seit Langem mit der Universität Freiburg zum Thema „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘. Deutsch-russische Kontakte im europäischen Kontext“ forscht.
Das Themenjahr der Auswärtigen Ämter beider Länder soll dazu beitragen, die bunte Vielfalt der bestehenden Wissenschaftsbeziehungen noch breiter in die Öffentlichkeit zu tragen und neue Impulse für die bilaterale Zusammenarbeit zu setzen. Der starke akademische Austausch und die vielen Hochschulkooperationen bilden eine solide Basis für den Ausbau der bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Zum Ende des Deutsch-Russischen Themenjahres ist 2020 eine große Abschlussveranstaltung in Berlin geplant.
Veranstaltung zur Halbzeit des „Deutsch-Russischen Themenjahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft 2018–2020“: