(23.02.21) Die russische „Association of Global Universities“ und das Deutsche Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) Moskau organisierten einen deutsch-russischen Austausch mit über 100 Teilnehmenden zu einem neuen russischen Förderprogramm, das die Bildung von Clustern und Konsortien an Hochschulen in Russland vorantreiben soll. Dabei berichtete das DWIH und dessen Unterstützer wie die DFG sowie die RWTH Aachen, TU Dortmund und die Freie Universität Berlin zu Förderlinie und Gründung von Exzellenzclustern in Deutschland.
Mitte Februar nahm das DFG-Büro in Russland an dem Online-Expertenseminar „Wissenschaftscluster an Hochschulen: Aufbau und Erfolgsmodelle“ mit rund 100 Registrierungen aus Russland und Deutschland teil. Das Seminar wurde von der Assoziation „Globaler Universitäten“, der 21 führende russische Hochschulen angehören, und dem Deutschen Wissenschafts- und Innovationshaus (DWIH) Moskau organisiert. Dabei lag der Fokus des Austauschs zwischen den Beteiligten beider Länder auf den jeweiligen nationalen Fördermaßnahmen und Konzepten der Bildung von wissenschaftlichen Clustern.
In Russland wird zurzeit das neue Förderprogramm „Priorität 2030“ zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit russischer Universitäten ausgearbeitet, das die Gründung von Konsortien an Universitäten und Forschungsinstituten mit Unternehmen des Wirtschaftssektors stärken und unterstützen soll. Es knüpft an das im letzten Jahr mit großem Erfolg ausgelaufene staatliche Förderprogramm „Projekt 5-100“ an, das darauf abzielte, bis 2020 mindestens fünf russische Universitäten in die Top 100 der weltweit führenden Hochschulrankings zu heben.
Nach einem einleitenden Vortrag zur allgemeinen Ausrichtung des neuen Förderprogramms folgten in der ersten Sektion des Seminars Präsentationen russischer Hochschulkonsortien, wie des „Interdisziplinären Forschungszentrums für Human Resources“ an der Moskauer Higher School of Economics. Zudem stellten sich die Verbünde „Digitales Biodesign und individualisiertes Gesundheitswesen“ an der Sechenov University Moscow und das „Westsibirische interregionale Wissenschafts- und Bildungszentrum“ an der Tyumen State University vor.
Die zweite Session des Seminars widmete sich der Darstellung der deutschen Exzellenzstrategie und der in diesem Rahmen geförderten Exzellenzcluster. Der Leiter des DFG-Büros in Russland, Dr. Jörn Achterberg, führte kurz in die Thematik ein und verwies auf die Online-Merkblätter der DFG zum Aufbau und zur Förderung von Exzellenzclustern in Deutschland. Veranschaulicht wurden die Inhalte dann anhand von Präsentationen bestehender deutscher Forschungsverbünde der RWTH Aachen "Internet of Production", der Freien Universität Berlin („Temporal Communities: Doing Literature in a Global Perspective“) und des Kompetenzzentrums „Energie - System – Transformation“ der TU Dortmund.
Am Ende des Seminars betonten die Veranstalter sowie die teilnehmenden russischen und die deutschen Universitäten ihr gemeinsames Interesse an internationaler Kooperation in größeren Forschungsverbünden und erklärten, den Austausch in einem ähnlichen Format fortzusetzen. Die russische „Association of Global Universities“ wurde im Februar 2014 gegründet, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit ihrer Mitgliedshochschulen zu steigern. Der Verband umfasst alle 21 russischen Universitäten, die im Rahmen des Programms „Projekt 5-100“ von 2013-2020 mit ca. 1,25 Mrd. Euro gefördert wurden.