Die DFG wirkt aktiv an der internationalen Forschungspolitik mit: Zum einen ist sie selbst Mitglied in verschiedenen Dachorganisationen und Gremien und zum anderen unterstützt sie deutsche wissenschaftliche Gesellschaften bei deren Mitgliedschaft in internationalen Verbünden.
Im Ausschuss zur Koordinierung der Auslandsbeziehungen (AKA) sind die großen deutschen Wissenschafts- und Forschungsförderorganisationen vertreten. Als Koordinationsgremium dient er
Der AKA ist ein Arbeitsgremium der für die Auslandsbeziehungen der Wissenschafts- und Forschungsförderorganisationen zuständigen Mitarbeiter*innenebene. Der Ausschuss trifft jährlich zweimal zusammen und stellt ein festes Informationsnetzwerk dar, das offen ist für eine lebendige Wechselwirkung mit allen im Dienst der internationalen Wissenschaftsbeziehungen stehenden Einrichtungen. Der AKA ist insbesondere an einem kontinuierlichen Informationsaustausch mit den Kultur- und Wissenschaftsreferent*innen der deutschen und ausländischen Botschaften sehr interessiert. Das Sekretariat des AKA wird geführt von der Alexander von Humboldt-Stiftung.
Die Mitgliedsorganisationen des AKA:
Seit einiger Zeit diskutiert die internationale Wissenschaftsgemeinschaft über die Zukunft der Forschungsbewertung. So sollen bei der Bewertung von Anträgen, aber auch von Bewerbungen oder Manuskripten die Inhalte stärker in den Mittelpunkt gestellt und weniger auf quantitative Metriken wie den
H-Index oder den Journal Impact Factor zurückgegriffen werden. Außerdem sollen neben Fachaufsätzen auch andere Leistungen von Forscher*innen gewürdigt werden – etwa die Erstellung von Forschungssoftware, die Kuratierung von Daten und vieles mehr.
Um diesen Kulturwandel in der Forschungsbewertung anzustoßen und zu gestalten, hat sich die internationale Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA) formiert, der sich auch die DFG angeschlossen hat. Ihre Mitgliedsorganisationen – darunter Forschungsinstitute, Universitäten, Forschungsförderer und Verbände – wollen sich in den kommenden Jahren über konkrete Reformschritte austauschen.
ECORD ist ein Zusammenschluss von 17 europäischen Ländern und Kanada mit dem Ziel, mit eigenen Expeditionen am IODP (International Ocean Discovery Program) teilzunehmen. Die DFG übernimmt den deutschen jährlichen Mitgliedsbeitrag, um insbesondere Wissenschaftler*innen an den Universitäten die Teilnahme an IODP-Expeditionen zu ermöglichen.
Der GRC ist ein freiwilliger, informeller Zusammenschluss der Präsident*innen und Vorsitzenden von Forschungs- und Forschungsförderorganisationen aus der ganzen Welt. Er wurde 2012 im Rahmen des „Global Summit on Merit Review“ in Washington, DC, gegründet, der von der amerikanischen National Science Foundation (NSF) ausgerichtet wurde. Maßgeblich beteiligt an der Gründung waren der ehemalige NSF-Direktor Dr. Subra Suresh und der damalige DFG-Präsident Professor Dr.-Ing. Matthias Kleiner.
Der GRC repräsentiert das Gros der öffentlichen, nicht direkt von Regierungen getragenen Forschung und Forschungsförderung und will die internationale Kooperation in der Forschung und zwischen Forschungsförderorganisationen stärken. Durch regelmäßige vorbereitende Konferenzen in den verschiedenen Weltregionen und sein Jahrestreffen bietet er ein Forum, aktuelle Fragen, die sich durch die Globalisierung und die Internationalisierung von Wissenschaft und Forschung sowie deren Förderung ergeben, zu diskutieren und die Ergebnisse in gemeinsame Empfehlungen einfließen zu lassen.
DFG-Präsidentin Professorin Dr. Katja Becker gestaltet als Vize-Vorsitzende des Governing Board des GR maßgeblich die Aktivitäten des internationalen Zusammenschlusses mit. Die DFG begleitet den GRC seit Langem - unter anderem war die satzungsgebende Jahresversammlung 2013 in Berlin mit dem damaligen DFG-Präsidenten Professor Dr. Peter Strohschneider ein wichtiger Schritt für die Organisation.
Die Regionalkonferenzen und Jahrestreffe bieten darüber hinaus eine Plattform für den Austausch von Erfahrungen und „best practices“, die sich neu entwickelnden Systemen als Anhaltspunkte für den Aufbau neuer Strukturen und Verfahren dienen können.
Der International Science Council (ISC) ist eine Nichtregierungsorganisation mit einer globalen Mitgliedschaft, die 40 internationale wissenschaftliche Verbünde sowie über 140 nationale und regionale wissenschaftliche Organisationen, darunter Akademien und Forschungsräte, zusammenbringt. Der ISC wurde 2018 als Ergebnis einer Fusion zwischen dem International Council for Science (ICSU) und dem International Social Science Council (ISSC) gegründet.
„Knowledge Exchange“ ist eine gemeinsame Initiative der DFG, CS in Finnland, CNR in Frankreich, Dei in Dänemark, Jis in Großbritannien und SUR in den Niederlanden, die sich mit infrastrukturellen Themen im Bereich Open Access und Open Scholarship beschäftigt.
Die DFG ist neben anderen, international prominenten Förderorganisationen Mitglied der Research Software Alliance (ReSA). Mit Gründung der ReSA im Jahr 2019 hat der internationale Austausch zum Thema Forschungssoftware eine organisierte Form gefunden. In diesem globalen Dachverband organisieren sich wichtige Akteure, um sich gegenseitig zu informieren und einen – soweit wie möglich – abgestimmten Umgang mit Forschungssoftware zu erarbeiten. ReSA verfolgt die Vision, dass Forschungssoftware und diejenigen, die sie erzeugen und pflegen, als wichtiges Standbein für Forschung angemessen anerkannt und wertgeschätzt werden. Die Ausarbeitung, umfassende Abstimmung und Veröffentlichung der FAIR4RS-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable for Research Software) gehören zu den ersten, weithin sichtbaren Ergebnissen der Zusammenarbeit in der ReSA. Die DFG engagiert sich in der ReSA insbesondere bei der Entwicklung von Lösungen zur langfristigen Sicherung von Forschungssoftware.
Science Europe ist eine Vereinigung der wichtigsten Forschungs- und Förderorganisationen auf dem Gebiet der Grundlagenforschung in Europa mit Sitz in Brüssel und wurde im Jahr 2011 gegründet. Das prioritäre Ziel von Science Europe ist es, die wissenschaftsgeleiteten Belange und Interessen der Grundlagenforschung bei der Weiterentwicklung des Europäischen Forschungsraums (EFR) durch die unmittelbare Zusammenarbeit mit wichtigen Partnern zu vertreten. Science Europe wird somit, auf Basis der Kompetenzen ihrer Mitglieder, die Kooperationen zwischen diesen verstärken und sich insbesondere dadurch als dritte Kraft der Wissenschaft, neben Europäischer Kommission und den Mitgliedsstaaten im Europäischen Forschungsraum darstellen.