(25.03.21) Mitte März wurde im Rahmen des aktuellen Deutschlandjahrs die Ausstellung „GAKhN displaced“ mit Beteiligung der Ruhr-Universität Bochum, des Goethe-Instituts und des DFG-Büros in Moskau eröffnet. Erschlossen wird in dem DFG-geförderten Projekt der Nachlass der Staatlichen Akademie der Kunstwissenschaften (GAChN).
Von Mitte März bis April läuft in Moskau die Ausstellung „GAKhN displaced“ als Teil eines DFG-geförderten wissenschaftlich-künstlerischen Projekts an der Ruhr-Universität Bochum zur Kunst-Forschung. Nikolaj Plotnikov, wissenschaftlicher Betreuer des Projekts (Lotman-Institut der Ruhr Universität Bochum), stellte das Konzept der Ausstellung vor. Anke Henning, die Kuratorin der Ausstellung auf deutscher Seite, begrüßte die Gäste durch eine Videobotschaft. Grußworte überbrachten auch die Vertreterinnen des Goethe-Instituts Moskau, Heike Uhlig, und des DFG-Büros Moskau, Julia Ilina.
Das Projekt widmet sich dem Archiv der Staatlichen Akademie der Kunstwissenschaften (GAChN, 1921–1930). Der große interdisziplinäre Verbund von Forschern und Künstlern wurde 1921 gegründet von Wassily Kandinsky und dem Kommissar für Volksbildung Anatoly Lunacharsky. Im Rahmen des Projekts soll die GAChN als ein Modellfall für die Organisation von interdisziplinären Forschungsverbünden untersucht werden. Die Ausstellung in Moskau denkt die frühsowjetischen Praktiken der Staatlichen Akademie der Kunstwissenschaften neu. Eine der zentralen Aufgaben der Akademie, synthetisches Wissen über die Kunst zu schaffen, das verschiedene Denkweisen und Forschungsmethoden zusammenführt, kann heute außerhalb der traditionellen disziplinären Grenzen betrachtet werden. Das Konzept der Akademie deckt sich mit den zeitgenössischen Strömungen der hybriden Praktiken in Kunst, Theorie und Philosophie.
Die Ausstellung verlagert die Idee der GAChN von einer „Enzyklopädie der Kunstterminologie“ in die Ausstellungsräume der Moskauer „Fabrika“ und wird dabei von einem breiten Veranstaltungsprogramm begleitet, das zahlreiche Diskussionsrunden, Seminare und Aufführungen vorsieht. Angesichts der coronabedingten Begrenzungen findet das Programm in Hybridformaten statt: online und offline auf den Plattformen der Partnerorganisationen.
Die Ausstellung fand im Rahmen des Deutschlandjahrs in Russland statt. Das Deutschlandjahr fördert Projekte aus den Bereichen Bildung, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft und Politik, die einen vertieften Austausch und Dialog zwischen Deutschen und Russen bewirken und unsere Netzwerke erweitern. Das Deutschlandjahr in Russland 2020/2021 steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ist eine gemeinsame Initiative der Deutschen Botschaft Moskau, des Goethe-Instituts in Russland und der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer.